Voss-Tecklenburg: Guilia Gwinn nennt Umgang mit DFB-Trainerin respektlos

Nach dem WM-Debakel in Australien ist DFB-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg erkrankt. Außenverteidigerin Giulia Gwinn nimmt sie jetzt in Schutz.

Nationalspielerin Giulia Gwinn hat Spekulationen über die Zukunft von DFB-Trainer Martin Voss-Tecklenburg zurückgewiesen und den Umgang mit der 55-Jährigen kritisiert. "Ich finde vieles, was in den Medien geschrieben wurde, ein bisschen respektlos, weil Martina krank ist und das sollte man akzeptieren", sagte die Außenverteidigerin vom FC Bayern München im Interview mit verschiedenen Medien.

"Alles andere wird besprochen werden, wenn sie wieder da ist", fügte Gwinn hinzu. Der Deutsche Fußball-Bund hatte am 8. September mitgeteilt, dass Voss-Tecklenburg wegen einer Erkrankung vorerst nicht auf der Trainerbank sitzen wird. Nach dem WM-Debakel des DFB-Teams in Australien stand Voss-Tecklenburg massiv in der Kritik. Derzeit wird sie von Co-Trainerin Britta Carlson vertreten. Voss-Tecklenburgs Vertrag läuft bis 2025. Der Ausfall der Trainerin bringt den DFB in eine schwierige Situation.

Giulia Gwinn: "Der Wille ist auf jeden Fall da"

Die WM-Analyse ist wegen des Fehlens von Voss-Tecklenburg nicht abgeschlossen, gleichzeitig geht es in der Nations League schon um die Olympia-Qualifikation. Zudem ist unklar, wann Voss-Tecklenburg wieder arbeiten kann. Die Bundestrainerin selbst hat sich bislang nicht zu ihrer Erkrankung geäußert. Co-Trainerin Carlson hatte am Dienstag deutlich gemacht, dass der Cheftrainerinnenposten für sie nicht infrage käme.

"Es gibt keine zeitliche Grenze bei einer Krankschreibung. Wenn jemand krankheitsbedingt arbeitsunfähig ist, dann ist das so", sagte der Arbeitsrechtler Martin Gutzeit der Deutschen Presse-Agentur. In Berichten war zuletzt auch von interner Kritik der Nationalspielerinnen an Voss-Tecklenburg die Rede.

Am Freitag trifft die deutsche Mannschaft in der Nations League auf Dänemark. Die ARD überträgt das Spiel aus Viborg live ab 18 Uhr. Am 26. September treffen die Spielerinnen um Giulia Gwinn dann in Bochum auf Island. Dieses Spiel überträgt das ZDF live ab 18.15 Uhr. Laut Gwinn haben nach dem Vorrunden-Aus bei der WM "alle Lust auf die neuen Aufgaben", so die 24-Jährige. "Als Sportlerin ist es immer schön, nach so einem Negativerlebnis die Chance zu haben, es umzumünzen. Der Wille ist auf jeden Fall da."