Deutsches Tennis-Märchen Mit 37 Jahren: Maria gewinnt Rasenturnier von London

Das Tennis-Märchen geht weiter: Tatjana Maria gewinnt als Qualifikantin das traditionsreiche Turnier im Queen's Club. Im Finale gewann sie klar.
Mit kühlem Kopf und außergewöhnlichem Spiel hat Tatjana Maria beim WTA-Turnier im Londoner Queen's Club für eine Überraschung gesorgt. Die 37-Jährige setzte sich im Finale souverän gegen Amanda Anisimova aus den USA mit 6:3, 6:4 durch – und holte damit zwei Monate vor ihrem 38. Geburtstag den bislang größten Titel ihrer Laufbahn.
Für Maria war es der siebte Sieg in Folge auf dem traditionsreichen Rasen im Londoner Stadtteil West Kensington – als Qualifikantin gestartet, krönte sie ihren Siegeszug mit dem Turniersieg.
Erste deutsche Siegerin im Queen's Club
Noch nie zuvor hatte eine deutsche Tennisspielerin das Vorbereitungsturnier auf Wimbledon gewonnen. Die Anlage im Queen's Club war seit 52 Jahren ausschließlich den Männern vorbehalten – in diesem Jahr kehrte die Frauenkonkurrenz zurück, mit einer Siegerin, die kaum jemand auf dem Zettel hatte.
In der Historie des Turniers reiht sich Maria nun in eine besondere Liste deutscher Tennisgrößen ein: Nach Gottfried von Cramm (1939), Boris Becker (mehrfacher Sieger) und Michael Stich (1993) trägt nun erstmals eine deutsche Spielerin den Titel.
Rasenerfolge und neuer Höhenflug
Es ist bereits Marias vierter Turniersieg auf der WTA-Tour. 2018 triumphierte sie in Mallorca auf Rasen, 2022 und 2023 war sie auf Sand in Bogotá erfolgreich. Durch ihren jüngsten Erfolg verbessert sie sich in der Weltrangliste auf Platz 43 – nur knapp hinter ihrer bisherigen Bestmarke (42).
Kurz vor dem Start von Wimbledon (ab 30. Juni) hat Maria damit ihren Ruf als Rasenspezialistin unterstrichen. 2022 hatte sie dort das Halbfinale erreicht.
Unorthodox und erfolgreich
Maria überzeugte beim Turnier mit ihrem speziellen Stil: Mit ihrem beidseitig gespielten Slice brachte sie zahlreiche Topspielerinnen aus dem Konzept. Auf dem Weg zum Titel bezwang sie unter anderem die Grand-Slam-Finalistinnen Leylah Fernandez (Kanada) und Karolína Muchová (Tschechien) sowie die Major-Siegerinnen Jelena Rybakina (Kasachstan) und Madison Keys (USA).
Die Spielerin aus Bad Saulgau lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Florida.
- Eigene Beobachtung
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID