Ski-WM in Italien DSV-Starter Baumann holt Silber bei Extrembedingungen im Super-G
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.In Cortina d'Ampezzo fand am Donnerstag der Super-G der Herren statt. Die Präparierung der Piste sorgte für Disqualifizierungen. Am Ende siegte ein Österreicher. Ein DSV-Starter landete mit Topleistung auf dem Podium.
Eigentlich sollte der Super-G der Herren bei der Weltmeisterschaft im italienischen Cortina d'Ampezzo schon am Dienstag stattfinden. Wegen des vielen Schneefalls und Nebel wurde das Rennen auf Donnerstag verschoben. Dieses Mal herrschten mit strahlendem Sonnenschein beste Bedingungen. Sieger wurde der Österreicher Vincent Kriechmayr (1:19.41), auf dem zweiten Platz landete der Deutsche Romed Baumann (+0.07), dahinter der Franzose Alexis Pinturault (+0.38).
Neureuther: Piste aus "blitzeblankem Eis"
Als erster Fahrer ging der Österreicher Christian Walder auf die neu präparierte Strecke. Er löste eine Situation mit Riesensprung gut, allerdings musste er danach das Rennen beenden. "Ich bin geschockt, wie weit Christian Walder bei dem Sprung gesprungen ist. Das hätte auch ganz anders ausgehen können", sagt ARD-Experte Felix Neureuther. Auch der zweite Fahrer, der Schweizer Loic Meillard, kam an der gleichen Stelle von der Strecke ab. Ebenso sein danach folgender Teamkollege Mauro Caviezel. "Da wurde die Strecke präpariert, da ist blitzeblankes Eis. Es ist ein Eislaufplatz", erklärt Neureuther.
Die Besichtigung der Strecke fand morgens um 8 Uhr statt. Es wurde mit Wasser nachgearbeitet. Für die Fahrer wurde die Piste dadurch zu einer Herausforderung. "Die große Frage ist, wer mit dem wenigsten Bremsen über diese Stelle kommt", sagte Neureuther als Experte während des Rennens. Der Österreicher Vincent Kriechmayr meisterte die Strecke gut, ging in Führung (1:19.41).
Amtierender Weltmeister Paris geschlagen
Fast hätte ihn der Schweizer Marco Odermatt geschlagen, da er die Eisstelle perfekt meisterte. Allerdings patzte er später im Kurs und kam somit nur als Zweiter unten an (1:20.37), hatte einen Rückstand von +0.96 Sekunden auf Kriechmayr.
Auch der amtierende Weltmeister, der Italiener Dominik Paris, konnte seinen Titel nicht verteidigen, kam nach Kriechmayr ins Ziel (1:19.96). Paris wurde später vom Franzosen Alexis Pinturault (1:19.79) vom zweiten Platz verdrängt.
DSV-Fahrer Baumann mit Topleistung
Auch der deutsche Starter Andreas Sander hatte mit den Bedingungen der Piste zu kämpfen, schaffte es aber über die schwierige Stelle. Er hatte jedoch Probleme, auf der Strecke Zeit gutzumachen, kam als Fünfter (1:20.29) im Ziel an. "Es ist eine brutale Kurssetzung", sagte Neureuther weiter.
DSV-Starter Romed Baumann ging auf der Strecke von Beginn an volles Risiko und zog selbst bei der Eisstelle nicht zurück. Er lieferte eine sensationelle Leistung ab und kam ganz knapp nach Kriechmayr ins Ziel, hatte nur sieben Hundertstel Rückstand (1:19.48). "Er hat es sensationell gemacht und ist extrem fein über die Wellen gefahren. Mega guter Lauf", sagte sein Teamkollege Sander über Baumann.
"Es war unglaublich"
Baumann selbst sagte in der ARD: "Es ist locker von der Hand gegangen. Es war echt unglaublich. Beim DSV haben so viele Leute an mich geglaubt."
Wie schwierig die Strecke zu fahren war, wurde auch am Sturz eines Fahrers des Rutschkommandos sichtbar. Die Person blieb minutenlang liegen, musste mit einer Trage weggebracht werden.
- Eigene Beobachtung