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Fußball: Russland bestreitet erstes Länderspiel seit Kriegsbeginn


Trotz Sperre von Fifa und Uefa
Russland bestreitet erstes Länderspiel seit Kriegsbeginn

Von sid
Aktualisiert am 22.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Artyom Dzyuba (l.) und Magomed Ozdoyev: Russlands Fußball-Team darf nicht an den WM-Playoffs teilnehmen.Vergrößern des BildesArtyom Dzyuba (l.) und Magomed Ozdoyev: Russlands Fußball-Team ist von allen Wettbewerben ausgeschlossen, bestreitet aber Freundschaftsspiele. (Quelle: ITAR-TASS/imago-images-bilder)
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Eine Lücke im System macht die Partie am Samstag in Kirgistan möglich. Auch ein WM-Teilnehmer will noch gegen Russland antreten.

Das Stadion in Bischkek ist nicht gerade ein Schmuckstück. Die 23.000 Sitzschalen verblasst, die Tartanbahn in die Jahre gekommen, die Flutlichtanlage ein altes Stahlmonster. Und doch muss die Fußballwelt am Samstag einen verstohlenen Blick auf die marode Arena in der Hauptstadt Kirgistans werfen. Schließlich hat sich die Nationalmannschaft des zentralasiatischen Landes dafür hergegeben, gemeinsam mit den Russen aufzulaufen.

Als "Freundschaftsspiel" bezeichnet der russische Verband RFU auf seiner Homepage die Partie, mit der sich der Gastgeber der WM-Endrunde 2018 auf der internationalen Bühne zurückmelden will. Tatsächlich ist es die erste Partie des Nationalteams seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine. Eine Lücke im System ist dafür verantwortlich, dass sie überhaupt stattfinden darf.

Für Freundschaftsspiele sehen sich Uefa und Fifa nicht zuständig

Denn obwohl russische Nationalmannschaften und Klubs im Februar von der Europäischen Fußball-Union Uefa mit Rückendeckung des Internationalen Sportgerichtshofs CAS gesperrt wurden und der Weltverband Fifa einen WM-Bann ausgesprochen hat, fallen bilateral vereinbarte Testspiele nicht unter diese Regelung. Dafür sehen sich die Verbände nicht zuständig.

Das freut die Russen. Denn die können durch das Spiel gegen den 95. der Weltrangliste die Rückkehr zu einer Art Normalität vorgaukeln. Nach Ansicht von Kritikern wird es den Russen und ihren verbliebenen Freunden dabei ohnehin zu leicht gemacht.

Das zeigt auch der jüngste Beschluss des Uefa-Exekutivkomitees, in dem übrigens nach wie vor der Russe Alexander Djukow sitzt. Das Exko verkündete am Dienstag zwar, dass Russland nicht an der Auslosung der Qualifikation zur EM 2024 in Deutschland teilnehmen darf, Belarus als wichtigster Verbündeter des Putin-Regimes wird bei der Ziehung der Gruppen am 9. Oktober in Frankfurt/Main dagegen dabei sein.

Bei der Bundesregierung stößt dieses Vorgehen auf Unverständnis. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte vor der Exko-Sitzung in einem Brief an Uefa-Präsident Aleksander Ceferin einen Bann für Belarus gefordert. Faeser verlangte vergebens, dass "auch Belarus als wesentlicher Unterstützer der russischen Führung von allen internationalen Fußballspielen und -turnieren ausgeschlossen werden" solle.

Auch WM-Teilnehmer Iran will gegen Russland spielen

Einen weiteren Brief mit prominentem Absender erhielt Ceferin am Dienstag. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete sich schriftlich, nachdem er am Tag zuvor bei einem Telefonat mit dem Uefa-Boss über eine Hilfe des Verbandes hinsichtlich der Freilassung von gefangenen ukrainischen Sportlern gesprochen hatte. In seinem Schreiben bedankt sich Selenskyj bei der Uefa unter anderem für den Ausschluss der Russen und das Ende der Zusammenarbeit mit Ex-Sponsor Gazprom.

Doch aus der Ukraine kommen derzeit auch andere Stimmen. Solche nämlich, die nicht verstehen können, wie WM-Teilnehmer Iran für ein Testspiel gegen die Russen im November zugesagt hat.

Noch ungläubiger blickt die ukrainische Öffentlichkeit aber nach Bosnien-Herzegowina. Schließlich soll es kurz vor der WM in St. Petersburg eine Partie zwischen Russland und der Auswahl des Balkanlandes geben. Das ukrainische Idol Andrej Schewtschenko hat die Bosnier bereits zu einem Boykott aufgefordert.

Ob der Appell wirkt, muss sich zeigen. In Kirgistan wird am Samstag jedenfalls gespielt – und die Welt muss einen Blick riskieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SID
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