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FC Bayern | DFB-Pokal-Blamage: "Thomas Tuchel ist selbst verantwortlich"


Bayerns Pokal-Blamage
Seine Arroganz steht ihm im Weg

  • David Digili
Pro & KontraVon Kim Steinke, David Digili

Aktualisiert am 02.11.2023Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Thomas Tuchel in Saarbrücken (Hintergrund): Der Trainer des FC Bayern verlor mit seinem Team im DFB-Pokal.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel in Saarbrücken (Hintergrund): Der Trainer des FC Bayern verlor mit seinem Team im DFB-Pokal. (Quelle: KAI PFAFFENBACH/reuters)

Der FC Bayern blamiert sich im DFB-Pokal und scheidet gegen einen Drittligisten aus. Doch wer trägt die Schuld an dem Aus in Saarbrücken?

Was wie ein Pflichtsieg aussah, wurde zu einer historischen Blamage. Der FC Bayern scheitert mit 1:2 beim 1. FC Saarbrücken und fliegt zum dritten Mal in vier Jahren in der 2. Runde des DFB-Pokals raus. Cheftrainer Thomas Tuchel fiel "keine schlaue Erklärung" ein. "Wir sind super enttäuscht, wir wollten mit aller Macht nach Berlin."

Das ist nun Geschichte. Sportdirektor Christoph Freund war nach dem Aus ebenfalls bedient. "Ich verstehe nicht, wie man so eine schlechte erste Halbzeit spielen kann. Ohne Mumm, ohne Tempo, ohne Aggressivität – so kannst du bei keinem Gegner antreten", schimpfte er. "Am Ende gewinnt Saarbrücken nicht unverdient. Die Enttäuschung ist riesengroß."

In der Kritik stehen nicht nur die Spieler, sondern auch der Trainer, der geholt wurde, um viele Titel zu gewinnen. Was zu der Frage führt:

Trägt Thomas Tuchel die Hauptschuld am DFB-Pokal-Aus des FC Bayern?

Pro
Kim SteinkeSportredakteurin

Ja, Tuchel hat sich verzockt

Das war's. Nach dem Supercup hat Bayern nun auch den DFB-Pokalsieg verspielt. "Mir fällt keine schlaue Erklärung ein", sagte Tuchel nach Abpfiff der Partie in Saarbrücken und vergisst dabei eins: Er sucht und sucht nach Gründen und muss dabei eigentlich nur in den Spiegel schauen. Denn Tuchel ist für das Scheitern der Bayern selbst verantwortlich.

Die Ursache liegt bereits in der Vorbereitung. Mit Bouna Sarr und Frans Krätzig standen zwei Spieler auf dem Feld, denen es an Spielpraxis und Erfahrung im so verrückten Pokalwettbewerb fehlt. Ja, die Bayern haben vor allem in der zweiten Hälfte viel geleistet, die Heimmannschaft dominiert – und ein Pokal-Aus gehört eben auch dazu.

Aber wenn Tuchel wie angekündigt ins Finale will, dann muss er das auch zeigen. Das hat er mit seiner Aufstellung nicht. Für Jamal Musiala, Kingsley Coman, Konrad Laimer und Harry Kane reichte vorerst nur die Bank. Ein falsches Zeichen.

Hat er Saarbrücken etwa unterschätzt?

So scheint es. Denn auch den Last-Minute-Treffer des Drittligisten hielt er offenbar nicht für möglich. Kane sollte schließlich erst in der Verlängerung eingewechselt werden, doch den Wechsel aufzusparen, bewies sich erneut als Fehler aufseiten des Trainers. So hat Tuchel nicht nur die Blamage selbst verschuldet, er hat sich arrogant verhalten und steht zu Recht "auf der falschen Seite der Pokal-Sensationen".

Kontra
David DigiliDavid DigiliSportredakteur

Nein, Tuchel ist Opfer der Bayern-Fehlplanung

Natürlich ist Thomas Tuchel – als hochbezahlter Trainer von Renommée – erster Ansprechpartner, wenn es um Niederlagen seiner Mannschaft geht. Natürlich ist ein 1:2 bei einem Drittligisten eine hochnotpeinliche Blamage für einen Weltklub wie den FC Bayern. Aber: Den 50-Jährigen jetzt als Hauptschuldigen für das Pokal-Aus zu brandmarken, ist falsch.

Denn Tuchel muss jetzt nur ausbaden, wovor er selbst gewarnt hat – und was ihm das Bayern-Management eingebrockt hat. Womit sind die Münchner denn gestern nach Saarbrücken gereist? Mit einem schon zu diesem Saisonzeitpunkt von englischen Wochen und Länderspielreisen strapazierten, auf Kante genähten Mini-Kader, in dem Tuchel nicht zum ersten Mal wilde Flickschusterei betreiben musste: Nach der frühen Auswechslung des verletzten de Ligt musste Sechser Joshua Kimmich auf einmal in die Innenverteidigung, der eingewechselte Konrad Laimer übernahm für ihn im Mittelfeld. Und der junge Krätzig, eigentlich auf Links oder im Defensivzentrum zu verorten, musste einen offensiveren Part zwischen Tel und Müller einnehmen. Dazu spielte auch der eigentlich schon vergessene Sarr, der 2023/24 erst insgesamt 54 Minuten zum Einsatz kam. Torjäger Harry Kane kam angeschlagen gar nicht zum Einsatz.
"Der Kader ist ein bisschen dünn, ein bisschen wenig", beklagte Tuchel nach dem Bayern-Fiasko zum Ende der Transferperiode, als er keine einzige der von ihm vehement geforderten Verstärkungen bekam.

Er wusste schon, warum.

 
 
 
 
 
 
 

Die nächste Partie des FC Bayern lässt nicht lange auf sich warten. Schon am Samstag steht das Bundesliga-Topspiel bei Borussia Dortmund an.

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