Corona-Krise DFB-Arzt zu Fan-Rückkehr: Mit Versuch und Irrtum arbeiten

Berlin (dpa) - DFB-Chefmediziner Tim Meyer wünscht sich in der Debatte um eine Rückkehr von Fans in die Stadien an manchen Stellen bundeseinheitliche Regelungen.
"Denn nicht alle bestehenden Unterschiede lassen sich durch regional abweichende Infektionszahlen erklären", sagte der Mannschaftsarzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in einem Interview der Zeitung "Die Welt".
Als Leiter einer Taskforce war Meyer für das Hygienekonzept verantwortlich, mit dem die vorige Saison der Bundesliga und 2. Liga nach einer Corona-Pause sportlich zu Ende gespielt werden konnte. Die Rückkehr der Normalität werde sehr stark von einer Impfung abhängen, sagte der 52 Jahre alte, in Saarbrücken tätige Mediziner. Die Frage sei, wann eine Impfung flächendeckend möglich sei, so dass man sich nicht mehr über die Maßen vorsehen müsse. "Deshalb kann ich mir aktuell nicht vorstellen, dass es schon 2020 ohne Einschränkungen geht", sagte Meyer.
Er hatte sich bereits zuletzt für einen kontrollierten, verantwortbaren Zuschauerzustrom ausgesprochen. Dies müsse wissenschaftlich begleitet werden. Gebe es eine positive Einschätzung, könne der nächste Schritt gemacht werden, im negativen Fall müsse es einen Schritt zurück gehen. Er glaube auch an das Arbeiten mit Versuchen und Irrtümern, sagte Meyer. "Wir wissen nicht perfekt, wie es funktionieren wird, aber wir müssen bereit sein, das Ganze objektiv zu bewerten und dann unaufgeregt Schlüsse zu ziehen."