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Remis gegen Hoffenheim: Gladbachs Bruch mit den eigenen Fans


Remis gegen Hoffenheim
Gladbachs Bruch mit den eigenen Fans

Von dpa
Aktualisiert am 05.05.2019Lesedauer: 3 Min.
Die Profis von Borussia Mönchengladbach wurden während des Spiels gegen 1899 Hoffenheim von den eigenen Fans ausgepfifen.Vergrößern des BildesDie Profis von Borussia Mönchengladbach wurden während des Spiels gegen 1899 Hoffenheim von den eigenen Fans ausgepfifen. (Quelle: Marius Becker./dpa)
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Mönchengladbach (dpa) - Günter Netzer, Jupp Heynckes und all die anderen Mönchengladbacher Legenden auf der Tribüne trauten wohl ihren Augen und Ohren kaum.

Wegen der Museums-Eröffnung am Vorabend hatten sich die Stars und Helden der Vergangenheit im Borussia-Park versammelt. Und sahen dort, wo sie wenige Stunden zuvor noch von der großen Borussia-Familie geschwärmt hatten, einen deutlichen Bruch zwischen Mannschaft und Fans.

Kapitän Yann Sommer wertete das 2:2 (0:1) gegen den Europacup-Rivalen 1899 Hoffenheim wegen der besseren Ausgangsposition und den zwei aufgeholten Rückständen durch Pavel Kaderabek (33. Minute) und Nadiem Amiri (79.) als "einen kleinen Sieg". Viele Borussen-Fans sahen das augenscheinlich anders. Sie pfiffen das verunsicherte Team während der Partie und nach dem Spiel deutlich vernehmbar aus.

Und während Sommer sich Fragen zu diesem Thema verbat, ließ Nationalspieler Matthias Ginter im ZDF das Ausmaß der atmosphärischen Störungen durchblicken. "Wir hatten uns kurzfristig entschlossen, doch noch kurz in die Kurve zu gehen", sagte der Torschütze zum 1:1 (72.): "Aber dann denkt man sich: Alles muss man sich doch nicht gefallen lassen." Die meisten Profis brachen auf halbem Weg ab und gingen in die Kabine.

Auch Dieter Hecking wühlte das Thema nach seinem drittletzten Spiel als Gladbach-Trainer sichtlich auf. "Das sind auch Menschen, die Gefühle haben", sagte der 54-Jährige: "Die mal im Flow sind und mal Phasen haben, in denen es nicht geht. Das muss man jungen Menschen zugestehen. Und wenn man das nicht kann, hat man ein Problem."

Zielscheibe der Kritik war vor allem der formschwache Thorgan Hazard, der schon mit einem gellenden Pfeifkonzert begrüßt wurde. Der Belgier hatte zuletzt offen seinen Wechselwunsch geäußert. "Glauben Sie, dass dem Jungen das hilft?", fragte Hecking: "Es hilft ihm nullkommanull. Der Junge hat eine Phase, die nach Toren gemessen sehr schwierig ist. Aber wenn einer glaubt, dass er lachend aus der Kabine kommt, liegt er komplett falsch." Hazard tue alles. "Wenn man das nicht sehen möchte, kann man ihn weiter auspfeifen, dann kann man sich weiter an ihm reiben, weil er vielleicht zu Borussia Dortmund geht. Damit muss er leben. Ich als Trainer werde ihn aber immer schützen."

Das tat auch Manager Max Eberl. "Er ist ein bisschen ein Sinnbild, weil er nicht mehr die Leistung bringt aus der Vorrunde. Und das fehlt uns", sagte Eberl im "Doppelpass" bei Sport1: "Aber ich würde das nicht als Söldnertum bezeichnen." Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass Hazard in der kommenden Saison noch bei der Borussia spiele und dann 2020 ablösefrei geht.

Umgekehrt stützte Sommer den Trainer, der wegen der Ablösung durch Salzburgs Marco Rose im Sommer für viele als "lame duck" in die Kritik geraten ist. Die Aussage, dass Hecking die Mannschaft nicht mehr erreiche, sei eindeutig falsch, versicherte Sommer: "Es ist für uns alle eine schwierige Situation. Aber alles, was der Trainer uns vorgibt, kommt bei der Mannschaft an. Wir werden gemeinsam mit Dieter Hecking durch diese schwierige Phase gehen. Und am Ende hoffentlich zusammen Europa erreichen."

Die Chancen darauf stehen nach dem durch Joker Josip Drmic geretteten Punkt (84.) nun gut - es war erst der zehnte Zähler in den zwölf Spielen seit Gladbach am 20. Spieltag noch vor dem FC Bayern stand. "Wir haben schlecht gespielt, dafür brauche ich keine Kritiker", sagte Hecking: "Aber die Mannschaft ist nicht tot. Und wir haben alles weiter in der eigenen Hand."

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