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Zur Schwimm-EM 2014 wird das Velodrom zum Schwimmbad


Wasser Marsch!
Zur EM wird das Velodrom zum Schwimmbad

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 06.08.2014Lesedauer: 2 Min.
Das mobile Becken im Berliner Velodrom füllt sich mit Wasser.Vergrößern des BildesDas mobile Becken im Berliner Velodrom füllt sich mit Wasser. (Quelle: dpa-bilder)
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Die Idee liegt nah und scheint auf den ersten Blick doch abwegig: Für die Europameisterschaften in Berlin (13. bis 24. August) lässt der Deutsche Schwimm-Verband im Velodrom mit hohem Aufwand ein mobiles Becken bauen, obwohl in der benachbarten Schwimmhalle im Europasportpark bereits 2002 eine EM stattfand. Doch die anlässlich der gescheiterten Olympia-Bewerbung 2000 errichtete Anlage ist inzwischen zu klein für die Anforderungen des Europäischen Schwimmverbandes LEN. "Da hätte die EM unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden", wies DSV-Generalsekretär Jürgen Fornoff auf den Platzbedarf von Sponsoren, Presse und nicht zuletzt auch der Athleten hin.

Gut 5000 Zuschauer können im benachbarten Velodrom die 42 Entscheidungen im 50 x 22,5 Meter großen Becken verfolgen. Bislang beherbergte die Arena Konzerte und das alljährliche Berliner Sechstagerennen im Januar. Geschwommen wurde dort noch nie. Weil die 250 Meter lange Holzbahn aus sibirischer Fichte keinen Schaden nehmen darf, ist einiges zu beachten.

Maximal 50 Prozent darf die Luftfeuchtigkeit in der Halle betragen, in normalen Schwimmhallen ist es deutlich drückender. Damit sich an der Stahlkonstruktion des Hallendachs kein Kondenswasser bildet, musste die Halle langsam erwärmt werden. Überbaut werden durfte die Radrennbahn auch nicht, so bleibt sie sichtbares Zeichen der eigentlichen Hallen-Bestimmung.

In der Nacht hieß es dann nach zweiwöchigem Aufbau: Wasser Marsch! 2,5 Millionen Liter Trinkwasser befüllen durch eine eigens angelegte Leitung das mit blauem PVC ausgekleidete Stahlbecken. Etwa 200 Liter davon verdunsten täglich.

Becken ist keine Neuheit

Transportable Becken sind bei Schwimm-Großereignissen inzwischen fast die Regel, schließlich soll die olympische Kernsportart auch als Event vermarktet werden. Voriges Jahr fand die WM in Barcelona in der Olympia-Halle von 1992 statt, auch 2011 in Schanghai ging es in einer großen Mehrzweckarena um Medaillen. Der DSV ließ 2002 in Riesa ein mobiles Kurzbahn-Becken bauen und plante das auch im Hamburger Volkspark bei der letzten Endes gescheiterten WM-Bewerbung 2013.

Wie viel das Berliner Becken kostet, darüber schweigt sich der Verband aus. Der gesamte EM-Etat mit Wasserspringen und Synchronschwimmen (13. bis 17.8.) in der benachbarten Schwimmhalle und den Freiwasser-Entscheidungen an der Regatta-Strecke in Grünau bewegt sich im siebenstelligen Bereich.

"Das wird ein Schmucktstück"

Sportlich gesehen erhofft sich Chefbundestrainer Henning Lambertz einen Schub durch die Location. "Ich sehe das sehr positiv. Das wird ein Schmuckstück und eine tolle Atmosphäre", sagte Lambertz, hat aber auch eine Kehrseite von mobilen Becken im Blick. Nach der WM in Barcelona entflammte eine Debatte über eine vermeintliche Strömung durch die Wasseraufbereitungsanlage, die die Zeiten auf einigen Bahnen beeinflusst haben soll. Der italienische Hersteller des Beckens dementierte, seitdem aber wird das Thema in der Schwimmer-Szene diskutiert.

Nicht einfach den Stöpsel ziehen

Nach EM-Ende am 23. August bleibt für den Abbau nur wenig Zeit, nur drei Wochen später finden andere Veranstaltungen im Velodrom statt. Trotzdem kann nicht einfach, wie in der heimischen Badewanne, der Stöpsel gezogen werden. Das Wasser muss sehr dosiert abgelassen werden - anderenfalls würden viele Klos im Prenzlauer Berg überlaufen.

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