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Kritik zu Deutschland gegen Frankreich: DFB-Elf besser, aber einmal Note 5


Einzelkritik gegen Frankreich
Nationalelf verbessert, aber einmal Note 5

MeinungVon Luis Reiß

Aktualisiert am 07.09.2018Lesedauer: 4 Min.
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Durchaus zufrieden mit der Leistung: Joshua Kimmich (v.l.), Mats Hummels, Torwart Manuel Neuer, Matthias Ginter und Jérôme Boateng.Vergrößern des Bildes
Durchaus zufrieden mit der Leistung: Joshua Kimmich (v.l.), Mats Hummels, Torwart Manuel Neuer, Matthias Ginter und Jérôme Boateng. (Quelle: Sven Hoppe/dpa)

Spiel eins nach dem WM-Debakel: Deutschland zeigte sich gegen Frankreich deutlich verbessert – doch nicht jeder der WM-Fahrer konnte überzeugen.

Manuel Neuer: Der Kapitän war in der ersten Halbzeit nur einmal gefordert, als er in der 36. Minute nach einem Kopfball von Giroud retten musste. In der zweiten Hälfte prüfte ihn Griezmann zweimal. Beim ersten Versuch direkt nach der Halbzeit leistete er sich einen kleinen Wackler, ansonsten beschäftigungs- und fehlerlos. Note 3


Matthias Ginter: Er spielte wie ein Innenverteidiger, der plötzlich auf der rechten Seite spielen muss. Stark im Zweikampf. Dafür bekam er Probleme, wenn seine Gegenspieler in höchstem Tempo angriffen - oder er mit dem Ball am Fuß selbst unter Druck geriet. Trotzdem schaltete er sich immer wieder mutig in die Offensive ein und brachte einige Pässe und Flanken an den Mann. Per Kopf hätte er in der 75. Minute nach einem Eckball zudem beinahe ein Tor erzielt. Für die ungewohnte Position insgesamt sehr ordentlich. Note 3+

Jérôme Boateng: Der FCB-Star übernahm meistens den Spielaufbau, verzichtete aber auf einige seiner gefürchteten langen Bälle. Defensiv war er nicht zu überwinden und gab der gesamten deutschen Abwehr halt. Note 2

Mats Hummels: Der sonst so risikoreich agierende Hummels spielte lange mit angezogener Handbremse. In der Spieleröffnung hielt er sich gegen die konterstarken Franzosen außergewöhnlich zurück. Zudem verzichtete er auf seine noch von der WM bekannten Vorstöße, die oft irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn endeten. Als er es in der 72. Minute dann doch einmal wagte, zögerte Müller beim Abschluss zu lange. Note 3+

Antonio Rüdiger: Er spielte wie ein Innenverteidiger, der plötzlich auf der linken Seite spielen muss. Auch er gewann einige Zweikämpfe, doch bei ihm waren auch die Probleme noch offensichtlicher als bei Ginter auf der anderen Seite. Seine Flanken fanden nie einen Mitspieler. Seine Dribblingversuche scheiterten zu oft an technischen Fehlern. Daraus kann man ihm als Innenverteidiger keinen Vorwurf machen. Note 4

Joshua Kimmich: Erst zum zweiten Mal lief Kimmich in der Nationalelf im zentralen Mittelfeld auf – nach Jahren als Rechtsverteidiger. Ob seine neue Rolle von Dauer ist, ist unklar. Hilfreich war er dort aber auf jeden Fall. Bissig und aggressiv im Zweikampf verlieh er dem deutschen Mittelfeld die Stabilität, die bei der WM oft gefehlt hatte. Impulse nach vorne konnte (oder sollte) er aber nicht setzen. Note 2-

Leon Goretzka (bis 66. Minute): Eigentlich ist die Stärke des Bayern-Neuzugangs das Umschaltspiel, wenn er mit viel Tempo in die gegnerische Hälfte stürmen kann. Dazu kam es gegen Frankreich fast nie. Goretzka war so viel in der eigenen Hälfte beschäftigt, dass er seiner Stärken beraubt wirkte. Note 4-

Toni Kroos: Vor dem Spiel wurde Kroos als Deutscher Fußballer des Jahres geehrt. Auf dem Platz versuchte dem Titel auch gleich gerecht zu werden, behauptete und verteilte wie immer viele Bälle. Eine entscheidende Lücke fand der Chef im deutschen Mittelfeld in der französischen Abwehr aber trotz vieler Bemühungen nicht. Note 3

Thomas Müller: Der deutsche Vorkämpfer. Müller schmiss sich demonstrativ in viele Zweikämpfe, wollte sich von N’Golo Kante den Ball nicht einmal im Liegen abnehmen lassen. Nur: Torgefahr strahlt er in der Nationalelf weiterhin überhaupt nicht aus. Am deutlichsten wurde seine Verunsicherung, als er in der 72. Minute nach einer Flanke von Hummels viel zu lange zögerte - und die bis dahin beste deutsche Möglichkeit kläglich vergab. Eine Flanke (74.) von ihm segelte dafür (wohl ungewollt) beinah ins Tor. Note 5

Marco Reus (bis 83. Minute): Der BVB-Star versuchte es – ähnlich wie im Klub – meistens als Sturmspitze durch die Mitte und bot sich immer wieder an. Dort bekam er allerdings – ähnlich wie im Klub – kaum Bälle und nahm nur selten am Spiel teil. Erst in der 64. Minute kam er nach Pass von Ginter das erste Mal zum Abschluss und hätte daraus fast ein Tor erzielt. Frankreichs Torwart Areola musste mit einer Glanzparade retten. Anschließend wurde er endlich präsenter und war noch an einigen guten Angriffen beteiligt. Zu spät. Note 4

Timo Werner: Der Leipziger kam meistens über die Flügel und sorgte von dort auch für den ersten deutschen Torschuss nach 18 Minuten. Werner war der einzige deutsche Spieler, der mit seiner Geschwindigkeit auch mal einen Gegner ausspielen konnte. Ähnlich wie bei der WM war er bei Flanken, dem letzten Pass und seinen Abschlüssen aber zu ungenau. Note 3+

Ilkay Gündogan (ab 66. Minute): Bei seiner Einwechslung gab es vereinzelt Pfiffe, doch die verstummten schnell. Mit Gündogan wurde die deutsche Elf innerhalb weniger Minuten ballsicherer, weil er auch unter Druck ruhig bleibt und einen Gegenspieler aussteigen lassen kann. Allerdings war ihm in einigen Situationen noch die Unsicherheit im Nationaltrikot anzumerken. Note 3


Leroy Sané (ab 83. Minute): Begann nach seiner Einwechslung forsch und suchte immer wieder das Dribbling, häufig auch mit dem Kopf durch die Wand. Entscheidendes konnte auch er nicht mehr beitragen. Ohne Note.

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