Timo Werner lässt Stuttgart mit zwei Toren jubeln

Am Ende eines perfekten Abends für Timo Werner gab es noch die Krönung - ein Lob von Bundestrainer Joachim Löw. "Das hat Werner überragend gemacht", sagte der DFB-Coach über den 17-Jährigen, der beim 3:1 (2:0)-Auswärtserfolg des VfB Stuttgart beim SC Freiburg als jüngster Doppeltorschütze der Bundesliga einen neuen Rekord aufgestellt hatte.

Nicht die erste Bestmarke für den Teenager. Werner schaffte es in dieser Spielzeit zum jüngsten Stuttgarter Spieler der Liga-Historie, jüngster Torschütze der VfB-Geschichte ist er seit seinem Premierentreffer im September beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt (1:1) ebenfalls. Er ist zudem jüngster Bundesliga-Spieler mit einer Torvorlage und nun ist er gleichfalls der jüngste Profi, der drei Tore auf dem Konto hat.

Rede-Verbot vom VfB

Mit den Medien sprechen darf der Jung-Profi, der parallel noch bis zum Abitur zur Schule gehen will, derzeit nicht, der VfB hat ihm ein Redeverbot erteilt. Der Junioren-Nationalspieler soll geschützt werden und sich auf das Wesentliche konzentrieren können.

Dafür lässt Werner Taten sprechen. In Freiburg traf er nun doppelt (10. Minute, 82.), bei beiden Treffern zeigte er seine immense Schnelligkeit. "Er hat besondere Fähigkeiten, was den Speed angeht. Und er ist für sein Alter richtig abgezockt vor dem Tor", sagte VfB-Trainer Thomas Schneider nach dem Match. Sportdirektor Fredi Bobic stieß ins gleiche Horn: "Der Junge macht einfach Spaß."

"Der Junge hat ein überragendes Spiel gemacht"

Auch Sturmkollege Vedad Ibisevic, der Stuttgarts erstes Tor erzielt hatte (9.), adelte den Linksaußen. "Der Junge hat heute ein überragendes Spiel gemacht", sagte Ibisevic, um Werner anschließend mit einem Augenzwinkern noch eine Warnung auszusprechen. "Bei dem letzten Tor kann er froh sein, dass er reingegangen ist, sonst hätten wir reden müssen." Beim angesprochenen 3:1 liefen drei Stuttgarter alleine auf SC-Keeper Baumann zu, statt abzuspielen schloss Werner selbst ab und sorgte für den Endstand.

Größtes Talent seit Gomez?

Werner, der aus dem Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt stammt, ist ein Eigengewächs des VfB und durchlief dort alle Jugend-Mannschaften. Er gilt in Stuttgart als größtes Talent seit Mario Gomez, ihm wird zudem eine große Identifikation mit dem Klub nachgesagt.

Doch die Konkurrenz ist bereits auf den Youngster aufmerksam geworden. Werner, der in der Jugend im Sturm spielte und dort regelmäßig zum Torschützenkönig avancierte, hatte bereits vor der Saison Anfragen, auch von internationalen Topklubs. Sein Vertrag beim VfB läuft noch bis 2015, der Klub bemüht sich um eine Ausweitung des Kontrakts. Wenn er weiter so auftrumpft wie in Freiburg, könnten bald die nächsten Angebote kommen. Doch Werner bleibt auch diesbezüglich gelassen. "Es bringt mir nichts, darüber nachzudenken, was in drei Jahren ist. Ich denke von Spiel zu Spiel", hatte er in einem seiner seltenen Interviews bereits vor Monaten gesagt.