t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomeSportMehr SportTennis

Australian Open 2022: Ashleigh Barty ist Siegerin – und schreibt Geschichte


Australian Open, Finale der Damen
Sieg in Melbourne: Ashleigh Barty schreibt Geschichte

Von sid, np

Aktualisiert am 29.01.2022Lesedauer: 8 Min.
Überwältigt: Ashleigh Barty feiert ihren Sieg im Finale der Australian Open.Vergrößern des BildesÜberwältigt: Ashleigh Barty feiert ihren Sieg im Finale der Australian Open. (Quelle: Mark Baker/dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die Australierin gewinnt zum ersten Mal ihr "Heimturnier" und beendet damit eine jahrzehntelange Durststrecke. Im Endspiel gegen Danielle Collins startet Barty stark – und muss sich dann später zurückkämpfen.

Was für ein Sieg, was für Emotionen, was für ein historischer Moment! Ashleigh Barty hat die Australian Open 2022 gewonnen – zum ersten Mal seit 44 Jahren hat damit eine australische Tennisspielerin das Grand-Slam-Turnier in Melbourne für sich entscheiden können. In einem umkämpften Endspiel siegte die 25-Jährige 6:3, 7:6 (7:2) gegen die US-amerikanische Überraschungsfinalistin Danielle Collins.

Barty holte sich ihren dritten Grand-Slam-Titel nach den French Open 2019 und Wimbledon im Vorjahr. Die Weltranglistenerste aus Queensland baute damit in ihrem dritten Major-Finale ihre makellose Bilanz aus. Insgesamt feierte sie ihren 15. Profi-Titel, der mit einem Preisgeld von rund 1,8 Millionen Euro versüßt wird.

Barty konterte clever gegen Collins' Power

Barty ist die erste australische Siegerin beim Heim-Grand-Slam seit 1978, als Christine O'Neil den Titel gewann. Damals fanden die Australian Open noch im Kooyong Tennis Club in Melbourne auf Rasen statt. Bei den Männern datiert der bislang letzte australische Triumph sogar aus dem Jahr 1976 (Mark Edmondson).

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Vor knapp 12.000 Fans in der Rod Laver Arena, die ihre enorm populäre "Ash" lautstark anfeuerten, war Barty immer wieder Nervosität anzumerken, nachdem sie zuvor fulminant durchs Turnier gerauscht war. Sie verlor nur 21 Games auf dem Weg ins Finale und gab nur ein Aufschlagspiel ab.


Den ersten Breakball der Partie erspielte sich aber Collins. Doch Barty wehrte diesen nervenstark ab und nahm ihrer Gegnerin gleich im Anschluss den Aufschlag ab. Mit Cleverness und Variabilität konterte sie Collins' Power. Auch nach dem verlorenen ersten Satz ließ die Nummer 30 der Welt aber nicht locker, ging auch begünstigt von einfachen Fehlern Bartys sogar 5:1 in Führung und schlug zum Satzgewinn auf – doch dann drehte Barty auf und war mit dem frenetischen Publikum im Rücken nicht mehr zu bremsen.

113 Wochen auf Platz eins

Schon seit dem ersten Turniertag war Barty die große Favoritin gewesen, eine ganze Nation erwartete den Titel – ein Druck, dem sie in ihrer Karriere nicht immer standgehalten hatte. Nach den US Open 2014 nahm sie sich ausgebrannt eine Auszeit, spielte professionell in der Heimat Cricket und fand so den Spaß am Sport wieder.

2020 wie auch zum Ende der vergangenen Saison nahm sich Barty ebenfalls längere Pausen, um während der Corona-Pandemie mehr Zeit bei ihrer Familie verbringen zu können. Aus diesen Auszeiten zieht Barty viel Kraft, am Montag geht sie in ihre 113. Woche als Führende der Weltrangliste – nur sechs Spielerinnen schafften mehr.

Collins verpasste hingegen in ihrem ersten Major-Finale ihren ersten großen Titel. Doch schon die starken Auftritte in Melbourne sind der größte Erfolg ihrer Karriere – denn die 28-Jährige hatte in den vergangenen Jahren gleich mit zwei chronischen Krankheiten zu kämpfen.

Erst musste sie rheumatoide Arthritis in den Griff kriegen, im vergangenen Jahr erhielt sie die Diagnose Endometriose. Erst eine Operation im vergangenen April verschaffte nach langer Leidenszeit mit außergewöhnlich starken Regelschmerzen Linderung. Trotz der Niederlage wird sie ab Montag erstmals in die Top 10 des Rankings einziehen und als beste US-Amerikanerin platziert sein.

++ Das Match im Liveticker zum Nachlesen ++

Satz 2:

6:3, 7:6 (7:2): Collins verschlägt eine Vorhand Cross und es gibt bei 6:2 vier Matchbälle für Ash Barty – und sie nutzt den ersten! Ashleigh Barty gewinnt die Australian Open.

6:3, 6:6 (5:1): Collins braucht ein Wunder. Es steht 5:1 für Barty, sie braucht nur noch zwei Punkte für den Titelgewinn. Jetzt werden die Seiten getauscht.

6:3, 6:6 (4:0): Barty geht in diesem Tie-Break ganz schnell mit 4:0 in Führung. Collins hadert. Sie steht gewaltig unter Druck. Das Publikum tobt.

6:3, 6:6: Barty wackelt nur kurz, bei 15:30 macht sie drei Punkte in Folge und sichert sich das Aufschlagspiel. Tie-Break! Jetzt kann es ganz schnell gehen!

6:3, 5:6: Das wird Collins gut tun. Mit einem Service-Winner holt sie sich mal wieder ein Spiel – und sichert sich damit zumindest den Tie-Break im zweiten Satz. Doch vielleicht geht hier ja sogar noch mehr...

6:3, 5:5: Unglaublich, es steht nun wirklich 5:5, weil Danielle Collins vier (!) Spiele in Folge verliert. Alles in der Reihe. Kippt dieser Satz nun vermutlich komplett? Das Publikum tobt, und will Lokalmatadorin Barty hier auch den zweiten Satz holen sehen.

6:3, 4:5: Collins wackelt! Trotz 30:0 steht es auf einmal 30:40. Sie beschwert sich bei der Stuhlschiedsrichterin, weil das Publikum in die Ballwechsel ruft. Die Fans buhen – doch dürfen kurz darauf jubeln, denn die US-Amerikanerin verschlägt eine Rückhand ins Netz und verliert ihr zweites Aufschlagspiel in Folge! Was ein Comeback von Ash Barty.

6:3, 3:5: Barty erfüllt ihre Pflicht, verkürzt auf 3:5. Doch sie braucht noch ein Break, um den zweiten Satz nicht zu verlieren. Bleibt Collins stabil und bringt den Satz nach Hause? Auch sie wechselt nun ihren Schläger.

6:3, 2:5: Ash Barty bekommt die Chance in diesem zweiten Satz nochmal zurückzukommen, hat Break-Ball bei 30:40 aus Sicht von Collins – und nutzt diesen. Doch sie ist weiterhin ein Break hinten, und hadert. Ein Schlägerwechsel soll es nun weiter richten, zudem gibt es neue Bälle.

6:3, 1:5: Barty ist angeknockt, unsicher – und fehlerhaft. Bei 15:40 aus ihrer Sicht spielt sie eine Rückhand Slice schwach ins Netz und verliert ihr zweites Aufschlagspiel in diesem Match. Collins schlägt jetzt zum Satzausgleich auf.

6:3, 1:4: Collins ist voll da, pusht sich permanent und lässt das Publikum verstummen. Die US-Amerikanerin bringt starke 80 Prozent ihres ersten Aufschlags ins Feld und baut ihre Führung weiter aus. Neutrale Zuschauer können sich hier auf einen dritten Satz freuen, es sei denn Barty schafft das Comeback...

6:3, 1:3: Nun ist auch Ash Barty in diesem zweiten Satz angekommen, bringt ihr erstes Aufschlagspiel nach nur 62 Sekunden mit einer Rückand Longline zu Null zu Ende.

6:3, 0:3: Die 2:0-Führung sollte der US-Amerikanerin nun Sicherheit geben. Kann Collins ihr Break bestätigen? Sie kann, muss aber kämpfen, hat zwei Break-Bälle gegen sich. In einem der längsten Ballwechsel der Partie kann Collins sich befreien und macht kurz darauf das Spiel zu. Ganz wichtig für die kommende Top-10 Spielerin.

Loading...
Loading...
Loading...

6:3, 0:2: Collins muss hier nun angreifen, und schafft es Barty zum Grübeln zu bringen, denn Barty macht zwei Vorhand-Fehler und beschert der US-Amerikanerin somit gleich zwei Break-Bälle. Den ersten wehrt Barty mit einem Ass durch die Mitte ab, beim zweiten aber attackiert Collins sofort und bringt die Australierin in Not. Collins macht den Punkt und holt sich das Break!

6:3, 0:1: Der zweite Satz läuft. Collins darf nun vorlegen, was ein kleiner Vorteil sein könnte, da sie bei eigenem Aufschlagspiel nun nicht so sehr unter Druck steht. Sie meistert ihr erstes Spiel mit Bravour und geht hier im zweiten Satz nun zum ersten Mal in dieser Partie in einem Satz in Führung.

6:3: Wackelt Barty hier? Mitnichten! Die zweifache Grand-Slam-Siegerin spielt furchtbar lässig, streut mal einen Slice ein, dann zieht sie das Tempo wieder an und befreit sich auch aus komplizierten SItuationen. Bei 40:0 gibt es Satzball – und den nutzt Barty mit dem insgesamt 5. Ass in dieser Party! Satzführung für die Favoritin, obwohl Collins hier wirklich nicht viel schlechter war. Es sind die Nuancen, meine Damen und Herren. Das Publikum tobt, Barty-Party in Melbourne.

5:3: Collins steht nun stark unter Druck, schlägt gegen den Satzverlust an. Man merkt der Nummer 30 der Welt an, dass sie nicht mehr ganz so locker ist wie zu Beginn der Partie. Doch bei 30:30 spielt Barty eine Vorhand ins Netz. Collins holt sich ihr Spiel, doch nun kann die nummer eins der Welt den Satz zu machen.

5:2: Es war ein brutal enges Match, doch nun könnte der erste Satz schon ganz fix vorbei sein. Barty macht drei schnelle Punkte, leistet sich zwar ihren ersten Doppelfehler, aber schlägt so variabel auf, dass sie hier souverän 5:2 in Führung liegt. Collins ließ ihren Break-Ball liegen, Barty "nutzte" ihren sofort eiskalt: so eng liegen manchmal Freud und Leid beieinander.

4:2: Nun wird es erstmals brenzlig für Collins, die zu sehr in die Defensive gerät. Collins muss bei 30:40 ihren ersten Break-Ball abwehren – und schafft es nicht. Die US-Amerikanerin verschlägt ihren zweiten Aufschlag völlig, produziert damit ihren ersten Doppelfehler – und verliert ihr Spiel! Break für die Top-Favoritin aus Australien.

3:2: Wer mit engen Aufschlagspielen gerechnet hat, wurde bislang enttäuscht. Doch nun gibt es zum ersten Mal Einstand. Barty verschlägt eine Vorhand und beschert Collins damit den ersten Break-Ball der Partie, den Barty aber sensationell abwehrt. Zwei weitere Punkte und ein Ass später steht es 3:2. Durchatmen für die Australierin, die bei diesem Turnier erst ein einziges Aufschlagspiel abgeben musste.

2:2: Und auch Collins bringt ihr zweites Aufschlagspiel trotz 0:15 zu Beginn locker durch, hat bei 40:15 zudem etwas Glück mit der Netzkante. Beide haben hier was vor, scheinen viel Selbstvertrauen zu haben.

2:1: Der Arm ist locker, Barty hat keinerlei Probleme bei ihrem Aufschlag, hat bereits drei Asse geschlagen und holt sich auch ihr zweites Aufschlagspiel souverän. Alles in der Reihe bisher.

1:1: Auch Collins schlägt ordentlich auf und kommt gut rein. Bei 40:15 spielt die US-Amerikanerin einen starken Aufschlag nach außen und gleicht aus.

1:0: Die Nummer Eins der Welt legt gut los, schlägt variabel auf und führt schnell 40:0. Collins macht zwar noch zwei Punkte, aber Barty behält die Ruhe und schnappt sich das erste Spiel.

0:0: Und die Partie läuft, Barty schlägt als Erste auf.

9.43 Uhr: Beide Spielen sich nun ein. In drei Minuten wird es hier losgehen. Die beeindruckende Bilanz von Barty bei diesem Turnier: Sie gab nur 21 Spiele ab. Aber: Bislang stand keine Gegnerin von ihr unter den Top 30. Collins ist nun so eine Gegnerin, sie startete die Australian Open als Nummer 30 der Weltrangliste.

9.37 Uhr: Die Spielerinnen haben die Katakomben verlassen und den Platz betreten. Ash Barty dabei natürlich unter tosendem Applaus des zahlreich vertretenen Publikums.

9.30 Uhr: Jeden Moment kommen die Spielerinnen auf die Rod Laver Arena. Gleich geht es los in Melbourne.

9.20 Uhr: Vor dem Endspiel haben Aktivisten ein Zeichen für die Unterstützung der chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai gesetzt. Am Tag des Damen-Finals hatten sie nach eigenen Angaben 1.000 T-Shirts mit der Aufschrift "Wo ist Peng Shuai?" dabei, die sie vor den Eingängen an Zuschauer verteilten. Die Veranstalter des Grand-Slam-Turniers in Melbourne hatten politische Botschaften auf der Anlage zunächst untersagt, die T-Shirts aber nach Kritik doch erlaubt.

9.15 Uhr: Gibt es den Coup durch die US-Amerikanerin? "Es gab so viele Frauen in den letzten Jahren, von denen man nicht erwartet hat, dass sie Grand Slams gewinnen, und das gibt allen anderen Spielerinnen Hoffnung", sagte Collins im Vorfeld.

Doch Barty will ihre Chance vor heimischem Publikum nutzen. "Viele australische Spieler träumen davon, im Finale des Heim-Grand-Slams zu sein. Ich liebe dieses Turnier. Ich bin einfach glücklich, dass ich hier mein bestes Tennis spielen kann."

9.10 Uhr: Beim Direktvergleich, was die Spielzeit angeht, wird schnell deutlich: Collins stand viereinhalb Stunden länger auf dem Platz, hatte mehr zu kämpfen. Auch der Direktvergleich spricht für Ashleigh Barty: Von bisher vier Duellen hat die Lokalmatadorin drei gewonnen. Die bisher letzte Partie zu Beginn der Saison 2021 in Adelaide entschied aber Collins für sich.

9.00 Uhr: Herzlich willkommen zum Finale der Australian Open. Ashleigh Barty trifft auf Danielle Collins.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website