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Philosophin Ágnes Heller beim Schwimmen gestorben


Mit 90 Jahren
Philosophin Ágnes Heller beim Schwimmen gestorben

Von dpa
20.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Ágnes Heller: Die Philosophin wurde 90 Jahre alt.Vergrößern des BildesÁgnes Heller: Die Philosophin wurde 90 Jahre alt. (Quelle: imago images)
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Sie schwamm auf den See hinaus und kam nicht wieder lebend zurück: Ágnes Heller ist tot. Die Philosophin ist am Freitag im Alter von 90 Jahren gestorben.

Die ungarische Philosophin und Soziologin Ágnes Heller ist am Freitagabend im Alter von 90 Jahren im Plattensee-Bad Balatonalmadi gestorben. Dies bestätigte die Ungarische Akademie der Wissenschaften (MTA), deren Mitglied sie war und in deren Ferienheim sie zu ihrem Todeszeitpunkt Urlaub machte. Nach Angaben des Portals "444.hu", das sich auf Augenzeugen berief, schwamm sie auf den See hinaus und kehrte nicht mehr zurück. Später konnte nur noch ihre Leiche geborgen werden.

Nachfolgerin von Hannah Arendt

Ágnes Heller war eine Schülerin des ungarischen marxistischen Philosophen Georg Lukacs (1885-1971). Nach dem ungarischen Volksaufstand von 1956 stellte sie den sogenannten real existierenden Sozialismus – der die sowjetische Herrschaft über Osteuropa und damit ihre Heimat Ungarn einschloss – in Frage und wurde zur Dissidentin. 1977 emigrierte sie nach Repressionen des damaligen kommunistischen Regimes nach Australien. 1986 wurde sie Nachfolgerin von Hannah Arendt auf deren Lehrstuhl für Philosophie an der New School for Social Research in New York.

Nach der demokratischen Wende 1989 kehrte sie nach Ungarn zurück. Sie wurde zu einer wichtigen und streitbaren Stimme eines modernen Liberalismus. Dies brachte sie in entschiedene Gegnerschaft zur Regierung des seit 2010 amtierenden rechtsnationalen, fremdenfeindlichen Ministerpräsidenten Viktor Orban. Medienkampagnen der Regierungspresse, die ihr die Verschwendung von Forschungsgeldern vorwarfen, aber auf keinen Tatsachen beruhten, prallten an ihr ab.


Auf Deutsch erschienen von ihr unter anderen "Theorie der Gefühle" (1980), "Der Mensch der Renaissance" (1988), "Der Affe auf dem Fahrrad. Eine Lebensgeschichte" (1999) und zuletzt – in diesem Jahr – "Paradox Europa".

Verwendete Quellen
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