Schreckmoment bei der Tour de France Flitzer rennt bei Zielsprint auf die Strecke

Jonas Abrahamsen gewann die elfte Etappe der Tour de France, die turbulent endete. Erst stürzte Titelverteidiger Pogačar wenige Kilometer vor Schluss, dann stürmte plötzlich ein Flitzer auf die Zielgerade.
Die elfte Etappe der Tour de France bot reichlich Spannung – und sämtliche Attacken. Am Ende setzte sich ganz knapp der Norweger Jonas Abrahamsen ("Uno-X Mobility") vor dem Schweizer Mauro Schmid ("Team Jayco AlUla") durch. Als das Duo im Vollsprint auf die Ziellinie zusteuerte und von hinten Mathieu van der Poel ("Alpecin-Deceuninck") angerauscht kam, rannte plötzlich ein Flitzer auf die Strecke.
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ARD-Kommentator Florian Naß meinte nur entsetzt: "Meine Güte, was gibt es für Idioten auf diesem Planeten." Ein Ordner hatte alle Mühe, den Flitzer, der ein T-Shirt mit der Aufschrift "Israel raus aus der Tour" trug, in Richtung Bande und weg von der Zieleinfahrt zu drücken. Van der Poel schaute beim Vorbeifahren irritiert der Szene zu. Er beendete die Etappe als Dritter. Der Niederländer hatte die Hoffnung, die Ausreißer noch einzuholen, das gelang am Ende um sieben Sekunden nicht.
Platz vier belegte der Belgier Arnaud De Lie ("Lotto") vor seinem Landsmann Wout van Aert ("Visma – Lease a bike"). Titelverteidiger Tadej Pogačar war zuvor vier Kilometer vor dem Ziel gestürzt und hatte für einen kleinen Schreckmoment gesorgt. Doch die Favoriten erhöhten nicht das Tempo. Und der slowenische Ausnahmefahrer konnte mit einigen Kratzern wieder aufschließen.
Der deutsche Hoffnungsträger Florian Lipowitz sagte in der ARD: "Ich habe es gar nicht richtig mitbekommen, aber wir haben dann das Tempo auf jeden Fall etwas rausgenommen. Das gehört auch im Radsport dazu, dass man das macht." Auch der Sportchef von Lipowitz, Rolf Aldag, meinte, dass in so einer Szene Respekt dazu gehöre.
- Eigene Beobachtung der Tour de France in der ARD