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Beleidigungen durch Ultras - DFB-Vize Koch: Banner müssen aus Blöcken verschwinden


Bei Fan-Beleidigungen
DFB-Vize Koch: Banner müssen aus Blöcken verschwinden

Von dpa
Aktualisiert am 03.03.2020Lesedauer: 3 Min.
Hält Zuschauerausschlüsse nach Fan-Bleidigungen weiter möglich: DFB-Vize Rainer Koch.Vergrößern des BildesHält Zuschauerausschlüsse nach Fan-Bleidigungen weiter möglich: DFB-Vize Rainer Koch. (Quelle: Sven Hoppe/dpa./dpa)
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Amsterdam (dpa) - DFB-Vizepräsident Rainer Koch hat in der Debatte um die Beleidigungen von Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp die Fanproteste scharf kritisiert und sogenannte Kollektivstrafen verteidigt.

"Da ist eine rote Linie überschritten, und wenn alle anderen Mittel nicht ausreichen, wir nicht zu anderen Lösungen kommen, dann muss man in letzter Konsequenz auch mal bereit sein, deutlich zu machen, unter solchen Rahmenbedingungen können wir nicht Fußball spielen, und dann muss solch ein Block auch mal gänzlich geräumt werden", sagte Koch kurz nach seiner Wahl ins UEFA-Exekutivkomitee in Amsterdam. Damit rechtfertigte er das Schließen bestimmter Zuschauerbereiche wie den Ausschluss von Dortmunder Fans für zwei Jahre bei Auswärtsspielen bei 1899 Hoffenheim.

Er sehe die Anliegen der Fans, betonte Koch, aber die jüngsten Aktionen in diversen Stadien mit Hopps Konterfei im Fadenkreuz seien nicht zu tolerieren. "Die Täter, die ganz wenigen, die verstecken sich in den Blöcken, sie vermummen sich. Sie sind dadurch nicht identifizierbar. Sie verstecken sich in der Masse vieler unschuldiger, nicht beteiligter Zuschauer drumherum", sagte Koch. Man müsse mit den Fans im Dialog bleiben, aber die "menschenverachtenden Banner" müssten verschwinden.

"Sind Verein und Kurve nicht in der Lage, die Täter an ihrem Handeln zu hindern, bleibt in letzter Konsequenz als letztes Mittel nichts Anderes übrig, als den Block in Gänze zu schließen", sagte Koch der "Legal Tribune Online". Auch wenn dabei Unbeteiligte betroffen seien, habe der Schutz der Opfer Vorrang.

Die Beleidigungen gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp in mehreren Stadien der Fußball-Bundesliga am vergangenen Wochenende waren durch eine Strafe gegen die Anhänger von Borussia Dortmund ausgelöst worden. Die BVB-Fans hatten Hopp im Dezember 2019 trotz einer Bewährungsfrist wiederholt beleidigt und waren dafür vergangene Woche mit einem kollektiven Auswärtsbann belegt worden waren.

Der frühere DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte dem DFB-Sportgericht 2017 empfohlen, diese Form der Sanktion nicht mehr auszusprechen. Koch hält die Kritik der Fans an dem Urteil dennoch für "unberechtigt. Es wurde immer klar kommuniziert, dass Zuschauerausschlüsse nicht gänzlich abgeschafft sind", sagte der Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes.

Koch bestritt auch, dass der DFB gegen rassistische Vorfälle oder Beleidigungen gegen Spieler nicht mit der gleichen Konsequenz vorgehe. "Rassistische oder diskriminierende Vorfällen müssen unnachgiebig verfolgt werden", sagte er. Der DFB denke daher aktuell über Maßnahmen nach, damit die Schiedsrichter in Zukunft "besser und schneller über etwaige Vorfälle informiert werden, wenn sie diese selbst nicht wahrgenommen haben", kündigte der 61-Jährige an.

Die konsequente Anwendung des Drei-Stufen-Plans in den vergangenen Wochen hat der DFB auch mit den jüngsten Gewalttaten in Deutschland begründet. "Für den DFB war es unerträglich, drei Tage nach den rassistischen Morden von Hanau in Fußballstadien in Deutschland Banner zu sehen, auf denen ein Mensch im Fadenkreuz steht", hieß es in einem Beitrag auf der Verbandshomepage.

Der DFB bezog sich damit auf das Plakat der Gladbach-Fans, das den Kopf von Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp im Fadenkreuz zeigte. Es gebe "viele beklagenswerte Entwicklungen, eine Verrohung der Sprache, Hass und Hetze", vor allem in den sozialen Medien.

"Der Fußball kann die Probleme der Gesellschaft nicht lösen, aber der DFB kann, will und muss seinen Beitrag leisten", hieß es weiter. Gefragt sei hierbei nicht nur der DFB, sondern "alle am Fußball Beteiligten", was konkret die Vereine, deren Fans sowie die DFL meinte. Der Fußball müsse sich hier "zunehmend und gemeinsam positionieren".

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