Start der Handball-EM in Deutschland Diese Namen sollten Sie unbedingt kennen
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Am Mittwoch startet die Handball-EM in Deutschland. t-online zeigt Ihnen einige Protagonisten, die Sie auf jeden Fall kennen sollten.
Es ist so weit: Mit der Handball-EM in Deutschland startet am heutigen Mittwoch das erste große Sport-Highlight des Jahres. Beim Eröffnungsspiel gegen die Schweiz vor einer Rekordkulisse von über 50.000 Zuschauern im Düsseldorfer Fußball-Stadion will die deutsche Handball-Nationalmannschaft den Grundstein für das nächste Wintermärchen legen.
Um sich am Ende tatsächlich den Traum vom Titelgewinn im eigenen Land zu erfüllen, muss das DHB-Team allerdings gegen einige schwere Gegner mit großen Namen im Kader bestehen. Sie sind Handball-Novize und wissen nicht, wer das sein soll? Kein Problem: t-online zeigt Ihnen einige Protagonisten, die Sie auf jeden Fall kennen sollten:
Das deutsche Team
Der Bundestrainer: Seit März 2020 steht der Isländer Alfred Gíslason für Deutschland an der Seitenlinie. Der 64-Jährige verbrachte zuvor schon große Teile seines Lebens in Deutschland. Bereits als Spieler war er von 1983 bis 1988 bei TUSEM Essen aktiv. Als Trainer coachte er von 1997 bis 1999 in Hameln, von 1999 bis 2006 trainierte er den SC Magdeburg, von 2006 bis 2008 den VfL Gummersbach und dann von 2008 bis 2019 ganze elf Jahre lang den THW Kiel. Danach wollte er seine Karriere eigentlich beenden, hielt es aber nicht lange ohne Handball aus und übernahm das DHB-Team.
Der Kapitän: Johannes Golla ist der jüngste Kapitän, den die deutsche Nationalmannschaft in ihrer Geschichte je hatte. Der Kreisläufer von der SG Flensburg-Handewitt lief im November 2021 an seinem 24. Geburtstag erstmals als Kapitän für Deutschland auf. Er ist aktuell trotz seines immer noch jungen Alters von 26 Jahren der unangefochtene Anführer der Mannschaft, mit Stärken in Offensive und Defensive.
Der Spielmacher: Juri Knorr ist auch erst 23 Jahre alt, aber ebenfalls ein elementarer Bestandteil des Teams. Er spielt in der Rückraum-Mitte und ist somit der Spielmacher im deutschen Team. Dabei verteilt er die Bälle nicht nur, sondern strahlt auch selbst Torgefahr aus – vor allem mit seinen Schlagwürfen aus der Distanz.
Der Rückhalt im Tor: Mit seinen Paraden sicherte Andreas Wolff der deutschen Nationalmannschaft schon 2016 den EM-Titel und wurde selbst zum Superstar. Auch 2024 zählt er immer noch zu den besten Torhütern der Welt. Von August bis November fiel er mit einem Bandscheibenvorfall aus, wurde aber rechtzeitig wieder fit.
Die jungen Wilden: Mit Nils Lichtlein, Renars Uscins, Justus Fischer und David Späth stehen gleich vier U21-Weltmeister aus dem vergangenen Jahr im Kader für die Heim-EM. Hinzu kommt Martin Hanne, der bei den Testspielen gegen Portugal am 4. und 6. Januar seine allerersten Spiele im Dress der A-Nationalmannschaft machte. Sie könnten beim Turnier für eine Überraschung sorgen.
Die Konkurrenz
Mathias Gidsel: Dänemark ist die dominanteste Mannschaft der letzten Jahre. Sie schnappten sich den Titel bei den letzten drei Weltmeisterschaften. Bei den Euros schnitten sie mit einem dritten Platz vor zwei Jahren und einem Vorrundenaus vor vier Jahren zwar weniger gut ab. Dennoch zählen sie in diesem Jahr zu den Topfavoriten. Gidsel von HBL-Klub Füchse Berlin wird die Zuschauer dabei wohl wieder besonders begeistern. Er wurde bei jedem internationalen Turnier, bei dem er antrat, ins All-Star-Team gewählt und bei der WM 2023 sowie bei Olympia 2021 zum besten Spieler des Turniers gekürt.
Niklas Landin: Auch im Tor haben die Dänen mit dem erfahrenen Landin eine echten Weltklasse-Akteur zur Verfügung. Landin spielte bereits in Deutschland für die Rhein-Neckar Löwen und den THW Kiel, wechselte im vergangenen Jahr aber in die Heimat zu Aalborg Handbold. Mit seinen Vereinen gewann er bereits die deutsche Meisterschaft, den Pokal und die Champions League. Mit Dänemark wurde er dreimal Weltmeister und einmal Europameister, woran er entscheidenden Anteil hatte. Auch bei diesem Turnier wird er wohl zu den besten Torhütern gehören.
Sander Sagosen: Auch Norwegen wird bei der EM in Deutschland zum Favoritenkreis gehören. Bei jedem Turnier der vergangenen Jahre spielten sie um die vorderen Plätze mit. Ihr Superstar ist Sander Sagosen. Auch er war bereits in Deutschland für den THW Kiel aktiv und gewann die deutsche Meisterschaft, den Pokal und die Champions League. Mit Norwegen wurde er zweimal Vize-Weltmeister und einmal Dritter bei einer EM. Jetzt soll ein weiterer Titel folgen.
Alex Dujshebaev: Spanien ist bei großen Turnieren immer eine gefährliche Mannschaft. 2005 und 2013 wurden die sie Weltmeister, 2018 und 2020 Europameister. Einer der Leistungsträger bei den beiden EM-Titeln war Alex Sujshebaev. Auch im Verein ist er äußerst erfolgreich: Mit Vardar Skopje gewann er unter anderem 2017 den ersten Champions-League-Titel der Vereinsgeschichte. Mittlerweile ist er Teamkollege von Andreas Wolff bei Industria Kielce in Polen.
Dika Mem: Als Rekord-Weltmeister (sechs Titel) und dreimaliger Europameister ist auch mit Frankreich bei großen Turnieren immer zu rechnen. Deutschland bekommt es schon in der Gruppenphase mit den Franzosen zu tun. Dann sollten sie vor allem auf Dika Mem achten. Er war absoluter Leistungsträger, als Barcelona 2021 und 2022 zweimal hintereinander die Champions League gewann. Er steuerte insgesamt 193 Tore in den beiden CL-Kampagnen bei. Mit Frankreich gewann er schon drei Medaillen bei Weltmeisterschaften und eine bei Europameisterschaften. Jetzt soll der Titel her.
Nikola Karabatić: Mit ihm haben die Franzosen einen der besten Spieler aller Zeiten in den eigenen Reihen. Er gewann mit drei verschiedenen Klubs die Champions League, dreimal die Europameisterschaft, viermal die Weltmeisterschaft und holte dreimal Gold bei Olympia. Zu Saisonende hat er bereits seinen Rücktritt angekündigt. Abgesehen von den Olympischen Spielen, die im Sommer in Paris stattfinden werden, wird die EM 2024 also sein letztes großes Turnier sein. Welche Rolle der mittlerweile 39-Jährige auf dem Platz für die Franzosen noch spielen wird, bleibt abzuwarten. Als erfahrener Anführer ist er aber immer noch wertvoller Bestandteil des Kaders.
Jim Gottfridsson: Schweden geht als Titelverteidiger ins Rennen. Zu den bisherigen fünf EM-Titeln soll in diesem Jahr ein weiterer hinzukommen. Eine Schlüsselfigur wird dabei Jim Gottfridsson sein. Er war schon beim Titelgewinn vor zwei Jahren der Anführer der Mannschaft und wurde wie auch schon 2018 zum besten Spieler des Turniers gewählt. Auch für seinen deutschen Klub SG Flensburg-Handewitt war er beim Champions-League-Sieg 2014 einer der wichtigsten Spieler.
- Eigene Recherche
- Media Guide des EHF