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Doping-Anschuldigungen: RUSADA reagiert empört


RUSADA reagiert empört
Doping-Anschuldigungen sind "schamlose Spekulationen"

Von t-online, sid
04.12.2014Lesedauer: 2 Min.
Dem russischen Spitzensport wird systematisches Doping zur Last gelegt.Vergrößern des BildesDem russischen Spitzensport wird systematisches Doping zur Last gelegt. (Quelle: Kosecki/imago-images-bilder)
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Die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA hat die ARD-Berichte über staatlich unterstütztes Doping und massive Korruption im russischen Sport als Spekulation bezeichnet. "Wir haben keine wirklichen Dokumente, die jene Anschuldigungen bekräftigen", sagte RUSADA-Generaldirektor Nikita Kamajew der Nachrichtenagentur AFP: "Solange es kein offizielles Gesuch der Welt-Anti-Doping-Agentur in dieser Sache gibt, sind dies für uns nichts anderes als schamlose Spekulationen."

Die ARD-Sendung "Geheimsache Doping: Wie Russland seine Sieger macht" hatte am Mittwoch zahlreiche Zeugenaussagen und belastende Dokumente zu systematischem Doping im russischen Spitzensport geliefert. Dabei waren vor allem der russische Leichtathletik-Verband sowie deren Präsident Walentin Balachnitschew, gleichzeitig Schatzmeister des Weltverbandes IAAF, belastet worden.

Digel: "Für mich war das ganz fürchterlich"

Die Leichtathletik-Welt reagierte geschockt, doch der Weltverband IAAF und die Anti-Doping-Kämpfer der WADA bemühen sich nur zögerlich um Aufklärung: Die Enthüllungen über staatlich unterstütztes Doping und massive Korruption in Russland könnten die olympische Kernsportart ein weiteres Stück ihrer ohnehin schwer beschädigten Reputation kosten.

"Für mich war das ganz fürchterlich. Es ist ekelerregend, was dort über die Sportart berichtet wurde", sagte Helmut Digel, Ehrenpräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes: "Wenn sich diese Anschuldigungen bewahrheiten, dann ist damit das ganze internationale Anti-Dopingsystems infrage gestellt. Es hätte fatale Konsequenzen für das Kontrollsystem." Nun seien, die Ethik-Kommission der IAAF, WADA und russische Gerichte gefragt, so Digel.

Keine Anzeichen für schnelle Aufklärung

IAAF und WADA vermittelten in ersten Reaktionen aber keineswegs den Eindruck, schnell und kompromisslos aufräumen zu wollen. "Die IAAF hat die ernsten Anschuldigungen bezüglich Doping-Aktivitäten in der russischen Leichtathletik zur Kenntnis genommen", teilte die IAAF mit: "Eine Untersuchung der Ethik-Kommission ist bereits auf den Weg gebracht." Die Kommission sei unabhängig und mit vollen Befugnissen ausgestattet, arbeite schon länger am Thema Russland - bislang drang davon aber wenig nach außen. Auf die in der ARD geäußerten Anschuldigungen, die IAAF sei direkt oder indirekt in Betrugs- und Korruptions-Fälle involviert, ging der Verband nicht ein.

Für die WADA wäre eine Beteiligung der RUSADA an Doping-Vertuschung ein schwerer Schlag. Dennoch schob die WADA die Verantwortung weiter: "Wir haben in der Tat bereits Informationen und Beweismaterial von der Art erhalten, wie es in der TV-Dokumentation beigebracht wurde. Alle Informationen wurden an die geeignete, unabhängige Stelle der IAAF weitergeleitet. Wir erwarten nun das Ergebnis von deren Beratungen."

Prokop warnt vor Vorverurteilung

Zurückhaltend gibt man sich auch im deutschen Lager. "Die Anschuldigungen wiegen natürlich schwer", sagte DLV-Präsident Clemens Prokop: "Bislang sind das aber nur Gerüchte, die gibt es auch über andere Länder, da muss man vorsichtig sein." Bei Topathleten schlugen die Enthüllungen dennoch hohe Wellen. "Die Doku auf ARD war schockierend", twitterte beispielsweise Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe: "Wir können nur mit gutem Beispiel vorangehen und weiteren sauberen Sport betreiben." Die britische Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe schrieb: "Davon bekomme ich Bauchschmerzen, das ist ein Albtraum für den Sport." Und Ruder-Legende Sir Matthew Pinsent (Großbritannien) ergänzte: "Das wirft einen Schatten auf Russlands Olympiaergebnisse."

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