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Tennis | Zverevs Australien-Plan: Suche nach Rhythmus statt Titeljagd


Zverevs Australien-Plan: Suche nach Rhythmus statt Titeljagd

Von dpa
Aktualisiert am 12.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Trainings-Partner
Alexander Zverev (l) spielte ein bisschen Tennis mit dem ehemaligen Basketball-Star Dirk Nowitzki. (Quelle: Diego Fedele/AAP/dpa/dpa-bilder)
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Den ersten großen Namen hat Alexander Zverev bei den Australian Open schon mal besiegt. Beim Training am Donnerstag schlug der Tennis-Olympiasieger im Melbourne Park mit Basketball-Ikone Dirk Nowitzki ein paar FilzbÀlle - wenig überraschend mit klaren Vorteilen für Zverev.

"Und, kannst du?", hatte der Hamburger seinen prominenten Trainingspartner vorher an der Seitenlinie gefragt. Nowitzki, in der Jugend einst unterfrΓ€nkischer Tennis-Meister, antwortete leicht verlegen: "Also, wenn du genau zu mir hinspielst...".

Wichtiger als das PR-Training gegen die deutsche Sportikone war fΓΌr Zverev aber das hochintensive Trainingsspiel kurz zuvor unter strahlender Nachmittagssonne gegen Kumpel Dominic Thiem - und natΓΌrlich die zeitgleiche Auslosung. Die bescherte Zverev fΓΌr das Comeback auf der Grand-Slam-BΓΌhne den Qualifikanten Juan Pablo Varillas, der es nach einer Niederlage nur ΓΌber die Lucky-Loser-Regelung ins Hauptfeld geschafft hat, als Erstrundengegner. So weit, so gut. Dass danach in Melbourne deutlich stΓ€rkere Kontrahenten warten und im Halbfinale ein Duell gegen Titelfavorit Novak Djokovic mΓΆglich wΓ€re, dΓΌrfte Zverev aktuell kaum beschΓ€ftigen. Nach langer Verletzungspause denkt er nur von Spiel zu Spiel.

Suche nach Form

"Für mich geht es darum, wieder zu meiner gewohnten Form zurückzukommen", hatte der 25-JÀhrige kürzlich über sein Hauptziel beim Hartplatz-Turnier gesagt. Seine große Sehnsucht nach dem ersten Grand-Slam-Triumph? Bleibt vorerst wohl ungestillt. Es sei laut Zverev "unrealistisch" und sogar "ziemlich dumm", jetzt den Titel von ihm zu erwarten. Nach seinen jüngsten Leistungen hat ihn ohnehin kaum jemand als SieganwÀrter auf der Rechnung.

Dass sich Zverev vier Tage vor Turnierstart ausgerechnet mit Thiem ein Trainingsmatch lieferte, ist fast schon symboltrΓ€chtig. Der Γ–sterreicher sucht nach einer langen Verletzungspause seit Monaten vergeblich nach seiner Top-Form, in Melbourne darf der US-Open-Gewinner von 2020 nur dank einer Wildcard im Hauptfeld starten.

Zverevs Zwangspause war mit sieben Monaten zwar nur halb so lang und das Abrutschen auf Weltranglistenplatz 13 auch lΓ€ngst nicht so dramatisch wie bei Thiem. Doch der Deutsche kΓ€mpft mit den gleichen Problemen: fehlender Spielrhythmus und mangelnde Spielfitness. Das war bei den jΓΌngsten Niederlagen beim United Cup in Sydney gegen den Tschechen Jiri Lehecka und Taylor Fritz aus den USA klar zu erkennen.

Physisch sei er "noch nicht auf dem Niveau, auf dem ich sein muss", gab Zverev kurz vor dem Jahreswechsel zu: "Ich werde viel schneller mΓΌde als vorher. Ich bin nicht so schnell, wie ich es wahrscheinlich war." Fritz drΓΌckte es recht uncharmant so aus: Zverev sei "ein bisschen eingerostet" gewesen.

GelΓΆste Stimmung

Die jΓΌngsten RΓΌckschlΓ€ge lΓ€sst sich der Australian-Open-Halbfinalist von 2020 in den ersten Tagen im Melbourne Park aber nicht anmerken, auch beim Benefiz-Event zugunsten der vom Krieg geplagten Ukraine verbreitete er gute Laune. "Er macht hier einen sehr guten, sehr gelΓΆsten Eindruck", sagte Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann der Deutschen Presse-Agentur. Vom Titeldruck befreit tritt Zverev fokussiert, aber locker auf.

In einem launigen Videobeitrag für den übertragenden TV-Sender Eurosport retournierte der Tennisstar bei einem Frage-Antwort-Spiel schlagfertig jedes Stichwort. Sein grâßter Vorsatz fürs neue Jahr? "Ich habe keinen. Der hÀlt nur zwei Tage, dann ist es vorbei." Seine gewagteste Prognose für 2023? "Rafael Nadal wird traurigerweise bei den French Open zurücktreten." Sein Tipp für die Nummer 1 der Weltrangliste am Ende des Jahres? "Ich. Weil Mischa hinter mir sitzt." Sein Bruder und Manager lachte im Hintergrund.

Doch Mischa Zverev weiß, dass der 19-malige ATP-Turniergewinner absolut die Klasse für den Sprung an die Spitze hat. Eigentlich hÀtte er schon im vergangenen Jahr Weltranglistenplatz eins erobern und endlich seinen ersten Grand-Slam-Titel feiern kânnen. Doch die Fußverletzung im French-Open-Halbfinale gegen Nadal riss Zverev brutal aus allen TrÀumen.

Im Kopf nun stΓ€rker?

Es folgte eine nicht immer reibungslose Reha, die ΓΆffentliche Bekanntgabe seiner langjΓ€hrigen Diabetes-Erkrankung, ein verschobenes Comeback im September beim Davis Cup wegen eines KnochenΓΆdems, eine Corona-Infektion im November. Erst seit ein paar Wochen kann er nach eigener Aussage wieder schmerzfrei trainieren. Trotzdem kΓΆnnte diese schwere Phase sich irgendwann noch auszahlen. "Im Kopf ist er stΓ€rker und erwachsener geworden", meinte Bruder Mischa.

Die Anlagen fΓΌr einen Grand-Slam-Titel hat Alexander Zverev ohnehin. Jetzt muss er dafΓΌr den Rhythmus aufnehmen, um eventuell spΓ€ter im Sommer, bei seiner RΓΌckkehr an den UnglΓΌcksort Paris, zu triumphieren. "Sascha gewinnt die French Open", lautet Mischa Zverevs gewagte Neujahrs-Prognose. Am liebsten im Finale gegen Sandplatz-KΓΆnig Nadal, das wΓ€re "ein gutes Ziel fΓΌr 2023".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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