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Coronavirus – Watzke nach Bundesliga-Aus: "Fußball in seiner größten Krise"


BVB-Boss Watzke nach Bundesliga-Absage
"Der Profi-Fußball befindet sich in der größten Krise seiner Geschichte"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 13.03.2020Lesedauer: 4 Min.
Hans-Joachim Watzke: Der BVB-Boss sieht den Fußball in der größten Krise seiner Existenz.Vergrößern des BildesHans-Joachim Watzke: Der BVB-Boss sieht den Fußball in der größten Krise seiner Existenz. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)
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Die DFL hat den Spielbetrieb in der Bundesliga wegen der Coronavirus-Pandemie vorerst eingestellt. Spieler und Funktionäre begrüßen die Entscheidung - und mahnen zur Vorsicht.

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sieht den deutschen Profi-Fußball angesichts der Coronavirus-Pandemie in der größten Krise seiner Geschichte und sorgt sich um die Zukunft einiger Vereine. "Es steht zu hoffen, dass die Bundesliga-Klubs in den vergangenen Jahren so viel Substanz gebildet haben, dass alle diese Krise überstehen", sagte Watzke in einer BVB-Mitteilung am Freitagabend. Für die Borussia sieht der 60-Jährige nach derzeitigem Kenntnisstand keine "existenzielle Gefährdung".

Zuvor hatte das Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) angesichts der Coronavirus-Krise beschlossen, den 26. Bundesliga-Spieltag an diesem Wochenende komplett abzusagen. Diese Entscheidung wurde von Watzke offenbar nicht nur gutgeheißen.

"Das Präsidium der DFL hat eine Entscheidung getroffen, die es zu respektieren gilt – unabhängig davon, dass es sicher auch andere Ansätze gegeben hätte", meinte Watzke. Zuvor hatte schon Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor den ökonomischen Konsequenzen der Krise gewarnt, die sich durch eine Spieltagsabsage verschärfen dürften.

Watzke: "Müssen das jetzt alle gemeinsam solidarisch tragen"

Mit Blick auf die einberufene Mitgliederversammlung der Profi-Klubs zum Wochenbeginn meinte Watzke. "Wir müssen das jetzt alle gemeinsam solidarisch tragen und am Montag die entsprechenden Ableitungen diskutieren. Gleichwohl gilt – auch abhängig von dem, was am Montag beschlossen wird –, dass sich der deutsche Profi-Fußball in der größten Krise seiner Geschichte befindet."

Alexander Wehrle, Geschäftsführer des 1. FC Köln und DFL-Präsidiumsmitglied, erklärte bei "RTL"/"NTV": "Wir haben uns heute Nachmittag dazu entschieden alle Spiele abzusagen, weil weitere Verdachtsfälle aus der 1. und 2. Bundesliga dazu gekommen sind. Es ist nicht auszuschließen, dass morgen oder am Sonntag weitere hinzukommen. Die Gesundheit aller hat oberste Priorität. Nächste Woche werden wir gemeinsam überlegen wie es weitergeht."

Bayern-Profi Jérôme Boateng hat die Absage des Bundesliga-Spieltags begrüßt. "Es ist die richtige Entscheidung, das jetzt zu stoppen und alles dafür zu tun, die Ausbreitung des Virus aufzuhalten", schrieb der Weltmeister von 2014 bei Twitter. "Wir alle lieben das Spiel, aber am Ende gibt es viel wichtigere Dinge als Fußball."

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Der 31 Jahre alte Verteidiger rief auf: "An alle, bleibt daheim, bleibt sicher, bleibt gesund!" Zuvor hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) beschlossen, an dem Wochenende alle Partien der 1. und 2. Liga abzusagen, anstatt sie vor leeren Rängen auszutragen.

Auch die Führungsspitze von Werder Bremen hat mit Verständnis auf die komplette Verlegung des nächsten Bundesliga-Spieltags reagiert. "Keiner kann seriös sagen, wie es in den nächsten Wochen weitergehen wird. Deshalb macht es Sinn, auch diesen Spieltag abzusagen, um wieder etwas Zeit zu gewinnen: Wie entwickelt sich das Virus weiter? Welche Möglichkeiten gibt es?", sagte Werders Sport-Geschäftsführer Frank Baumann bei einer Pressekonferenz am Freitag.

Werder Bremen fragt: "Was passiert mit den Klubs?"

Die DFL hatte am Vormittag zunächst beschlossen, an der Austragung des 26. Bundesliga-Spieltags festzuhalten. Von der Komplett-Absage erfuhren die Bremer erst kurz vor dem Beginn der Pressekonferenz. Diese Entscheidung entschärft vorläufig auch einen Konflikt zwischen der DFL und der Bremer Innenbehörde, die das für Montag geplante Heimspiel von Werder gegen Bayer Leverkusen auch über den Kopf der Fußball-Verbände hinweg abgesagt hatte.

Die Werder-Verantwortlichen zeigten am Freitag Verständnis für beide Seiten dieses Konflikts. "Die Entscheidung der Innenbehörde ist aus meiner Sicht absolut nachvollziehbar", sagte Klub-Präsident Hubertus Hess-Grunewald. "Es gab übereinstimmende Erkenntnisse, dass sich eine erhebliche Zahl von Fans am Stadion einfinden wollte, und zwar aus der gesamten Bandbreite der Fans. Dann hätten wir den Infektionsschutz konterkariert." Hess-Grunewald vermied aber auch ausdrücklich eine Kritik an der DFL.

"Die DFL war heute in einem intensiven Austausch", sagte er. "Die besondere Verantwortung liegt darin, dass man auch als DFL schaut: Was passiert um uns herum? Was passiert mit den Klubs?"

Fortuna Düsseldorfs Trainer Uwe Rösler sagte zur Absage des 26. Spieltags: "Unter Berücksichtigung der Entwicklungen der letzten Tage und Stunden, unter anderem beim SC Paderborn, ist es die einzig richtige Entscheidung, den gesamten Spieltag abzusagen und zu verlegen. Das ist im Sinne der Gesundheit aller Beteiligten. Die Spieler und Zuschauer sind die wichtigsten Protagonisten eines Fußballspiels – sie und ihr Umfeld gehören in einer solchen Ausnahmesituation geschützt. Deshalb begrüße ich die Bemühungen des Vereins sowie die Entscheidung der DFL ausdrücklich." Die Rheinländer hätten am heutigen Freitagabend um 20.30 Uhr in der heimischen Arena auf den SC Paderborn treffen sollen.

Am Samstag hätte Aufsteiger Union Berlin auf Rekordmeister Bayern München treffen sollen. "Wir standen den ganzen Tag mit dem Präsidium der DFL in Verbindung. Wir haben das Präsidium gebeten, konsequent zu sein, den Spieltag abzusagen", erklärte Union-Präsident Dirk Zingler den Ablauf bis zur Bekanntgabe der Spielabsage. Der Unternehmer hatte sich noch unter der Woche für ein Spiel vor Zuschauern ausgesprochen und unter anderem Gesundheitsminister Jens Spahn kritisiert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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