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Erst Dixie Dörner, jetzt Joachim Streich: Ein doppelter Schlag für den Osten


Die nächste Legende ist tot
Ein bitteres Jahr für den Fußball im Osten

Von Benjamin Zurmühl

16.04.2022Lesedauer: 2 Min.
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Joachim Streich: Einer der berühmtesten Fußballer der DDR-Geschichte ist am Samstag gestorben.Vergrößern des Bildes
Joachim Streich: Einer der berühmtesten Fußballer der DDR-Geschichte ist am Samstag gestorben. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)

Joachim Streich ist am Samstag gestorben. Eins der bekanntesten Gesichter des DDR-Fußballs. Nur wenige Monate vor ihm starb "Dixie" Dörner. Die Ex-Klubs der beiden Legenden trauern.

Im Jahr 1951 wurden Hans-Jürgen Dörner und Joachim Streich geboren, im Jahr 2022 sind beide gestorben. Dörner im Januar, Streich am heutigen Samstag im April.

In den 71 Jahren dazwischen wurden sie zu Legenden des Fußballs in der DDR. Dörner machte 100 Länderspiele, Streich 102. Ihr Debüt feierten sie jeweils im Jahr 1969, ihren Abschied 1984 (Streich) bzw. 1985 (Dörner). Sie waren das wichtigste Duo im Kader.

Dörner, der "Beckenbauer des Ostens" und Streich, der "Müller des Ostens". Der clevere Libero gepaart mit dem schlitzohrigen Torjäger. So sorgten sie immer wieder für Furore und schlugen Gegner für Gegner.

Doch während sie im Trikot der Nationalmannschaft gemeinsam aufliefen, waren sie im Klubfußball Rivalen. Dörner verbrachte seine komplette Profikarriere bei Dynamo Dresden, Streich seine bei Hansa Rostock und dem 1. FC Magdeburg.

Dörner sammelte fünf Meisterschaften und fünf Pokalsiege, Streich blieben "nur" drei Pokalsiege. Das individuelle Ansehen ist aber aus heutiger Sicht für beide groß. Sie sammelten eine Auszeichnung nach der anderen, wurden mehrmals Fußballer des Jahres, Streich sogar viermal Torschützenkönig in der DDR-Oberliga.

Der Verlust für die Fußballfans und Klubs im Osten ist riesig. Die Reaktionen der Ex-Vereine Streichs auf die Nachricht am Samstag sagen alles:

1. FC Magdeburg: "Mit Joachim Streich hat der Verein eine seiner größten Lichtgestalten verloren. Die gesamte blau-weiße Familie ist vereint in tiefer Trauer und herzlicher Anteilnahme gegenüber seiner Familie, aber auch in Dankbarkeit, für alles, was Joachim Streich für den 1. FC Magdeburg geleistet hat."

Hansa Rostock: "Bei seinen Mitmenschen war Joachim Streich nicht nur wegen seiner hervorragenden fußballerischen Fähigkeiten, sondern auch wegen seiner Geradlinigkeit und Aufrichtigkeit hochgeachtet. Für seine offene und direkte Art wird er für immer in Erinnerung bleiben – und seine Rekorde für die Ewigkeit stets ein Teil der Geschichtsbücher des deutschen Fußballs sein."

Der Tod Streichs nach kurzer schwerer Krankheit trifft den Fußball stark, denn der Osten hat nun gleich zwei wichtige Identifikationsfiguren verloren. Was bleibt sind einzigartige Erinnerungen und auch markante Sprüche. Für Letzteres war Streich auch in seinen letzten Lebensjahren noch gut.

Kurz vor seinem 70. Geburtstag sprach ihn die Deutsche Presse-Agentur auf die Kritik an ihm in seiner Karriere. Seine Antwort: "Der damalige 'FuWo'-Chefredakteur Klaus Schlegel hat mich oft herausgepickt und mich für meine aus seiner Sicht mangelhafte Laufleistung und Spielweise kritisiert. Jürgen Croy wollte mich danach moralisch immer aufbauen. Da habe ich ihm gesagt: 'Jürgen, du musst mich nicht aufrichten. Ich weiß, dass ich hier der Beste bin'".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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