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Fußball in Bremen: Verband verhängt Spielverbot


Nach gewalttätigen Vorfällen
Fußballverband sagt alle Spiele am Wochenende ab


Aktualisiert am 08.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Benjamin Brand zeigt auf den Elfmeterpunkt: Immer wieder waren strittige Szenen im Strafraum der Auslöser für Gewalt.Vergrößern des Bildes
Benjamin Brand zeigt auf den Elfmeterpunkt: Immer wieder waren strittige Entscheidungen der Auslöser für Gewalt unter Spielern und gegen Unparteiische im Amateurfußball. (Quelle: IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.)

Am kommenden Wochenende ist der Fußball in Bremen abgesagt. Der Verband verhängt ein Spielverbot – und reagiert damit auf drastische Vorfälle.

Nach mehreren gewalttätigen Vorfällen im Bremer Amateurfußball hat der Verband drastisch reagiert und alle Spiele ab der D-Jugend am kommenden Wochenende gestrichen. Zwischen Freitag und Sonntag werden keine Punkt-, Pokal- und Freundschaftsspiele ausgetragen, teilte der Verband in einer Mitteilung mit.

"Der BFV setzt mit der Absetzung ein klares Zeichen gegen Gewalt, Hass und Diskriminierung in seinen Spielklassen", schrieb der Verband. "Am vergangenen Wochenende wurde ein neuer, trauriger Höhepunkt bei der Qualität der Vorfälle auf unseren Sportplätzen erreicht. Wir sind nicht bereit, diesen Zustand weiter hinzunehmen", hieß es weiter.

Spieler landeten im Krankenhaus

In einer Partie kam es laut Mitteilung nach einem Herrenspiel zu einer Rudelbildung, bei der es unter anderem zu Tritten gegen den Kopf kam und jemand ein Messer zog. In einem Spiel der C-Jugend liefen laut Mitteilung drei Zuschauer auf das Spielfeld und wollten auf einen Spieler der Gastmannschaft losgehen. Im Rahmen einer Senioren-Partie sei der Schiedsrichter mit Gewaltandrohungen angegangen worden.

Zuletzt ist es zu Spielverboten einzelner Mannschaften gekommen. So erhielt die zweite Mannschaft des SC Meso-Nassau Wiesbaden Anfang Februar eine vierwöchige Sperre. Was war passiert? Bei einem Freundschaftsspiel der Wiesbadener gegen den TSV Mainz Ebersheim war es in der 87. Minute zu einem Foul im Strafraum gekommen. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter für den Gastgeber aus Mainz.

Die Wiesbadener waren offenbar so sauer, dass einige Spieler auf Gegenspieler losgegangen sind. Zwei Ebersheimer mussten am Ende im Krankenhaus behandelt werden. Ein Akteur erlitt einen doppelten Nasenbeinbruch, ein anderer mehrere Prellungen. Das zuständige Sportgericht erteilte daraufhin ein vorläufiges Spielverbot für Wiesbaden.

"Was da passiert ist, geht auf keine Kuhhaut mehr"

Auch in der Kreisoberliga Friedberg brodelte es zuletzt. Türk Gücü Friedberg II verschuldete im Oktober 2023 einen Spielabbruch und war mit einem Spielverbot vom Hessischen Fußballverband sanktioniert worden. In Offenbach ging es noch härter zu. Zwischen dem TuS Zeppelinheim und der Spvgg. Neu-Isenburg III kam es im September vergangenen Jahres zu einer Massenschlägerei beider Teams.

Ausschlaggebend hierfür war erneut ein strittiger Elfmeter. Aus einer Rangelei entwickelte sich eine Massenschlägerei, in die auch Zuschauer involviert waren. Die Partie wurde abgebrochen. Das Sportgericht sprach mehrere Spielsperren von bis zu 26 Partien aus und wertete das Duell für beide Teams als verloren.

Schiedsrichter schließt sich in Kabine ein

Der Vorsitzende des Sportgerichts, Jürgen Weil, sagte damals: "Was da passiert ist, geht auf keine Kuhhaut mehr." Nach den Eskalationen im Fußballkreis bilanzierte er: "Ich würde nicht sagen, dass es sich verschlimmert hat. An der Tagesordnung ist das Gott sei Dank nicht. Aber es hat sich auch nicht verbessert", so Weil, der auch von nachlassendem Respekt gegenüber den Schiedsrichtern sprach.

So schloss sich der Schiedsrichter eines Kreispokalspiels im westfälischen Beckum in einer Kabine ein, bis die Polizei eintraf. Er hatte zuvor das Spiel wegen einer Massenschlägerei abgebrochen und wurde daraufhin bedroht. In den Kreisligen A, B und C wurden auch deswegen im August vergangenen Jahres alle Spiele eines Wochenendes abgesagt. Der Fußballkreis schrieb damals in einer Mitteilung: "In den vergangenen Jahren nehmen Respektlosigkeiten zu, die Gewaltbereitschaft auf den Plätzen steigt." Das Verbot soll nun "ein Zeichen setzen".

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