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EM 2016: Das Thema Sicherheit ist allgegenwärtig


DFB-Tross & Journalisten
Der schwierige Umgang mit dem Thema Sicherheit

Von t-online
Aktualisiert am 10.06.2016Lesedauer: 2 Min.
Das Thema Sicherheit steckt auch im Kopf: Toni Kroos, Mario Gomez und Julian Draxler (v.li.) bim Training in Evian.Vergrößern des BildesDas Thema Sicherheit steckt auch im Kopf: Toni Kroos, Mario Gomez und Julian Draxler (v.li.) bim Training in Evian. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus Evian berichtet Thomas Tamberg

Viele der hier Anwesenden waren damals bei den Pariser Terroranschlägen am 13. November 2015 im Stade de France dabei und konnten die Bedrohung hautnah spüren. So etwas vergisst man nicht, so etwas steckt immer in den Knochen. Dinge auszublenden oder zu verdrängen kann in bestimmten Situationen durchaus auch eine Stärke sein. Nach diesem Motto wird hier verfahren.

Kaum Polizei in Evian zu sehen

Am liebsten würde man sich ausschließlich über Fußball unterhalten. Doch das ist in diesen Tagen eben nicht immer ganz so einfach. Wenigstens vermittelt der beschauliche Kurort Evian nicht das Gefühl der Unsicherheit. Polizei ist kaum zu sehen. Einzig die Sicherheitsvorkehrungen zum Medienzentrum sind strikter als bei den Turnieren zuvor. Aber an Taschenkontrollen und Leibesvisitationen hat man sich mittlerweile gewöhnt.

Doch bald stehen die Reisetage bevor. Der eine verzichtet auf die Reise mit der Bahn, der andere auf den Flug. Lieber nimmt man einen 1500 Kilometer-Ritt mit dem Auto von Evian nach Lille und zurück in Kauf. Und spätestens, wenn es am zweiten und dritten Spieltag nach Paris geht, rückt das Thema Sicherheit wieder in den Brennpunkt.

Boateng lässt Familie "nicht ins Stadion"

Auch Spieler und Funktionäre tun sich schwer, darüber zu reden. Was soll man auch sagen. Die Bedrohung ist schließlich seit den Vorkommnissen im vergangenen Jahr keine Fiktion mehr, doch Angst will natürlich auch niemand verbreiten und sich vor irgendetwas beugen, was vielleicht gar nicht passiert, erst recht nicht. Manuel Neuer sprach lediglich von "Menschen aus meinem Umfeld", die bei den Spielen der deutschen Nationalmannschaft dabei sein werden.

Zuvor sorgte Jerome Boateng mit seiner ehrlichen Aussage für Schlagzeilen, dass seine Familie nicht im Stadion dabei sein soll. "Ich für meinen Teil will mich bei der EM allein auf den Fußball konzentrieren können, und da fühle ich mich einfach wohler, wenn meine Familie nicht im Stadion sitzt", hatte der 27-Jährige gegenüber der "Sport Bild" gesagt.

"Das ist ein Abwägungsvorgang, den jeder für sich und seine Familie persönlich entscheiden muss. Ich respektiere das, möchte das aber nicht kommentieren", wollte DFB-Präsident Reinhard Grindel auf die Boateng-Aussage nicht näher eingehen. Und dann sagte er Sätze, wie sie sich für einen guten Funktionär gehören. "Ich kann ganz allgemein sagen, dass wir nach wie vor Vertrauen in die Arbeit der französischen Sicherheitsbehörden haben."

Löw: "Wir fühlen uns sicher"

Bundestrainer Joachim Löw versuchte indes sein Bestes. Er möchte natürlich seine Mannschaft für die Spiele in die bestmögliche mentale Verfassung bringen und geht in die Offensive. "Keiner fühlt sich unsicher, wir konzentrieren uns auf unsere Arbeit", sagte der 56-Jährige. "Die Lage ist bei uns völlig entspannt, wir fühlen uns sicher in unserem Kreis."

Das würden alle anderen liebend gerne unterschreiben. Leider ist es nicht ganz so einfach. Dieses mulmige Gefühl hat sich wie ein unsichtbarerer Schleier über die EM 2016 gelegt. Bleibt die Hoffnung, dass mit dem Beginn des Turniers und spannenden sowie sicheren Spielen, dieser Nebel verzieht und sich wieder die pure Freunde am Fußball ihren Platz in den Herzen und Köpfen der Menschen zurückerobert.

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