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"Falsche Neun" bei der Nationalelf: Siegenthaler erklärt Gründe


Löws Taktikfuchs erklärt
Das sind die Gründe für die "falsche Neun"

Von t-online
04.06.2014Lesedauer: 2 Min.
Bundestrainer Joachim Löw (li.) und sein Chefscout Urs Siegenthaler.Vergrößern des BildesBundestrainer Joachim Löw (li.) und sein Chefscout Urs Siegenthaler. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)
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Die Verkündung des endgültigen Kaders für die Weltmeisterschaft in Brasilien hat für Diskussionen gesorgt. Mit Miroslav Klose hat Joachim Löw nur einen echten Stürmer nominiert. Aktuell befindet sich der Angreifer von Lazio Rom nach Auskunft des Bundestrainers in einem "körperlichen Loch" und es ist unklar, ob Klose bis zum ersten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft am 16. Juni gegen Portugal topfit sein wird. Ohnehin tendiert der DFB-Coach zu einer sogenannten "falschen Neun", mit dieser taktischen Variante ließ Löw seine Elf auch zuletzt gegen Kamerun (2:2) auflaufen.

In dem Freundschaftsspiel gab zunächst Mario Götze die einzige Sturmspitze, nach dessen Auswechslung rückte Thomas Müller nach vorne. Die beiden Bayern-Profis sind eigentlich im offensiven Mittelfeld oder auf der Außenbahn beheimatet.

"Den Innenverteidigern die Arbeit schwer machen"

Die Vorteile der "falschen Neun" hat DFB-Chefscout Urs Siegenthaler in einem Gespräch mit der "Frankfurter Rundschau" erläutert. "Schauen wir uns die Innenverteidiger sämtlicher Spitzenklubs und Nationalmannschaften an: Da stehen hinten durchweg Männer, die 1,90 bis 1,95 Meter groß sind und nahezu jedes Kopfballduell gewinnen", sagte der Schweizer. Die deutsche Elf sei mit Spielern wie Götze, Müller, Mesut Özil oder Marco Reus im Angriff variabler, so Siegenthaler: "Mit kleinen, wendigen, flinken Stürmern macht man den Innenverteidigern die Arbeit schwerer."

"Wand aus Prügelknaben"

Ein Zentrumsstürmer wie Klose, der für seine Kopfballstärke bekannt ist, sei möglicherweise zu berechenbar. "Ich halte es für keine gute Idee, hoch auf die Mitte zu spielen. Bei manchen Teams stehen dort hinten Prügelknaben drin, die den Ball postwendend wieder 40 Meter nach vorn köpfen", sagte der 66-Jährige. "Solche Kerle freuen sich nur darauf, wenn sie hohe Bälle zu klären haben. Ramos, Kompany, Pepe, Terry um nur einige zu nennen. Was will ein Stürmer dagegen tun, wenn solche Männer mit Anlauf von hinten ankommen und natürlich nicht die Spur von Angst haben, in solche Kopfbälle zu gehen. Da laufen die Stürmer gegen eine Wand."

Das Argument, dass die "falsche Neun" in der Nationalelf bislang gegen große Gegner wie die Niederlande oder Italien nicht funktioniert habe, lässt Siegenthaler nicht gelten. "Wir müssen eine Antwort finden. Einige Mannschaften werden sich hinten reinstellen, davon bin ich überzeugt." Für den Scout hängt es nur davon ab, dass die Spieler die Rolle im Sturmzentrum annehmen: "Wir werden mit den Spielern reden und sie überzeugen, so dass sie danach sagen: Gott sei Dank darf ich dort vorne spielen. Ich denke, gerade bei Özil ist das eine Frage der Spielfreude."

Dass Löw mit Klose nur einen gelernten Angreifer für Brasilien nominiert hat, hat mehrere Gründe. Florenz-Stürmer Mario Gomez fehlte nach diversen Verletzungen die Fitness, ähnliches trifft auf den Hamburger Pierre-Michel Lasogga zu. Kevin Volland konnte der Bundestrainer zwei Wochen lang im Trainingslager in Südtirol beobachten, ehe er den Hoffenheimer aus dem finalen Aufgebot strich. Gladbachs Angreifer Max Kruse fiel schon vor der Nominierung des vorläufigen Kaders durchs Raster, während Leverkusens Torjäger Stefan Kießling beim DFB-Coach seit Jahren keine Chance hat.

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