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FC Bayern: Muss der Rekordmeister im Winter einkaufen? – Pro & Kontra


Krise beim Rekordmeister
"Das Problem des FC Bayern steht nicht auf dem Feld"


09.12.2019Lesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Diskutierten in Mönchengladbach am Spielfeldrand: Bayern-Trainer Hansi Flick (l.) und sein Spieler Thomas Müller.Vergrößern des Bildes
Diskutierten in Mönchengladbach am Spielfeldrand: Bayern-Trainer Hansi Flick (l.) und sein Spieler Thomas Müller. (Quelle: t-online.de/imago-images-bilder)

Der FC Bayern steht nach der Topspiel-Pleite nur noch auf dem siebten Tabellenplatz. Muss der Verein in der Winterpause neue Spieler verpflichten, um die hochgesteckten Ziele zu erfüllen? Der "Zweikampf der Woche" mit Robert Hiersemann und Florian Wichert.

Die Spieler von Bayern München diskutierten noch mit dem Schiedsrichter, als um sie herum alle Dämme brachen. Nach einem furiosen Finale im Spitzenspiel mit einem ganz späten Elfmeter glich der Borussia-Park einem Tollhaus, die Mönchengladbacher fielen sich in die Arme und schunkelten vor der Fankurve.

Nach dem 2:1 (0:0) gegen den Rekordmeister marschiert der Tabellenführer weiter eindrucksvoll Richtung Herbstmeisterschaft. Gladbach liegt nun sieben Punkte vor dem FC Bayern und hat den Titelverteidiger vorerst abgeschüttelt.

Neuer: "Hätten so weiterspielen müssen"

"Wir hätten nach dem 1:0 so weiterspielen müssen", klagte Nationaltorwart Manuel Neuer, "das war ein bisschen zu viel Abwarten in der zweiten Halbzeit." Und es wurde in der Folge nur schlimmer: Javi Martinez sah nach dem Foul an Marcus Thuram, das zum Elfmeter führte, die Gelb-Rote Karte (90.).

Die Ziele des FC Bayern sind hoch, doch es läuft sportlich nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge einfach nicht rund. Nun stellt sich die Frage:

Muss der FC Bayern im Winter weitere Spieler kaufen?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, ohne Neue droht eine ganz bittere Saison

Platz sieben – schlechter stand der FC Bayern nach 14 Spieltagen zuletzt vor 25 Jahren mit Platz acht da. Die Krise ist mit voller Wucht zurück, der Trainerwechsel hat doch nichts gebracht und die Abhängigkeit von Lewandowski ist kaum zu ertragen.

Ja, natürlich muss Bayern im Winter einkaufen, um Fehler bei der Kaderplanung auszubügeln und eine ganz bittere Saison zu verhindern – ohne Titel und vielleicht auch ohne Champions-League-Quali.

Denn die Bilanz der Sommertransfers ist fatal. Hernandez und Arp sind verletzt, Cuisance ist chancenlos, der Kader viel zu dünn, trotzdem saßen Coutinho und Pavard beim 1:2 in Gladbach 90 Minuten auf der Bank. Weil auch Süle verletzt ist, spielt Außenstürmer Davies hinten links, Linksverteidiger Alaba zentral – und Boateng häufiger, als es Bayern lieb sein kann. Das Ergebnis sind 20 Gegentore. Mehr gab es zuletzt 2008 unter Klinsmann.

Was Bayern braucht, sind ein Top-Innenverteidiger, ein Kämpfer im Mittelfeld und ein Stürmer, der Lewandowski entlastet. Mindestens. Notfalls erst mal jemanden auf Leihbasis, der gerade bei seinem Klub außen vor ist: Barças Umtiti für die Abwehr, Liverpools Naby Keita für das Mittelfeld und für den Angriff Cavani von Paris oder Isco von Real.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, denn das Problem steht nicht auf dem Spielfeld

Der Profikader des FC Bayern ist mit 882,65 Millionen Euro wertvoller als jeder andere in Deutschland. Und kein Bundesliga-Verein hat mehr aktuelle Nationalspieler (13) als der Rekordchampion. Egal, wie sehr es an der Säbener Straße kriselt, Fakt ist: Mit diesem Topteam muss der Klub Meister werden – auch ohne zusätzliche Spielertransfers im Winter.

Worüber die Vereinsbosse hingegen weiter intensiv nachdenken sollten, ist die Personalie Hansi Flick. Der 54-Jährige gewann die ersten vier Partien als Cheftrainer, doch zuletzt verlor man mit ihm zweimal hintereinander. Ein Blick zurück offenbart die Dringlichkeit: Denn zwei Liga-Pleiten in Folge kassierten die Bayern zuletzt 2016 und davor im Jahr 2004.

Flick macht Fehler und die werden von der Konkurrenz bestraft. Denn wenn man Topspieler wie Javi Martinez gegen Leverkusen und Joshua Kimmich in Mönchengladbach falsch einsetzt, dann steht das Problem nicht auf dem Feld, sondern es tänzelt nervös am Spielfeldrand umher.

Die Spieler des Kaders sind gut genug, das hat jeder einzelne von ihnen über die Jahre bewiesen. Flick hingegen hat das noch nicht. Sein viel kritisierter Vorgänger Niko Kovac übergab ihm das Team Anfang November auf Bundesligaplatz vier, mit Flick steht man nun weitere drei Positionen dahinter.


Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online.de) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußball-Themen. In dieser Woche geht es um das aktuelle Leistungsvermögen der Profis des FC Bayern auch als Podcast zum Hören und kostenlosen Abonnieren bei Apple, Spotify, Google, Deezer, Podigee und in jeder Podcast-App.

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Transparenzhinweis
  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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