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DFB-Elf im Umbruch – Hummels, Müller & Boateng raus: was hat’s gebracht?


DFB-Team im Umbruch
Hummels, Müller und Boateng raus: was hat’s gebracht?

Aus Dortmund berichtet Luis Reiß

Aktualisiert am 12.10.2019Lesedauer: 3 Min.
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Mats Hummels (v. l.), Thomas Müller und Jérôme Boateng im September 2018 gegen Frankreich: wenig später beendete der Bundestrainer ihre DFB-Karriere. (Quelle: DeFodi/imago-images-bilder)

Zum Jahreswechsel hat Bundestrainer Löw die Weltmeister Müller, Hummels und Boateng aussortiert. Seitdem ist im DFB-Team eine neue Hierarchie entstanden – doch nicht alle Nachfolger überzeugen.

Vor zehn Monaten löste Joachim Löw ein Erdbeben im deutschen Fußball aus: nach einem kurzen Besuch in München verkündete er, die damaligen Bayern-Stars Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller nicht mehr für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nominieren zu wollen. Doch nach wechselhaften Leistungen stellt sich vor den abschließenden Spielen in der EM-Qualifikation die Frage, ob sich diese drastische Entscheidung ausgezahlt hat. t-online.de zieht ein erstes Fazit.

Absolut positiv hat sich das Fehlen der drei hoch dekorierten Weltmeister auf die Hierarchie in der Mannschaft ausgewirkt. Joshua Kimmich ist mehr Anführer denn je, doch auch Spieler wie der derzeit verletzt fehlende Leon Goretzka oder Neu-Abwehrchef Niklas Süle treten nach außen deutlich selbstbewusster auf. Sie standen bislang im Schatten der großen Namen, wachsen nun aber spürbar mit ihrer neuen Verantwortung.

Vor allem die vielen jungen DFB-Spieler verstehen sich zudem bestens und sorgen für mehr Teamgeist als ihn der WM-Kader 2018 je ausstrahlte. Löws Überlegung, dass ohne die drei meinungsstarken Stars ein neues Teamgefüge entsteht, ist aufgegangen.

Gnabry und Sané lassen Müller in Vergessenheit geraten

Sportlich fällt es dem DFB-Team hingegen deutlich schwerer, den Verlust aufzufangen. Zwar waren die Ergebnisse in den letzten Monaten mit Boateng, Hummels und Müller alles andere als berauschend. Doch ob ihre Nachfolger es wirklich besser machen, wird wohl erst die EM 2020 zeigen. Die EM-Qualifikation ist bislang, ebenso wie der Test zweier ersatzgeschwächter Teams gegen Argentinien, ein Muster ohne Wert. Gegen die Niederlande, den einzigen Top-Gegner in einem Pflichtspiel, gab es einen knappen Sieg und eine Niederlage. Ein abschließendes Urteil ist also kaum möglich.

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Das Fehlen von Thomas Müller in der Offensive wird jedoch tendenziell besser kompensiert. Ohnehin war der Ur-Bayer vor seiner Aussortierung nicht mehr erste Wahl – und hat mittlerweile auch seinen Stammplatz beim FC Bayern verloren. Mit Leroy Sané und Serge Gnabry sind seine Nachfolger auf dem Sprung zur Weltklasse. Ihre Geschwindigkeit, aber auch ihre Torgefahr übertrifft Müllers letzte Monate im DFB-Team deutlich.

DFB-Abwehr fehlt die Stabilität

Anders sieht es in der Abwehr aus. Mit Boateng und Hummels hat sich Löw gleich zweier Optionen beraubt. Mögliche Nachfolger gibt es viele: Niklas Süle (Bayern), Antonio Rüdiger (Chelsea), Matthias Ginter (Gladbach), Jonathan Tah (Leverkusen), Niklas Stark (Hertha) und Robin Koch (Freiburg) wurden bislang nominiert, zudem kam auch Emre Can (Juventus) in der Verteidigung zum Einsatz. Nur: weniger Gegentore kassiert das DFB-Team auch mit der drastisch verjüngten Abwehrkette nicht, unabhängig von der personellen Besetzung.

In allen Spielen gab es längere Phasen, in denen das DFB-Team die Stabilität verlor. So wurde in beiden Partien gegen die Niederlande eine Führung zwischenzeitlich verspielt. Immer wieder verfällt die Defensive in Passivität, attackiert die Gegner nicht energisch genug – und kann dann die Gegentreffer nicht mehr verhindern.

Hummels und Boateng glänzen in ihren Klubs

Hummels und Boateng haben nach einem schlechten Jahr 2018 ihre Leistungen auf Vereinsebene unterdessen wieder gesteigert. Ersterer zeigte für den BVB kürzlich in der Champions League gegen den FC Barcelona, dass er immer noch zu Weltklasse-Partien fähig ist. Und auch Boateng kommt aktuell beim FC Bayern wieder auf mehr Einsatzzeit, mit durchaus ordentlichen Leistungen.


Gut möglich, dass sich der Bundestrainer gelegentlich zumindest einen der beiden Weltmeister als erfahrene Stütze für die Abwehr zurückwünscht. Kurzfristig ist eine Rückkehr aber mit Sicherheit kein Thema. Die kommenden drei Gegner in der EM-Qualifikation – Estland, Nordirland und Weißrussland – sollten keine große Hürde darstellen. Erst im kommenden Jahr, zur EM, wird Löw entscheiden müssen, ob er seine Rauswurf-Entscheidung doch noch einmal korrigieren muss.

Verwendete Quellen
  • eigene Beobachtungen
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