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WM 2018: Torlos und ausgepfiffen – Polen-Star Lewandowski in der Krise


Bayern-Star unter Druck
Torlos und ausgepfiffen: Lewandowski in der Krise

Aus Moskau berichtet Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 24.06.2018Lesedauer: 3 Min.
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Niedergeschlagen: Das 1:2 gegen den Senegal war für Robert Lewandowski enttäuschend.Vergrößern des Bildes
Niedergeschlagen: Das 1:2 gegen den Senegal war für Robert Lewandowski enttäuschend. (Quelle: imago-images-bilder)

Beim FC Bayern und in Polen war er ein gefeierter Superstar. Doch in den letzten Wochen wurden die Kritiker mehr und die Fans weniger. Die WM scheint die Krise noch weiter zu verschärfen.

Robert Lewandowski ist ohne Frage einer der besten Spieler, die jemals einen Bundesliga-Rasen betreten haben. Der Pole ist das Komplettpaket unter den Stürmern, hat kaum Schwächen. Stark am Ball, vielseitig im Abschluss, schnell und auch im Pressing effektiv. Für den FC Bayern hat er bereits über 150 Pflichtspiel-Tore erzielt, für Dortmund waren es über 100. Und in der polnischen Nationalmannschaft ist er mit 55 Treffern bereits Rekordtorschütze. Einen Platz in der Geschichte aller drei Teams hat er also ohnehin sicher. Doch an welcher Stelle? Das Vermächtnis bröckelt.

Trennung vom Berater bringt Fans ins Grübeln

Anfang 2018 war für Robert Lewandowski noch alles in Ordnung. Durch die Rückkehr von Jupp Heynckes war der Erfolg beim FC Bayern wieder da und sowohl in der Champions League als auch in der Liga waren die Bayern wieder auf Kurs. Der Pole führte die Torjägerliste der Bundesliga an und mit seinem Heimatland hatte er sich für die WM qualifiziert.

Auch wenn er noch im Champions-League-Achtelfinale gegen Besiktas überzeugte, warf Lewandowski abseits des Platzes vermehrt Fragen auf. Ende Februar trennte er sich nach zehn Jahren von seinem Berater Cezary Kucharski und ersetzte ihn durch Pini Zahavi, der dafür bekannt ist, große Deals abzuwickeln. Einige Fans kamen ins Grübeln, aber solange die Tore da waren, gab es keinen Gegenwind von den Tribünen.

"Robert fühlt, dass er eine Veränderung braucht"

Als Lewandowski jedoch gegen Sevilla und im Hinspiel gegen Real Madrid in der K.o.-Phase der Champions League blass blieb, wurde die Kritik lauter. Nach einem Krisengespräch mit Jupp Heynckes vor dem Rückspiel war die Hoffnung auf den "alten Lewandowski" wieder größer geworden. Doch auch im Rückspiel enttäuschte der Pole, der wieder torlos blieb. Parallel dazu wurden die Gerüchte stärker, dass der Stürmer nach Madrid will. Anfang Mai kam dann der nächste Rückschlag für "Lewy". Real Madrid zog sich aus den Verhandlungen zurück, plötzlich stand er ohne Plan B da.

Ein paar Wochen später machte sein neuer Berater in der "Sport Bild" offiziell, dass Lewandowski weg will. "Robert fühlt, dass er eine Veränderung und eine neue Herausforderung in seiner Karriere braucht", sagte er. Bei den Fans kam das alles andere als gut an. Nur noch die Hälfte der Bayern-Fans stand hinter ihm und sprach sich gegen einen Verkauf aus. Die Bayern-Bosse waren angefressen, blockten jegliche Angebote ab und erklärten ihn für unverkäuflich.

Frenetischer Empfang in Moskau

Klar ist jedoch, dass das auch nur Taktik sein könnte. Denn mit 29 Jahren ist Lewandowski nicht mehr der jüngste Spieler und ein Stürmer, der nicht mehr beim Klub sein will, ist nicht unbedingt die beste Lösung. Doch damit Hoeneß und Rummenigge ein Angebot für den Polen annehmen, muss eine hohe Schmerzgrenze überschritten werden. Die WM ist also für Lewandowski die letzte Chance, sich für die internationalen Spitzenklubs zu empfehlen.

Beim ersten Spiel gegen den Senegal musste er auf der großen Bühne zeigen, dass er jeden Cent wert ist. Für Lewandowski ging es mehr als nur um einen erfolgreichen Start ins Turnier mit Polen. Frenetisch wurden der Torjäger und sein Team im Moskauer Spartak-Stadion empfangen. Für den Bayern-Stürmer gab es sogar Sonderapplaus von den polnischen Anhängern, die klar in der Überzahl waren.

Zwei letzte Chancen

Nach den 90 Minuten hatte sich die Lage jedoch komplett gewendet. Lewandowski steuerte beim 1:2 gegen den Senegal lediglich zwei ungefährliche Schüsse bei. Wirkliche Gefahr ging von ihm keine aus. Die senegalesische Innenverteidigung hatte Lewandowski kaltgestellt. Die blasse und rundum enttäuschende Darstellung wurde von den Fans mit Pfiffen quittiert.

Zwei Spiele bleiben Lewandowski noch, um das Ruder herumzureißen. Am Sonntag wartet mit Kolumbien jedoch kein leichter Gegner auf die Polen. Das Team um James Rodriguez ist nach dem 1:2 gegen Japan ebenfalls unter Zugzwang und braucht dringend einen Sieg. Für beide Mannschaften ist es also ein "Endspiel" auf großer Bühne. Genau das, was Lewandowski braucht, um sich aus der Krise zu befreien und den Spitzenklubs zeigen zu können, dass man sich um ihn bemühen sollte.

Verwendete Quellen
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