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Wolfgang Kleff: Erinnerungswürdiger Abschied aus Düsseldorf


Bundesliga
Kleffs erinnerungswürdiger Abschied aus Düsseldorf

Von t-online
02.08.2012Lesedauer: 3 Min.
Torwart-Legende Wolfgang Kleff trug zwei Jahre lang das Trikot von Fortuna Düsseldorf.Vergrößern des BildesTorwart-Legende Wolfgang Kleff trug zwei Jahre lang das Trikot von Fortuna Düsseldorf. (Quelle: imago-images-bilder)
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"Sag zum Abschied leise 'Servus'", heißt es im Klassiker von Erwin Bolt und seiner Tanzkapelle. Ein schöner Gedanke an sich. Aber leise sein taugt nicht für jeden. Wolfgang Kleff war Zeit seines Lebens ein stets gut gelaunter und oft lauter Zeitgenosse. Und wenn "Otto", so er Spitzname der Torwartlegende an Anlehnung an seine Ähnlichkeit mit dem ostfriesischen Blödelbarden Otto Waalkes, weggeht, kann man zumindest von einem markigen Spruch ausgehen. Doch als sich Kleff von Fortuna Düsseldorf verabschiedet, setzt er neue Maßstäbe in Sachen Abschiedsgeschenke an Vorgesetzte.

Doch der Reihe nach. Wolfgang Kleff wird in den 1970er Jahren der Rückhalt der legendären Fohlen-Elf von Borussia Mönchengladbach. Mit Jupp Heynckes, Günter Netzer, Berti Vogts und Co. sammelt er einen Titel nach dem anderen. Nach elf Jahren Borussia stehen fünf deutsche Meisterschaften und zwei DFB-Pokalsiege sowie zwei UEFA-Cup-Erfolge zu Buche.

Kleff wird schnell Publikumsliebling

Am Ende seiner Gladbacher Zeit und nach einem kurzen Gastspiel bei Hertha BSC schließt sich Kleff 1982 dem Bundesligisten Fortuna Düsseldorf an. Der damals 35-Jährige avancierte sofort zum Publikumsliebling. Die Fans mochten die unverkrampfte und spontane Art des gebürtigen Schwerters. "Wenn ich zum Beispiel mal einen Ball aus dem Seitenaus geholt habe, dann habe ich auch mal auf Zurufe geantwortet. Ich war immer dazu in der Lage, dass ich in solch einer kleinen Unterbrechung unterhaltsam sein konnte, um mich dann wieder voll zu konzentrieren“, sagt Kleff über sein Verhältnis zu den Zuschauern.

Trotz seiner ansprechenden Leistungen und dem sportlichen Erfolg der Fortuna in der Saison 1983/84 - Düsseldorf konnte trotz einer schwierigen Saison den Abstieg vermeiden - wurde sein Vertrag nach Gesprächen mit dem Vereinspräsidenten Bruno Recht nicht verlängert. Sehr zum Ärger von Kleff, der gerne geblieben wäre.

Verletzung vorgetäuscht

Der Keeper, wohl ein wenig in seinem Stolz getroffen, will sich im Mai 1984 auf seine Art und Weise verabschieden. Am 33. Spieltag, Fortuna trifft letzten Heimspiel der Saison auf Waldhof Mannheim (1:2), darf Kleff nochmal von Beginn an ran. In der 73. Minute ist es dann soweit.

Kleff täuscht eine Verletzung vor und lässt sich auswechseln. Kaum vom Spielfeld, bricht Kleff fröhlich zu seiner Ehrenrunde auf. Die Zuschauer im Rheinstadion feiern "Otto" und bekommen Reliquien von dem Torwart: "Ich habe den Fans halt gegeben, was sie haben wollten: Handschuhe, Trikot, Schuhe und und und", erzählt er später.

Blanker Hintern vor der Haupttribüne

Dann kommt Kleff vor der Haupttribüne an. Er dreht sich um, beugt sich nach vorn und zieht die Hose runter. Der Haupttribüne und Fortuna-Präsident Recht strahlt nun Kleffs blanker Hintern entgegen. "Für die Fans gebe ich mein letztes Hemd, für manch andere nur meinen Arsch", erklärt Kleff nach der Partie süffisant, wie einige Zeugen berichten.

Wenn man Kleff heute darauf anspricht, will er allerdings von einer Aktion gegen den Vereinsboss nichts mehr wissen. Vielmehr sei die Show eine Geste an die Fans gewesen: "Ich stand da mit nacktem Oberkörper und habe gerufen: 'Wollte Ihr die Hose auch noch? Alle haben 'Ja!' geschrieben, aber ganz ausziehen wollte ich sie dann noch nicht", sagt Kleff zu "f95.de".

Wie es bei Legenden so ist, wird man die wahre Geschichte wohl nicht mehr ganz ergründen können. Ein Platz in den Annalen ist Kleffs "Abschiedsgeschenk" aber so oder so sicher.

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