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Nationalelf: Beziehung von Mainz-Star Burkardt zum DFB-Team ist ausbaufähig


Stürmer im Pech
DFB-Profi und die Nationalelf – es soll noch nicht sein


02.06.2025Lesedauer: 4 Min.
Jonathan Burkardt: Bisher durfte er drei Länderspiele absolvieren.Vergrößern des Bildes
Jonathan Burkardt: Bisher durfte er drei Länderspiele absolvieren. (Quelle: IMAGO/Malte Ossowski / SVEN SIMON/imago-images-bilder)
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Gerade erst hat der Bundestrainer Jonathan Burkardt nachnominiert. Jetzt musste der Mainzer wieder abreisen. Burkardt und das DFB-Team: das passt noch nicht.

Christian Heidel konnte Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht verstehen. "Ich bin schon verwundert, insbesondere nach der Verletzung von Tim Kleindienst, dass der erfolgreichste deutsche Stürmer der Bundesliga-Saison nicht nominiert ist. Schade", sagte der Mainzer Sportvorstand Ende Mai dem "Kicker". Damit äußerte sich der 61-Jährige zu seinem Angreifer Jonathan Burkardt. Der Star des 1. FSV Mainz hatte die abgelaufene Spielzeit mit starken 18 Toren abgeschlossen – und stand damit auf Rang vier der Torjägerliste.

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Für eine Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft reichte das aber offenbar nicht. Bundestrainer Nagelsmann entschied sich dafür, mit Debütant Nick Woltemade sowie Deniz Undav und Niclas Füllkrug drei andere Stürmer ins Aufgebot für das Final-Four-Turnier der Nations League zu berufen. Undav hatte in der vergangenen Saison für den VfB Stuttgart lediglich halb so viele Tore wie Burkardt erzielt. Füllkrug war für West Ham United verletzungsbedingt nur 18-mal zum Einsatz gekommen und war dabei nur dreimal erfolgreich. Rein statistisch ist Heidels Verwunderung nachvollziehbar.

Dass der Bundestrainer Burkardt grundsätzlich im Blick hat, wurde dann aber wenig später deutlich. Nach dem Ausfall von Mittelfeldspieler Angelo Stiller entschied Julian Nagelsmann sich dazu, den 24-Jährigen nachzunominieren. Doch dessen Glück währte nicht lange.

Die Chance für ihn ist verpufft

Am Sonntag verkündete der DFB, dass Burkardt das Teamquartier in Herzogenaurach schon wieder verlassen musste. Von einer Risswunde an der Ferse, die sogar genäht werden musste, war in der Mitteilung des Verbands die Rede. Die erforderliche Trainingspause bedeutet also das Aus für das Final Four – und manifestierte den Eindruck, dass die Beziehung zwischen Burkardt und der deutschen Nationalmannschaft noch ausbaufähig ist.

Für den gebürtigen Darmstädter ist die Verletzung nämlich ein bitterer Rückschlag. Die Chance, sich im Kreise der Nationalmannschaft in Abwesenheit von Stammstürmer Tim Kleindienst in den Fokus zu spielen, ist für ihn verpufft. Seine Konkurrenten erhalten am Mittwoch gegen Portugal und im anschließenden Finale oder im Spiel um Platz drei wiederum die Möglichkeit, sich nachhaltig zu empfehlen. Wenn es ganz schlecht läuft, fällt der ohnehin zunächst nicht berücksichtigte Burkardt in der Hierarchie der deutschen Offensive noch weiter zurück.

Erst Debüt, dann nicht nominiert

Fakt ist derweil auch: Burkardt bewegt sich seit Monaten im Dunstkreis der Nationalmannschaft. Doch so ganz scheint der Bundestrainer nicht in ihn zu vertrauen. Eine direkte Kadernominierung gab es für den Ersatzkapitän von Mainz nämlich bisher nur einmal – das war im März für die Partien gegen Italien.

Sein Debüt bei der deutschen A-Auswahl feierte Burkardt im vergangenen Oktober, als er gegen Bosnien und die Niederlande in der Nations League eingewechselt wurde. Dass er überhaupt erstmals im DFB-Aufgebot stand, hatte aber mit dem Ausfall von Kai Havertz zu tun. Hätte der Arsenal-Star sich nicht verletzt, wäre Burkardt erst gar nicht zur Nationalelf gestoßen.

Einen Monat später standen dann das zweite Spiel gegen Bosnien sowie das Duell mit Ungarn auf dem Plan. Doch Nagelsmann verzichtete dieses Mal bewusst auf Burkardt. Als Grund dafür hatte der Coach die Rückkehr einiger etablierter Offensivakteure genannt. Auch Burkardts jüngste Verletzung spielte damals wohl eine Rolle.

Burkardt gab sich trotz der Nicht-Nominierung gelassen. "Ich kann das absolut nachvollziehen. Ich wurde beim letzten Mal ja auch nur nachnominiert", erklärte er. Zuvor hatte er berichtet, dass Nagelsmann ihm aber eine Sprachnachricht geschickt habe. Der Inhalt: Burkardt sei weiter bei ihm auf dem Schirm. "Ich möchte weiter dranbleiben, damit ich irgendwann noch einmal die Chance bekomme", sagte der Spieler in diesem Zusammenhang.

Burkardt ist noch nicht richtig angekommen

Nagelsmanns Worte an Burkardt im November erinnern wiederum an die, die er auch dieses Mal wählte, um dessen Nicht-Nominierung zu erklären. "Jonny kann das gut einordnen und weiß, dass er im Fokus ist", sagte Nagelsmann vor rund einer Woche bei Sky. Doch Kritik an Burkardt äußerte der Coach in diesem Zusammenhang ebenfalls: "Er hat bei uns nicht immer seine Peak-Leistung erreicht. Bei uns hat er eine andere Rolle, da muss er erst reinfinden." Das sei aber auch nicht schlimm, so Nagelsmann.

Tatsächlich hatte der 37-Jährige damit den Finger auch in die Wunde gelegt. Denn bei seinen bisher drei Länderspielen wusste Burkardt kaum zu überzeugen. Gegen Bosnien und die Niederlande wurde er für insgesamt 31 Minuten eingewechselt, konnte den Spielen aber nicht mehr seinen Stempel aufdrücken. Nagelsmann dürfte sich im Kern seiner Aussage aber wohl vor allem auf die erste Partie gegen Italien bezogen haben. Dort brachte er Burkardt in der Startelf – und nahm ihn nach einem bemühten, aber wirkungslosen Auftritt zur Halbzeit vom Feld.

Burkardt, der in Mainz – sofern er denn fit ist – als unangefochtene Stammkraft in der Offensive gilt, ist im DFB-Team scheinbar weiterhin nicht richtig angekommen. Die verletzungsbedingte Abreise vom Sonntag unterstreicht nun zusätzlich, wie ungünstig das Thema A-Nationalmannschaft bisher für ihn verlaufen ist. Burkardt muss jetzt darauf hoffen, dass Nagelsmann ihm im September bei der WM-Qualifikation eine neue Bewährungschance gibt.

Ein guter Saisonstart in die neue Bundesligasaison könnte dabei helfen – ob bei den 05ern oder bei Eintracht Frankfurt, wo der Blondschopf aktuell heiß gehandelt wird. Bis es so weit ist und Burkardt sich mal wieder in den Fokus des Bundestrainers spielen kann, bleibt das DFB-Team für ihn aber eine eher unglückliche Episode seiner Karriere.

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