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Fußball-WM 2022: Schweiz gegen Serbien – Xhakas Treffen mit dem ungeliebten Rivalen


"Endspiel" mit Zündstoff
Xhakas Treffen mit dem ungeliebten Rivalen

Von sid
01.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Granit Xhaka: Er trifft mit der Schweiz auf Serbien.Vergrößern des BildesGranit Xhaka: Er trifft mit der Schweiz auf Serbien. (Quelle: IMAGO/Marcio Machado/SPP)
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Granit Xhaka will mit der Schweiz "Fußballgeschichte" schreiben. Doch er muss sich mit seinem Team ausgerechnet gegen Serbien beweisen. Ein Duell nicht nur der sportlichen Hochspannung.

Mitten in der Nacht reißt die jugoslawische Polizei Ragip Xhaka aus dem Schlaf, bringt ihn in Handschellen in eine viermal zwei Meter große Zelle in Pristina, der heutigen Hauptstadt der Republik Kosovo. "Was mein Vater dort erlebt hat, wünscht man niemandem. Ich weiß bis heute nur die Hälfte dieser schlimmen Geschichte", erzählt sein Sohn Granit. Sechs Monate sitzt Xhaka senior wegen "Auflehnung gegen den Staat" hinter Gittern – Folter ist an der Tagesordnung.

Der Freilassung folgt die Flucht in die Schweiz, wo Granit Xhaka geboren wird und zum Aushängeschild der Fußball-Nationalmannschaft reift. Jetzt trifft er im "Endspiel" ums WM-Weiterkommen in der Gruppe G am Freitag (20.00 Uhr im t-online-Liveticker) ausgerechnet auf das Land, unter dem sein Vater die schlimmste Zeit seines Lebens ertragen musste – mal wieder. Bereits 2018 spielten die Eidgenossen in der Vorrunde gegen Serbien. Das Spiel eskalierte, Sport und Politik vermischten sich.

Xhaka heizt Stimmung an

Denn bei Xhaka und dem ebenfalls albanisch-stämmigen Xherdan Shaqiri kochten nach dem Siegtreffer zum 2:1 die Emotionen über. Beide formten beim Jubel ihre Hände zu Flügeln, die Daumen in sich verbunden: ein Doppeladler. Das Wappentier der Albaner als klare politische Botschaft und Provokation in Richtung Serbien, das die albanisch geprägte Republik Kosovo bis heute nicht anerkennt. Beide bekamen eine Geldstrafe. Und diesmal?

"Wir sind professionell genug, dass wir uns auf Fußball konzentrieren", sagt Xhaka und schiebt mit einem Grinsen hinterher: "Hoffentlich." Mit seinen Glückwünschen an Albanien zum Nationalfeiertag heizte er die Stimmung via Social Media am Montag an. Es hagelte ebenso unterstützende Kommentare von Albanern wie Hassbotschaften von Serben. "Deshalb muss ich mein Handy nicht ausschalten. Das ist normal, das ist nichts Neues", sagt der 30-Jährige demonstrativ cool.

Fifa-Disziplinarkommission gegen serbischen Verband

Es gelte, "Schweizer Fußballgeschichte zu schreiben", betonte Verbandsdirektor Pierluigi Tami. Das Ziel sei, die Nation "stolz und glücklich zu machen", so Trainer Murat Yakin: "Alles andere blenden wir aus." Wenige Tage nach dem Doppeladler-Jubel war die Schweiz 2018 im Achtelfinale gegen Schweden (0:1) nach einer blutleeren Vorstellung gescheitert. Man habe durch den Wirbel "sehr viel Kraft verloren", gibt Xhaka rückblickend zu.

Bei Serbien sei die Vorgeschichte "gar kein" Thema gewesen, erklärte Angreifer Aleksander Mitrovic: "Wir beschäftigen uns nicht mit der Vergangenheit." Dennoch gab es bereits erste Provokationen. Aus der Kabine tauchten Fotos von einer nationalistischen Fahne auf. Dort waren die Umrisse des Kosovo in serbischen Nationalfarben abgebildet, die Fifa-Disziplinarkommission leitete ein Verfahren gegen den serbischen Verband ein.

Eigentlich bietet das Duell schon rein sportlich genug Brisanz – der Verlierer ist definitiv raus. Die Schweizer haben mit bislang drei Punkten alles in eigener Hand, Serbien muss selbst bei einem Sieg mit einem Auge aufs Parallelspiel der Kameruner gegen die bereits fürs Achtelfinale qualifizierten Brasilianer blicken.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SID
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