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Wimbledon ohne Boris Becker: Wieso er 2023 nicht dabei ist


Boris Becker
Wimbledon und die Frage: Was macht er seit dem Gefängnis?

Von t-online, dd

Aktualisiert am 03.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Boris Becker, hier bei einem Pressetermin im Mai 2023: Abwesend beim Lieblingsturnier.Vergrößern des BildesBoris Becker, hier bei einem Pressetermin im Mai 2023: Abwesend beim Lieblingsturnier. (Quelle: IMAGO/gbrci)
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Jahrelang war Boris Becker TV-Experte für das traditionsreiche Turnier im englischen Fernsehen. 2023 wird er nach seiner Haftentlassung fehlen – aus besonderen Gründen.

Mit schelmischem Grinsen sitzt er in einem Ledersessel, das Smartphone in der Hand, schaut in die Kamera und fragt: "Sie fragen sich, was ich so mache?" Dann wieder ein Blick aufs Telefon und die Antwort: "Sparen."

Wenn man Boris Becker etwas nicht vorwerfen kann, dann, dass er mit seinen Steuerproblemen nicht selbstironisch umgeht. Denn der 55-Jährige ist seit Monaten schon in der Werbung für einen Online-Fensterhandel zu sehen und geht humorvoll mit seinen mittlerweile fast bewältigten Schwierigkeiten um. Im ersten Spot für das Unternehmen warf er gar symbolisch Geld zum Fenster raus. So ganz kann Becker die Folgen seiner Verurteilung aber noch nicht verdrängen.

Denn wenn am Montag das Tennis-Turnier in Wimbledon startet, dann wird Boris Becker fehlen – obwohl ihm das Rasenturnier doch so viel bedeutet. Beim berühmtesten und traditionsreichsten Event des Sports konnte Becker dreimal triumphieren, wurde mit seinem Erfolg als 17-Jähriger 1985 zum Weltstar, gewann 1986 und 1989 erneut – nicht umsonst nannte er den Hauptplatz Centre Court einst sein "Wohnzimmer". Über Jahre war Becker während der zwei Turnierwochen geschätzter Experte bei den englischen Kollegen vom Pay-TV-Sender Sky.

Doch 2023 wird Becker nicht vor Ort sein – zum zweiten Mal in Folge. Denn 2022 verpasste die Legende Wimbledon wegen ihrer Haftstrafe. Dieses Jahr ist er dagegen nicht dabei, auch 2024 wird er sein Lieblingsturnier verpassen. Denn der Leimener darf nach seiner Haftentlassung und Abschiebung noch bis Oktober 2024 nicht auf britischen Boden zurückkehren. "Ich liebe London, es ist meine liebste Stadt auf der Welt", erklärte er erst im März dem englischen ITV. "Aber dieses Jahr werde ich Wimbledon verpassen. Ich brauche Zeit, bevor ich eine Rückkehr wage."

"Es ist nicht meine Entscheidung"

Allerdings ist ein Comeback zu einem späteren Zeitpunkt mehr als wahrscheinlich: "Wenn ich zurückkehren darf, werde ich anrufen und fragen, ob sie mich wieder im Team haben wollen", sagte Becker in einem anderen Interview der BBC. "Ich würde es auf jeden Fall gerne tun, aber es ist nicht meine Entscheidung."

Der deutsche Sky-Ableger setzt während des Turniers indes auf Beckers Weggefährten Patrik Kühnen als Experten. Wimbledon ist seit Jahren das einzige der vier Grand-Slam-Turniere, dessen Übertragungsrechte in Deutschland nicht bei Eurosport liegen. Bei den Australian Open (nur einen knappen Monat nach seiner Haftentlassung) und den gerade erst beendeten French Open stand Becker seit seiner Rückkehr aus London bereits wieder für den Spartensender vor der Kamera, im angestammten Duo mit Moderator und Kommentator Matthias Stach. Ebenso würde er während der US Open (28. August bis 10. September) wieder für Eurosport die Partien analysieren, wenn sich der Sender erneut die Übertragungsrechte sichern sollte. Noch ist die Vergabe offen.

"Habe ich Fehler gemacht? Natürlich"

Gefahr, sich zu langweilen, lief Becker in den vergangenen Monaten ohnehin nicht: Er gab Exklusivinterviews zu seiner Zeit im Gefängnis, das erste, teils emotionale Gespräch bei Sat.1 mit Moderator Steven Gätjen sorgte bei Zuschauern und Fans für ein geteiltes Echo.

Im April startete auf Apple TV die Dokumentation "Boom! Boom! – The World vs. Boris Becker", die er bei der Berlinale vorstellte. "Habe ich Fehler gemacht? Natürlich", sagte Becker damals. "Aber nennen Sie mir jemanden, der keine Fehler gemacht hat. Der Unterschied: Meine Fehler werden sofort in der ganzen Welt berichtet."

Ein Buch-Deal soll ebenfalls im Gespräch sein. Und dazu eben die selbstironische Werbung für einen Online-Fensterhandel. Trotz verpasstem Wimbledon: Langweilig wird Boris Becker bestimmt nicht.

Verwendete Quellen
  • Aussagen von Boris Becker bei ITV
  • Aussagen von Boris Becker bei der BBC
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