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Schon gehört: Das waren Rammstein vor 25 Jahren


Schon gehört?
Der Soundtrack der Woche (4. Dezember 2020)

MeinungVon Sebastian Berning

Aktualisiert am 04.12.2020Lesedauer: 5 Min.
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Rammstein: Sie zählen zu den erfolgreichsten Musikexporten Deutschlands.Vergrößern des Bildes
Rammstein: Sie zählen zu den erfolgreichsten Musikexporten Deutschlands. (Quelle: Bryan Adams / Universal)

t-online hat offene Ohren für die wichtigsten Alben der Woche und gibt Ihnen Musiktipps. Diese Woche blicken Rammstein zurück, Richie Blackmore feiert schon Weihnachten und K.I.Z. haben auf einmal neues Material.

Wenn Sie mal wieder richtig Lust auf neue Sounds haben, Ihnen aber die Zeit fehlt, sich durch die Veröffentlichungen der Woche zu hören, stimmt t-online Sie mit der wöchentlichen Rubrik "Schon gehört?" ein.

Rammstein – Herzeleid (XXV Anniversary Edition)

Was könnte es in Musik-Deutschland wichtigeres geben als eine Platte von Rammstein? Maximal Helene Fischer, aber die liefert erst nächste Woche ihr Best-Of der "Helene Fischer Show". Rammstein bringen so kurz vorm Fest besinnliche Musik raus: ihr Debütalbum "Herzeleid" im neuen Klang.

Anders als heute, war die Band damals noch kein Massenevent. Eingeölte Mucki-Männer auf dem Cover, das rollende R der deutschen Texte, brachialer Industrial Metal – das hat 1995 nicht für Nummer-1-Alben und Arena-Touren gesorgt, sondern eher für Skandale. Provozieren konnten Rammstein schon damals mit Nummern wie "Wollt ihr das Bett in Flammen sehen?" ("Ihr wollt doch auch den Dolch ins Laken stecken! Ihr wollt doch auch das Blut vom Degen lecken!"). Anderes Material der Marke "Du riechst so gut", "Rammstein" oder die nahezu zärtliche Ballade "Seemann" sind auch heute noch Klassiker der Berliner Band. "Sehnsucht" von 1997 ist dann aber dennoch das bessere Album.

Die Jubiläumsausgabe von "Herzeleid" hat den Sound auf HD-Niveau gehievt, auch wenn die Unterschiede hier eher im Detail stecken. Das reduzierte Cover, welches die eingeölten Musiker nun nicht vor einer Blume, sondern einem weißen Hintergrund zeigt, macht dafür schon was her.

Blackmore's Night – Here We Come A-Caroling

Es vergeht aktuell kaum eine Woche, in der nicht irgendwelche Weihnachtsalben auf den Markt geworfen werden. Auch Richie Blackmore, der besonders für seine Riffs bei Deep Purple und Rainbow bekannt ist, macht mit seinem Mittelalter-Projekt nun Musik für die Festtage.

Bereits 2006 gab es die "Winter Carols". 14 Jahre später veröffentlichen Richie Blackmore und seine Frau, Sängerin Candince Night, vier neue Songs, die zwischen Weihnachten, Renaissance und Folk angesiedelt sind. Muss man mögen. Aber das Duo konnte sich in den letzten 25 Jahren eine solide Gefolgschaft erspielen. Man bleibt sich auch zu Weihnachten treu, aber irgendwie sind die Versionen von Klassikern wie "Silent Night" oder "Little Town of Bethlehem" auch etwas ausgelutscht. Kann man vielleicht auch mal andere Songs aufnehmen? Jede Woche wird der Markt mit etwas 32 neuen Aufnahmen dieser Klassiker förmlich überflutet. Ein bisschen besser sind da der Titelsong und "It Came Upon A Midnight Clear" – einfach, weil das mal was anderes ist. Aber Blackmore sollte lieber wieder die E-Gitarre in die Hand nehmen und mit seiner neu aufgelegten Formation von Rainbow neues Material schreiben.

Grandson – Death of an Optimist

Grandson soll wohl im Fahrwasser von Twenty-One Pilots und Panic! At the Disco das nächste große Ding werden. Irgendwo zwischen Rap, Alternative, Pop und Electro anzusiedeln, ist "Death of an Optimist" ein recht interessantes Album.

Statt einfach nur Beats zu produzieren, gibt es hier teilweise eine echte Instrumentierung und massig wirre Ideen. Manchmal denkt man an einen Mix aus The Prodigy und aktuellen Fall Out Boy, dann an Machine Gun Kelly (vor seinem Pop-Punk-Makeover) und dann wiederum an Yungblud. Das Genre-Hopping hält die zwölf Nummern schon recht frisch. Nur manche Dubstep-Sounds klingen 2020 einfach outdated. Insgesamt ist das Grandson-Debüt nix für Oma, aber definitiv was für Generation Spotify-Playlist.

K.I.Z. – Und das Geheimnis der unbeglichenen Bordellrechnung

Es ist das spontan angekündigte Album zum Album. K.I.Z. melden sich nach fünf Jahren mit neuer Musik zurück, haben in den letzten Tagen auch auf ihrem Telegram-Kanal dafür seeeeehr dezent Werbung gemacht. Im Mai kommt das Album "Rap über Hass", heute erschien statt einer Single direkt ein Album. Aber "Und das Geheimnis der unbeglichenen Bordellrechnung" ist eher wie ein Mixtape.

Textlich wird hier von Oliver Pocher über Carolin Kebekus bis Attila Hildmann jeder durch den Kakao gezogen. Ihre Selbstironie haben die drei Berliner nicht verlernt. Während der 17 Songs muss man oft schmunzeln, aber leider schwankt das Niveau der Tracks. Manche Idee ist mir vielleicht auch einfach zu gaga, wenn irgendwelche Soul-Samples zu Beats verwurstelt werden. Die Single zum Album zum Album, "Berghainschlange", erklärt schon mal, warum so viel Zeit zwischen "Hurra, die Welt geht unter" und "Bordellrechnung" vergangen ist. Man kommt aber auch echt nur schwer in den Laden rein... "Lecken im Puff", "Schluss mit Faxen" oder "Mein Penis" (dass die Band DIESEN Songtitel erst 2020 benutzt, verwundert!) gehen gut rein und machen schon Vorfreude auf die "richtige" Platte im Mai 2021.

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Fiddler's Green – 3 Cheers for 30 Years

Seit 30 Jahren machen Fiddler's Green schon ihren Mix aus Punk, Irish Folk und Saufliedern. Das muss man genauso sehr mögen wie Blackmore's Night. Dennoch zählt die Band aus Erlangen auf deutschen Festivals zu Dauergästen.

Mit "3 Cheers for 30 Years" zelebrieren die Schnapsnasen nun ihren 30. Bandgeburtstag. Und wie startet man so ein Album? Mit dem Traditional "Whisky in the Jar", an dem sich auch schon Größen wie Thin Lizzy oder Metallica versucht haben. An diese Kult-Versionen kommen Fiddler's Green natürlich nicht ran. Auch Songs wie "The Drunken Sailor" oder "Molly Malone" und "Greensleeves" wollen bei mir nicht zünden. Bei mir haben die Whisky-Liebhaber in den letzten 20 Jahren keine Begeisterung ausgelöst und auch das Jubiläumsalbum vermag das nicht.

Shakin' Stevens – Singled Out

Michael Barratt, der Mann hinter Shakin' Stevens, hatte nie das große Los in der Musikwelt gezogen. 1970 erschien sein erstes Album, aber erst 1981 feierte er die ersten kommerziellen Erfolge. Und diese Hochphase hielt nur bis 1985 an. Für einige Gold- und Platinauszeichnungen reichte es in dieser kurzen Periode dann doch. Mit "Singled Out" kann man nun nachhören, woran der länger anhaltende Erfolg gescheitert ist.

Am bekanntesten – für jung und alt – ist wohl die Nummer-1-Single "You Drive Me Crazy". Das Lied hat nämlich damals auch Daniel Küblböck nach seinem dritten Platz bei DSDS gecovert. Neben dieser Komposition kann man noch 53 weitere auf dieser umfangreichen Compilation hören. Am Stück wird das schon etwas langatmig, weil der liebliche Rock'n'Roll dann doch die eine oder andere Kante vermissen lässt. Dennoch ist "Singled Out" ein mehr als umfassendes Set, um sich eine Übersicht über den seit 50 Jahren aktiven Shakin' Stevens zu verschaffen.

Alle Alben sind am 4. Dezember in digitaler sowie physischer Form erschienen. Haben Sie "Schon gehört", wer nächste Woche dabei sein wird? The Kinks, eine Compilation der Helene Fischer Show und die Deftones. Wir hören uns wieder!

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