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Warum die "Reds" nun den besten Klopp aller Zeiten brauchen

  • Dominik Sliskovic
Von Dominik Sliskovic

Aktualisiert am 10.11.2020Lesedauer: 3 Min.
Jürgen Klopp: Der deutsche Trainer hat eine harte Saison mit dem FC Liverpool vor sich.
Jürgen Klopp: Der deutsche Trainer hat eine harte Saison mit dem FC Liverpool vor sich. (Quelle: Eibner Europa/imago-images-bilder)
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Die Corona-Pandemie, der enge Terminkalender, dramatische Verletzungssorgen: Der FC Liverpool kämpft bereits jetzt mit den Folgen einer historischen Saison. Jürgen Klopp ist nun gefragt wie noch nie.

Der Punktgewinn im Topspiel gegen Manchester City kam dem FC Liverpool teuer zu stehen. Beim 1:1 am vergangenen Sonntag verletzte sich mit Rechtsverteidiger Trent Alexander-Arnold die nächste defensive Stammkraft von Cheftrainer Jürgen Klopp. Mindestens vier Wochen werden die "Reds" auf ihr Eigengewächs verzichten müssen. Zuvor zog sich bereits Abwehrchef Virgil van Dijk einen Kreuzbandriss zu. Der Niederländer wird voraussichtlich die komplette Saison ausfallen.


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Spielplan fordert seinen Tribut

Mit Blick auf die kommenden Nations-League-Partien sagte Klopp über Alexander-Arnold: "Er wird nicht der letzte und einzige Spieler sein, den Gareth (Southgate, englischer Nationaltrainer Anm. d. Red.) bei der Nationalmannschaft vermissen wird." Der eng getaktete Spielplan der Corona-Saison – Liverpool ist in vier Wettbewerben vertreten, zudem die Ländespielpausen mit drei Partien in neun Tagen – fordert seinen Tribut. Königstransfer Thiago kam aufgrund einer Knieverletzung bisher nur auf zwei Partien, die Defensivkräfte Fabinho und Joe Gomez trainierten und spielten trotz nicht abschließend auskurierter Blessuren.

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Klopp wirkt dünnhäutiger denn je

Trotz aller Widrigkeiten steht der FC Liverpool sportlich aktuell gut dar. In der Premier League liegt man mit 17 Punkten aus acht Partien nur einen Punkt hinter Tabellenführer Leicester City, in der Champions League fuhr man aus drei Partien neun von neun Punkten ein. Doch das Pensum und die Anspannung, als amtierender Meister und Vorjahressieger der Champions League ständig der Gejagte zu sein, hinterlassen nicht nur bei den Spielern Spuren. Coach Klopp wirkt dünnhäutiger denn je. So polterte er auch nach der Partie gegen Manchester City los und schimpfte über die zu hohe Belastung für die Top-Klubs. "Kein Team, das am Mittwochabend spielt, auswärts oder in der Champions League, sollte am Samstag um 12:30 Uhr Anpfiff haben“, sagte Klopp der BBC. Die Spielansetzungen der Premier League bezeichnete er als "absoluten Killer" für guten Fußball.

Jürgen Klopp: Der Coach des FC Liverpool lässt sich in dieser Saison wiederholt zu emotional aufgeladenen Reaktionen hinreißen.
Jürgen Klopp: Der Coach des FC Liverpool lässt sich in dieser Saison wiederholt zu emotional aufgeladenen Reaktionen hinreißen. (Quelle: PA Images/imago-images-bilder)

Es ist allzu verständlich, dass Klopp in dieser prekären Situation öffentlich für mehr Entlastung plädiert. Doch er darf dabei nicht seine Nerven verlieren. Denn gerade jetzt benötigt der FC Liverpool den besten Klopp aller Zeiten.

Bisher gelingt es Klopp sehr gut, das sportliche vom sportpolitischen zu trennen. Nicht zuletzt der Erfolg gibt ihm da Recht. Dabei überzeugt der frühere BVB-Coach einmal mehr in seiner Rolle als Perlentaucher. Das beste Beispiel: Nate Phillips.

Phillips und Firmino zeigen Klopps größte Stärken auf

In der vergangenen Saison machte der 23-jährige Innenverteidiger 22 Partien für den damaligen Zweitligisten VfB Stuttgart. Alles deutete auf eine feste Verpflichtung des Engländers hin, der zuvor nur bei der U23 der "Reds" zum Zug gekommen war. Doch der Wechsel ins Ländle zerschlug sich, Phillips kehrte zurück nach Anfield – und wurde der große Nutznießer der Verletzung Virgil van Dijks. Gegen West Ham United verteidigte er an der Seite von Joe Gomez und stahl dem gestandenen Nationalspieler dermaßen die Show, dass er im Anschluss an den knappen 2:1-Heimsieg vom übertragenden TV-Sender Sky Sports zum Spieler des Spiels gewählt wurde.

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Gelingt es Phillips solch überragende Leistungen konstant abzurufen, dürfte sein Marktwert, der aktuell laut "Transfermarkt" 800.000 Euro beträgt, nicht mehr lange sechsstellig bleiben – und Klopp eine echte Alternative zu den verletzungsanfälligen Gomez und Joel Matip dazugewinnen.

Firmino wichtiger Teil der Mannschaft

Klopps andere große Stärke ist es, aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen. So stellte er in der Liga zuletzt seine geliebte offensive 4-3-3-Formation um, um Platz in der Startelf für den großartig aufspielenden Diogo Jota zu schaffen. Der portugiesische Neuzugang von den Wolverhampton Wanderers erzielte in dieser Saison in elf Einsätzen bereits sieben Tore. Der zumeist als Einwechselspieler eingesetzte Offensivwirbler wirkte dabei wesentlich wacher und frischer als der überspielte Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino.

Diogo Jota (li.): Der Portugiese hat sich in den vergangenen Wochen zum größten internen Konkurrenten für Roberto Firmino (re.) entwickelt.
Diogo Jota (li.): Der Portugiese hat sich in den vergangenen Wochen zum größten internen Konkurrenten für Roberto Firmino (re.) entwickelt. (Quelle: PA Images/imago-images-bilder)

Doch statt dem Brasilianer, der in der laufenden Premier-League-Saison erst einen Treffer erzielte, einen Denkzettel zu verpassen und ihn auf die Bank oder sogar Tribüne zu verbannen, zog Klopp ihn aus dem Sturmzentrum heraus und gab ihm als Zehner – oder wahlweise hängende Spitze hinter Top-Scorer Mo Salah – Freiräume auf einem klar definiertem Raum. Damit gelang es dem Coach nicht nur, Firmino den großen Druck, ständig scoren zu müssen, zu nehmen, sondern ihn insbesondere spüren zu lassen, dass er ein eminent wichtiger Teil der Mannschaft ist, die in den vergangenen zwei Jahren Champions-League-Sieger und englischer Meister wurde.

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Diese Fokussierung auf das Wesentliche, den Erfolg und die Weiterentwicklung seiner Mannschaft, darf Klopp trotz aller Querelen eines Fußball-Betriebs im Ausnahmezustand nicht verlieren. Gelingt es ihm weiterhin, seine mediale Rolle als Mahner nicht auf sein harmonisches und dennoch knallhart analytisches Gemüt als Cheftrainer abfärben zu lassen, dürfte der FC Liverpool auch aus dieser Krise als großer sportlicher Sieger hervorgehen.

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