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Kommentar: Fredi Bobic hat zu viele Fehler gemacht


Entlassung beim VfB
Fredi Bobic hat zu viele Fehler gemacht

t-online, Johann Schicklinski

25.09.2014Lesedauer: 2 Min.
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"An diesem Kader muss ich mich messen lassen." Ein Zitat von Fredi Bobic, bis gestern noch Sportvorstand des VfB Stuttgart. Getätigt hat er den seine Personalpolitik betreffenden Ausspruch allerdings nicht vor der aktuellen Saison, sondern vor der vergangenen Spielzeit. Das Resultat ist bekannt: In der Abschlusstabelle belegten die Schwaben mit 32 Punkten Platz 15 und blieben nur in der Liga, weil drei andere Klubs noch schlechter waren.

In der neuen Spielzeit sollte alles besser werden, doch die Aufbruchsstimmung war schnell dahin: Zunächst ereilte den VfB zum ersten Mal seit 19 Jahren das Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals, dann folgte der Fehlstart in der Liga, wo nach fünf Spieltagen kein Sieg und Platz 17 zu Buche stehen. Rund um den Verein brodelt es, und Bobic ist für viele das Gesicht dieser Krise.

Jahrelanges Mittelmaß

Unwidersprochen hat der Ex-Profi bei den Schwaben auch Gutes geleistet: Er hat als Nachfolger von Horst Heldt die exorbitanten Gehaltskosten um fast die Hälfte gesenkt, zudem hat er den Scouting-Bereich weiterentwickelt und einige junge Talente zum VfB gelotst, unter anderem Antonio Rüdiger, mittlerweile Nationalspieler. Ihm die alleinige Verantwortung an der Talfahrt in die Schuhe zu schieben, wäre deshalb falsch. Doch Bobic ist kein Bauernopfer: Der seit 2010 agierende Manager trägt eine gehörige Mitschuld an der Krise. Unter seiner Ägide lauteten die Abschlussplatzierungen des VfB 12, 6, 12, 15 – auf Dauer zu wenig für das verwöhnte Umfeld und die anspruchsvollen Fans des Deutschen Meisters von 2007.

Die Fehler des früheren Profis waren zuletzt offensichtlich: Bobic ließ vor allem eine klare Handschrift bei der Personalpolitik vermissen. So versäumte er es vor der aktuellen Saison, die wacklige Defensive zu verstärken. 62 Gegentore in der letzten Saison und bereits neun kassierte Treffer in der aktuellen Spielzeit sprechen eine klare Sprache. Stattdessen verlängerte Bobic den ohnehin bis 2016 datierten Vertrag mit dem kriselnden Stürmer Vedad Ibisevic ohne Not um ein Jahr, was rund um den VfB für Kopfschütteln sorgte. Trotz des verordneten Sparkurses hatte der Sportvorstand wirtschaftlich weit größeren Spielraum als seine Kollegen beispielsweise in Mainz oder Augsburg. Mannschaften, die den Traditionsklub zuletzt mehrfach distanzieren konnten.

Keine Kontinuität auf dem Trainerstuhl

Zudem verschliss der einstige Publikumsliebling in seiner Amtszeit fünf Trainer, verpasste es aber, dem Klub ein vom aktuellen Coach unabhängiges sportliches Konzept zu verpassen. Im Frühjahr, als der VfB auf einem Abstiegsplatz stand, scheiterte Bobic zudem mit dem Versuch, seinen Freund und früheren Teamkollegen Krassimir Balakov als neuen Coach zu installieren – spätestens seit dieser Aktion galt der 42-Jährige als angezählt.

Nun wurde ihm das Vertrauen gleich von mehreren Seiten entzogen: Vom zur neuen Spielzeit verpflichtete Ex-Meistertrainer Armin Veh. Er hatte zuletzt die fehlende Qualität des von Bobic zusammengestellten Aufgebots angeprangert. Auch bei den Fans genoss der frühere Publikumsliebling schon länger kein Vertrauen mehr, weil eine Weiterentwicklung des Traditionsklubs nicht erkennbar war. Angesichts der Unzufriedenheit der Anhänger rückte schließlich auch Präsident Bernd Wahler, der Bobic bis zuletzt den Rücken gestärkt hatte, von ihm ab. Zuletzt stand er alleine da - und war nicht mehr zu halten.

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