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Eingeständnis der Liga - Gegen Rassismus: NFL-Boss Goodell reagiert mit Botschaft


Gegen Rassismus: NFL-Boss Goodell reagiert mit Botschaft

Von dpa
06.06.2020Lesedauer: 3 Min.
Ohne schwarze Spieler gebe es die NFL nicht, sagt Roger Goodell.Vergrößern des BildesOhne schwarze Spieler gebe es die NFL nicht, sagt Roger Goodell. (Quelle: Lm Otero/AP/dpa./dpa)
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Los Angeles (dpa) - Deutlich wie nie zuvor hat sich die National Football League gegen Rassismus positioniert und erstmals in diesem Zusammenhang Fehler eingestanden.

NFL-Boss Roger Goodell fand in einer Videobotschaft deutliche Worte und ging damit einen großen Schritt auf die mehrheitlich schwarzen Spieler in der stärksten Football-Liga der Welt zu - nur Stunden nachdem US-Präsident Donald Trump in einem Tweet Kritik an New-Orleans-Saints-Quarterback Drew Brees geäußert hatte, weil der auf die Empörung über seine Kommentare zu Spielerprotesten reagiert und sich entschuldigt hatte. Das führte dazu, dass sich Brees direkt und deutlich an Trump wendete.

"Wir, die National Football League, verurteilen Rassismus und die systematische Unterdrückung schwarzer Menschen. Wir, die National Football League, geben zu, dass es falsch war, nicht schon früher auf die NFL-Spieler gehört zu haben und ermutigen alle, sich zu äußern und friedlich zu protestieren. Wir, die National Football League, glauben, dass schwarze Leben wichtig sind", sagte Goodell in dem 81 Sekunden langen Clip.

Goodell betonte, er persönlich protestiere mit und wolle Teil des dringend notwendigen Wandels in den USA sein. Ohne schwarze Spieler gebe es die NFL nicht. Er werde sich mit den Profis in Verbindung setzen und erfragen, wie die NFL sich verbessern könne.

Unter anderen Kansas-City-Chiefs-Quarterback und Super-Bowl-Champion Patrick Mahomes, Star-Receiver Odell Beckham Jr. von den New York Giants und Quarterback Deshaun Watson von den Houston Texans hatten tags zuvor genau dieses Eingeständnis der Liga gefordert. In einem emotionalen Video hatten sie zusammen mit vielen anderen schwarzen Profis gefragt: "Wie oft müssen wir euch bitten, auf eure Spieler zu hören? Was muss dafür passieren? Muss erst einer von uns durch Polizeibrutalität getötet werden?"

Auslöser für das starke Signal der Profis waren die anhaltenden Demonstrationen wegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner. Der 46 Jahre alte George Floyd war vergangene Woche von einem weißen Polizisten so lange mit dem Knie im Nacken zu Boden gedrückt worden, bis er starb. Seither protestieren Menschen im ganzen Land gegen Rassismus.

Schon 2016 hatte der damalige Quarterback der San Francisco 45ers, Colin Kaepernik, durch Hinknien während der Nationalhymne versucht, auf das Problem der Polizeigewalt gegen Afroamerikaner aufmerksam zu machen. Darauf angesprochen, was er von ähnlichen Protesten in der kommenden Saison halten würde, hatte Saints-Quarterback Brees zunächst für Wut und Enttäuschung gesorgt, weil er das als respektloses Verhalten gegenüber der Flagge bezeichnete.

Nach emotionalen und enttäuschten Reaktionen von Mitspielern und zahlreichen Sport-Promis entschuldigte er sich erst schriftlich und dann noch in einem Video. "Ich möchte, dass ihr in meinen Augen seht, wie leid mir das tut", sagte Brees. "Ich weiß, dass das viele Menschen verletzt hat." Es tue ihm leid. "Ich werde es besser machen. Ich bin Teil der Lösung, und ich bin euer Verbündeter", sagte Brees.

Diese Entschuldigung wiederum fand US-Präsident Trump nicht gut. "Ich denke, er ist wirklich einer der größten Quarterbacks, aber er hätte seine ursprüngliche Haltung über das Ehren unserer wunderschönen amerikanischen Flagge nicht zurücknehmen sollen", twitterte Trump und fügte hinzu: "Wir sollten dabei aufrecht stehen, idealerweise salutieren oder die Hand aufs Herz legen. Es gibt andere Dinge, gegen die man protestieren kann, aber nicht gegen unsere großartige amerikanische Flagge - UND KEIN KNIEEN."

Brees Kommentar? "Wir können die Flagge nicht mehr länger dazu benutzen, die Menschen abzuweisen oder sie von den wirklichen Problemen abzulenken, mit denen unsere schwarzen Gemeinschaften konfrontiert sind." Adressat der Botschaft: Trump.

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