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Das Fehlen von Thiago Alcantara offenbart die Schwächen des FC Bayern


Probleme gegen Freiburg
Das Fehlen von Thiago offenbart Bayerns Schwächen

Eine Analyse von Constantin Eckner

Aktualisiert am 05.11.2018Lesedauer: 3 Min.
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Fehlt den Bayern mehrere Wochen: Thiago.Vergrößern des Bildes
Fehlt den Bayern mehrere Wochen: Thiago. (Quelle: photoarena/Eisenhuth/imago-images-bilder)

Beim Remis gegen Freiburg ersetzt Joshua Kimmich den verletzten Taktgeber Thiago. Das funktioniert überhaupt nicht – was aber nicht alleine an Kimmich liegt. Bayern offenbart ein generelles Problem.

Aktuell möchte man nicht in der Haut von Niko Kovac stecken. Der Trainer des FC Bayern München versucht seit Wochen, seine Mannschaft auf den richtigen Pfad zu führen. Zu allen spielerischen Mängeln kommt nun die Verletzung des wichtigen Spielmachers Thiago hinzu.

Das 1:1 am Samstagnachmittag gegen den SC Freiburg verdeutlichte eindrucksvoll die aktuelle Misere des Rekordmeisters. In der Anfangsviertelstunde dominierten die Bayern das Geschehen, verloren aber nach und nach den Faden. Das Offensivspiel wurde träge und der Gast aus dem Breisgau immer selbstbewusster. Auf den Führungstreffer von Serge Gnabry folgte kurz vor Spielende der Ausgleich von Lucas Höler.

Offensivspiel ist Stückwerk

Die Münchner Tageszeitung "Tz" titelte im Anschluss: "Rumpel-Fußball der Bayern-Stars". Nun mögen die Verantwortlichen an der Säbener Straße mit einer solchen Schelte von Seiten der Medien bekanntermaßen ihre Probleme haben, aber die Kritik ist berechtigt. Seit Saisonbeginn – und eigentlich schon seit dem Abgang von Pep Guardiola im Sommer 2016 – lässt das spielerische Niveau zu wünschen übrig. Natürlich verfügen die Bayern über viele herausragende Einzelspieler, aber das Kollektiv arbeitet nicht den Ansprüchen entsprechend zusammen.

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Die Bayern sind naturgemäß gegen nahezu jede Mannschaft die meiste Zeit im Ballbesitz und müssen von hinten das Spiel aufbauen. Allerdings verfügen sie momentan über keinen ausgereiften Plan. Vieles ist Stückwerk: ein kurzer Vorstoß von Jérôme Boateng, ein semiriskanter Vertikalball von Joshua Kimmich und viele Sicherheitspässe auf die Flügel. Hier spielt keine Einheit, sondern eine Ansammlung von talentierten Einzelkönnern, die allerdings immer wieder mit ihrem Latein am Ende zu sein scheint.

Kimmich statt Martinez

Gegen Freiburg vertraute Kovac einmal mehr auf das angestammte 4-3-3-System. Aufgrund der Verletzung von Thiago musste der 47-Jährige jedoch sein Mittelfeld umbauen. Er ließ Javi Martinez auf der Bank und stellte stattdessen Kimmich auf die zentrale Sechserposition. Eine interessante Entscheidung, denn zuletzt agierte meist Martinez vor der Abwehr, konnte allerdings wenig zum Spielaufbau beitragen. Deshalb ließ sich Thiago regelmäßig zurückfallen und spielte die Eröffnungspässe selbst.

Mit Kimmich sollte eigentlich die Sechserposition wiederbelebt werden. Denn der deutsche Nationalspieler kann sich – anders als Martínez – aus der gegnerischen Manndeckung befreien und die ersten Pässe selbst zu den Mitspielern bringen. Zusätzlich hatte Kovac die Möglichkeit, mit Renato Sanches einen weiteren Allrounder ins Mittelfeld zu stellen und damit die Flexibilität bei eigenem Ballbesitz zu erhöhen. So zumindest die Theorie.

Denn Kimmich erwischte gegen Freiburg keinen guten Tag. Allerdings waren die Fehlpässe und Ballverluste nicht allein an ihm festzumachen. Es fehlte dem 23-Jährigen auch in einigen Situationen an den notwendigen Anspielstationen in den Räumen vor sich.

Durchschnittliches Positionsspiel

Sanches wie auch James Rodriguez, der zweite offensive Mittelfeldspieler im 4-3-3, verschwanden zu häufig in der dicht gestaffelten Formation der Freiburger. Erschwerend kam hinzu, dass im Spielaufbau oftmals mehrere Bayern auf einer Vertikallinie standen, was keinesfalls positiv dazu beitrug, einen verteidigenden Gegner auszuspielen.

Stattdessen braucht es versetzt positionierte Spieler, die so Dreiecke für schnelle Passkombinationen bilden und den Ball um die Gegenspieler herum laufen lassen können. Doch genau daran hakt es seit längerem – nicht erst seit Kovacs Amtsantritt. Es hat seinen Grund, warum die Bayern immer wieder den Weg über die Flügel suchen. Das ist das einfachste Mittel, wenn es durchs Zentrum nicht funktioniert.


Aber Flügelangriffe lassen sich am leichtesten verteidigen. Gegen Freiburg dauerte es über 70 Minuten, bis eine halbwegs vernünftige Flanke Lewandowski erreichte. Dieser mangelnde Offensivdruck baut selbst Teams wie den Sport-Club aus dem Breisgau auf, der sich normalerweise in der Allianz Arena seinem Schicksal ergibt. Nicht so im Herbst 2018.

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