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Frauenfußball: Das verdienen die DFB-Stars


"Von gleichwertigen Gehältern weit entfernt"
Das verdienen die DFB-Frauen

Von t-online
Aktualisiert am 30.05.2025 - 16:28 UhrLesedauer: 3 Min.
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Lena Oberdorf (l.) und Giulia Gwinn beim Training der Nationalmannschaft vor dem Länderspiel gegen die Niederlande in Bremen. (Quelle: IMAGO/Fotostand / Fantini/imago)
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Die Spielerinnen der deutschen Nationalmannschaft gehören, wie die Männer, zur absoluten Weltspitze; vergleicht man jedoch die Gehälter, gibt es eine riesige Differenz.

Während selbst durchschnittliche Bundesligaspieler durchaus mehr als eine Million Euro pro Jahr verdienen, sieht es bei den Frauen ganz anders aus. Der DFB-Saisonreport 2023/2024 zeigte eine deutliche Gehaltslücke im Fußball auf. Bundesligaspielerinnen verdienen im Durchschnitt etwa 4.000 Euro monatlich, auf das Jahr hochgerechnet also weniger als 50.000 Euro. Selbst die Topspielerinnen der deutschen Nationalmannschaft kommen beim FC Bayern München oder dem VfL Wolfsburg auf maximal 300.000 Euro jährlich, was rund 25.000 Euro pro Monat entspricht.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine Studie von Autodoc im Jahr 2022, die die Gehälter der männlichen und weiblichen Nationalmannschaften miteinander verglichen hatte. Während die Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Schnitt etwas über zehn Millionen Euro im Jahr verdienten, kamen die Spielerinnen der Frauen-Nationalmannschaft nur auf ein Durchschnittsgehalt von 43.670 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Jahreseinkommen in Deutschland lag in diesem Jahr bei 54.880 Euro – Bayern-Stars wie Harry Kane und Manuel Neuer bekommen mehr als 20 Millionen Euro im Jahr.

120.000 Euro für den Sieg – EM-Prämie verdoppelt

"Wir müssen nach wie vor feststellen, dass Athletinnen von gleichwertigen Gehältern und Preisgeldern meilenweit entfernt sind", sagte Karla Borger, Präsidentin von Athleten Deutschland in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Das zeigt auch der Blick auf die Prämien für die Europameisterschaft in der Schweiz (vom 2. bis 27. Juli 2025).

Die Spielerinnen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft erhalten bei der EM 2025 deutlich höhere Prämien als bisher. Im Falle eines Titelgewinns bekommt jede Spielerin 120.000 Euro – das ist doppelt so viel wie noch bei der EM 2022. Für das Erreichen des Viertelfinales gibt es 45.000 Euro pro Spielerin, für das Halbfinale 65.000 Euro und für die Finalteilnahme 90.000 Euro. Bei einem Vorrundenaus erhalten die Spielerinnen keine Prämie.

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"Die Entwicklung des Frauenfußballs auf allen Ebenen genießt beim DFB höchste Priorität. Wir brauchen eine nachhaltige Entwicklung der Strukturen und Bedingungen. Und wir brauchen auch mehr Leistungsanreize im Frauenfußball. Die im Vergleich zur vergangenen EM nun verdoppelte Siegprämie ist daher ein wichtiges Zeichen", erklärt DFB-Präsident Bernd Neuendorf in einem Statement auf der offiziellen Website des Deutschen Fußball-Bundes.

Im Vergleich zu den Männern bleibt die Lücke jedoch groß: Die DFB-Herren hätten bei einem EM-Titel 2024 jeweils 400.000 Euro erhalten. Ein "Equal Pay" gibt es beim DFB also weiterhin nicht, auch wenn die Prämien für die Frauen deutlich gestiegen sind.

Profidasein ist keine Selbstverständlichkeit

Während die Top-Stars im Frauenfußball mittlerweile gut bis sehr gut verdienen, erhalten viele Spielerinnen in der Bundesliga und 2. Liga kaum Geld für ihre Arbeit – einige spielen sogar komplett ohne Bezahlung. Das geht aus einer Umfrage der "Sportschau" aus dem Juli 2023 hervor.

Von 122 befragten Spielerinnen gaben 34 Prozent an, maximal 500 Euro brutto im Monat zu verdienen. 24 Prozent erklärten sogar, gar kein Gehalt zu erhalten. Weitere 27 Prozent lagen unter der Marke von 2.000 Euro monatlich. Nur 13 Prozent gaben an, mehr als 2.000 Euro zu verdienen – zwei Prozent von ihnen liegen laut Umfrage sogar über der Schwelle von 5.000 Euro.

Zwar ist die "Sportschau"-Befragung nicht repräsentativ, doch ähnliche Ergebnisse hatte bereits eine interne Erhebung aus dem Jahr 2021 gezeigt. Die langjährige Nationaltorhüterin Almuth Schult berichtete von einem Rücklauf von 370 Spielerinnen aus Bundesliga und 2. Liga. Laut Schult lag der durchschnittliche Monatsverdienst in der 2. Liga damals bei 900 Euro, in der Bundesliga bei 1.500 Euro.

Die Zahlen verdeutlichen: Ein Profidasein mit finanzieller Sicherheit ist für viele Spielerinnen im deutschen Frauenfußball nicht selbstverständlich.

Verwendete Quellen
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