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Champions League: Wer ist der Beste der Welt? Streit um Robert Lewandowski


Vor CL-Kracher gegen Barcelona
Wer ist der Beste der Welt? Streit um Lewandowski

  • Dominik Sliskovic
Von Dominik Sliskovic

14.08.2020Lesedauer: 3 Min.
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Lionel Messi gegen Robert Lewandowski: Am Donnerstagabend treffen die zwei Superstars im Champions-League-Halbfinale aufeinander.Vergrößern des Bildes
Lionel Messi gegen Robert Lewandowski: Am Donnerstagabend treffen die zwei Superstars im Champions-League-Halbfinale aufeinander. (Quelle: Essler Kremser Hoermann/Sven Simon/; Daisuke Nakashima/AFLOSPORT/imago-images-bilder)

Vor dem Champions-League-Kracher zwischen dem FC Bayern und dem FC Barcelona blickt die Fußballwelt besonders auf das Zusammentreffen zweier Offensivkünstler: Robert Lewandowski und Lionel Messi. Entscheidet sich heute Abend, wer der aktuell beste Spieler der Welt ist?

"Er ist einfach das Nonplusultra im Weltfußball", sagt Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, seinem Klubboss Karl-Heinz Rummenigge zufolge hätte er es in diesem Jahr verdient: Robert Lewandowskis Aktien für die Wahl zum Weltfußballer standen noch nie so gut wie aktuell. Dennoch könnte der Pole ein Unvollendeter bleiben. Denn die französische Sportzeitung "France Football" wird den "Ballon d'Or", den goldenen Ball für den besten Spieler des Planeten, 2020 infolge der Spielausfälle und -verschiebungen durch die Corona-Krise nicht vergeben. Die Fifa wird vermutlich nachziehen und ihre "The Best"-Gala abblasen.

Und dann wäre da noch die Sache mit der Champions League. Der Henkelpott fehlt Lewandowski, der 2014 vom BVB zum FC Bayern wechselte, noch in seiner Titelsammlung. In der Pandemie-Saison ist die Königsklasse nach der verschobenen EM die einzige Möglichkeit für den Torjäger internationale Beachtung und Bewunderung zu generieren. Wenn Lewandowski tatsächlich als der Beste angesehen werden will, dann muss er beim Finalturnier in Lissabon auch die Besten schlagen und übertrumpfen.

Zwar hat "Lewa" in 44 Saison-Pflichtspielen überragende 53 Tore, davon 13 in der Champions League, erzielt. Doch "für die höchste Stufe im Weltfußball und für den Titel des Weltfußballers braucht Lewandowski den Champions-League-Titel", stellt Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg in seiner t-online.de-Kolumne klar. "Da kommt er nicht drum herum."

Lewandowski muss für den "Ballon d'Or" einen Spieler ausschalten: Lionel Messi

Auf dem Weg zu diesem finalen Schritt, der ihn endgültig in den Fußball-Olymp aufnehmen würde, muss Lewandowskis FC Bayern zunächst einmal den FC Barcelona ausschalten. In dessen Reihen: der sechsfache Weltfußballer Lionel Messi.

Messi und Barca sind noch titellos in 2020. Doch der 33-Jährige spielt einmal mehr eine persönlich außerirdische Saison. Mit 31 Toren in 43 Pflichtspielen traf der Argentinier zwar deutlich seltener als Lewandowski, dafür legte er ganze 26 weitere Treffer direkt vor. Damit war der in der Regel nicht als Ziel-, sondern als Außenstürmer eingesetzte Messi an 53 Prozent aller Treffer Barcelonas in dieser Saison direkt beteiligt. Lewandowskis Torbeteiligungsquote liegt "nur" bei 38 Prozent.

Ebenso wie Lewandowski wird Messi in dieser Saison nur am Champions-League-Titel gemessen. Holt "La Pulga", der Floh, in Lissabon nicht zum fünften Mal den Henkelpott, wird er seinen Weltfußballertitel wohl kaum verteidigen können.

Dieses Dilemma der Pandemie-Saison birgt jedoch auch Chancen. Chancen für Spieler, die in den vergangenen Jahren bei der Verleihung des "Ballon d'Or" eine untergeordnete Rolle gespielt haben. "Wenn Kylian Mbappé Paris zum Champions-League-Titel schießt, ist er auch der beste Spieler der Welt in dieser Saison", erklärt Effenberg. Der Champions-League-Sieger von 2001 unterfüttert sein Argument mit stichfesten Fakten: "Er war zwar zwischenzeitlich verletzt, im Schnitt aber an mehr Toren (1,4) pro Spiel beteiligt als Lewandowski (1,38)." Wie bereits beim Duell Lewandowski/Messi stellt sich auch hier die Frage: Ist es nicht wertvoller, wenn ein Spieler mit eigenen Toren und obendrein Vorlagen seiner Mannschaft zum Erfolg verhilft? Denn ähnlich wie Messi ist Mbappé keine klassische Sturmspitze, viel eher auf den Flügeln heimisch. Offensichtlich, dass er auf dieser Position nicht so häufig wie Lewandowski mit dem entscheidenden letzten Schnittstellenpass gefüttert wird.

Fan-Umfrage kommt zu einem klaren Ergebnis: Das ist der Weltfußballer des Jahres

Doch wie ist eigentlich die Meinung der Fans zu dieser Diskussion? t-online.de hat mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey Fußballfans die Frage gestellt: Wer ist Ihrer Meinung nach der derzeit beste Fußballspieler der Welt? (1.516 Teilnehmer) Das Ergebnis? Eindeutig.

Mehr als ein Viertel der Befragten entschied, dass Robert Lewandowski der derzeit beste Fußballer der Welt ist (28,9 Prozent). "Ballon d'Or"-Rekordsieger Lionel Messi landet mit 16,7 Prozent abgeschlagen auf Platz zwei. Die imaginäre Bronzemedaille geht an Cristiano Ronaldo (14,6 Prozent). Paris Saint-Germains Jungstar Kylian Mbappé erreicht mit 5,3 Prozent Platz vier.

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Wie eng das Rennen um den Weltfußballer-Titel für viele Fans ist, lässt sich auch daran erkennen, dass gleich 18,3 Prozent mit "Weiß nicht" geantwortet haben, sich also für keinen Spieler entscheiden konnten. So deutet alles darauf hin, dass das Champions-League-Halbfinale zwischen dem FC Bayern und dem FC Barcelona für viele Fußballliebhaber auch in dieser Frage einen vorentscheidenden Charakter haben wird. Brilliert Lewandowski und bleibt Messi blass, könnte Karl-Heinz Rummenigge einmal mehr zum Telefonhörer greifen.

Der Münchner Klubpatron hatte schließlich vor einigen Wochen bereits angekündigt: "Ich spreche vielleicht später noch mit Gianni Infantino und werde versuchen, ihn zu überzeugen, dass er 'France Football' überzeugt – oder dass die Fifa ihrerseits einen Ballon d'Or organisieren kann." Denn dann dürfte der Weltfußballer des Jahres 2020 mit großer Wahrscheinlichkeit einen Namen tragen: Robert Lewandowski.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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