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Prinz Harry | Eklat um Enthüllungen: Er will das Königshaus brennen sehen


Prinz Harrys brisante Memoiren
Er will das Königshaus brennen sehen

Von Charlotte Koep

Aktualisiert am 06.01.2023Lesedauer: 5 Min.
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Prinz Harry: Noch nie hat ein britischer Royal so weit hinter die Palastmauern blicken lassen.Vergrößern des Bildes
Prinz Harry: Noch nie hat ein britischer Royal so viel preisgegeben. (Quelle: IMAGO/i-Images / Pool)

Harrys Memoiren erscheinen nächste Woche. Was bezweckt er mit seinen Enthüllungen? Sein Verhalten wirkt paradox.

Britische Medien sind sich einig: Das hat es in dieser Form noch nicht gegeben. Prinz Harry lehnt sich öffentlich gegen das Königshaus und damit gegen seine eigene Familie auf. Noch nie hat ein Royal so tief hinter die Kulissen der Monarchie blicken lassen. Der 38-Jährige pfeift auf die Devise "Never complain, never explain" (deutsch: "Niemals beschweren, niemals erklären"), die der Hof so gut beherrscht.

Erst ließ er bei Netflix im Dezember die Dokuserie "Harry & Meghan" veröffentlichen, am Wochenende folgen nun zwei exklusive TV-Interviews mit ihm. Die Veröffentlichung seiner Biografie am 10. Januar scheint der Höhepunkt zu sein.

Das alles wirkt wie ein gut orchestriertes Feuerwerk: Harry zündet eine Rakete nach der anderen. Am Ende könnte der Himmel über dem Palast in Flammen stehen. Doch was bezweckt Prinz Harry mit diesem Rundumschlag? Will er seine Familie so zu einer Aussprache bewegen? Geht es um seine persönliche Abrechnung mit dem Hof? Oder – wie viele vermuten – letztlich um Geld?

Es braucht einen genaueren Blick auf Harrys Leben, um diese Frage zu beantworten. Schon im Alter von zwölf Jahren musste er einen schweren Schicksalsschlag verkraften: Er verlor seine Mutter, Prinzessin Diana, durch einen Autounfall. Später folgte eine Phase als rebellischer Teenager, in den Medien wurde er oft als Partyprinz betitelt. Über diese Lebensphase spricht er nun so offen wie nie zuvor, wie sehr er gelitten und wie er gegen die "festgelegte Ordnung" rebelliert habe.

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Als er 2016 die Schauspielerin Meghan Markle kennenlernte und sie zwei Jahre später heiratete, schien der einstige Partyprinz zur Ruhe gekommen zu sein. Doch dem war nicht so: Es begann eine mediale Hetzjagd auf das Paar, in deren Folge sich Harry immer weiter von seiner Familie entfremdete. Er warf ihr vor, sie nicht ausreichend zu schützen. Schließlich kam es zum Bruch: Anfang 2020 legten Harry und Meghan ihre royalen Pflichten nieder.

Die britischen Royals – eine zerrüttete Familie

Nun folgt auf den Rücktritt die Abrechnung. Doch warum in aller Öffentlichkeit? Diese Frage stellt auch ITV-Moderator Tom Bradby in einem Interview, das am Sonntag zu sehen sein wird und von dem bereits vorab Auszüge bekannt wurden. In der Vergangenheit beharrte Harry schließlich immer auf dem Schutz seiner Privatsphäre. "Jedes Mal, wenn ich es privat versucht habe, gab es Besprechungen und Lecks und platzierte Geschichten gegen mich und meine Frau", lautet seine Begründung.

Paradox erscheint auch: Harry verteilt einen Seitenhieb nach dem anderen, seinem Bruder Prinz William wirft er sogar vor, ihm gegenüber handgreiflich geworden zu sein. Zugleich wünscht sich Harry eine Aussprache: "Ich hätte gerne meinen Vater zurück. Ich hätte gerne meinen Bruder wieder." Glaubt er, eine Versöhnung über öffentliche Vorwürfe zu erreichen?

Viele bezweifeln das. So zitiert die britische Zeitung "Sunday Times" einen Insider mit den Worten: "Ich kann mir nicht vorstellen, wie Harry und William sich danach jemals wieder versöhnen können." Auch der Sender Sky News schreibt: "Zeit mag Wunden heilen, aber es ist schwer vorstellbar, wie sich die Brüder davon erholen und wieder Vertrauen aufbauen sollen, wenn einer von beiden die Kluft sehr öffentlich mit dem Rest der Welt teilen möchte." Manche vermuten daher, dass es Harry weniger um eine Versöhnung als vielmehr um einen Angriff auf die Monarchie gehen könnte.

Harry prangert Missstände an

In der Netflix-Doku greift er die Absprachen zwischen dem Königshaus und den britischen Medien auf. Er spricht von einem "dreckigen Spiel": Um negative Schlagzeilen über die eigene Person zu vermeiden, würden Harrys Verwandte der Presse im Austausch Geschichten über andere Mitglieder des Palasts weitergeben.

Dieses Abkommen kritisieren er und Meghan schon länger. Vor allem, weil sie ihm angeblich selbst zum Opfer gefallen sind. Nachdem sie von der Presse zunächst gefeiert worden waren, drehte sich plötzlich die öffentliche Meinung. Harrys Vorwurf: Seine Verwandten hätten sie ausgeliefert und den Medien bewusst falsche Geschichten geliefert, weil sie ihnen zu beliebt geworden waren. Die Royals hätten gelogen, um sich selbst zu schützen – aber nie die Wahrheit gesagt, um ihn und Meghan zu schützen.

Oder brauchen die Sussexes einfach nur Geld?

Diese, seine "Wahrheit" erzählt Harry nun in seinem Buch. Dass er daran auch gut verdient, legt für viele den Verdacht nahe, Geld könnte der Hauptgrund dafür sein. Berichten zufolge soll er 20 Millionen Pfund, umgerechnet über 22,6 Millionen Euro, als Vorauszahlung bekommen haben. Und nicht nur daran verdienen die Sussexes. Der Vertrag mit Netflix und Meghans Podcast bei Spotify haben ebenfalls mehrere Millionen Euro abgeworfen.

Die Eheleute werden seit ihrem Rücktritt schließlich nicht mehr finanziell vom Hof unterstützt, auch für ihre Sicherheit müssen sie selbst aufkommen. Im Interview mit Oprah Winfrey vor knapp zwei Jahren sagte Harry: "Ich habe das, was meine Mutter mir hinterlassen hat, und ohne das hätten wir das nicht tun können." Quellen gehen von einem Erbe in Höhe von rund 13 Millionen Pfund, umgerechnet 14,6 Millionen Euro, aus. Meghan sollen zudem Gagen aus ihrer Arbeit als Schauspielerin in der Höhe von knapp zwei Millionen Euro zur Verfügung gestanden haben. Damit starteten sie damals ihr unabhängiges Leben in den USA.

Für ihr luxuriöses Leben in den USA hätte diese Summe allerdings kaum ausgereicht. Ihre Villa im kalifornischen Montecito soll allein 14,7 Millionen Pfund gekostet haben. Für die Gegend sei es üblich, Kindermädchen, Gärtner, Personal Trainer, Hausverwalter und einen Sicherheitsdienst zu engagieren. "Daily Mail" hat die jährlichen Kosten für das Haus, das unter anderem neun Schlafzimmer und 16 Badezimmer hat, überschlagen: Bis zu 4,4 Millionen Pfund, umgerechnet 4,9 Millionen Euro, könnten da zusammenkommen.

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Bleiben nach den lukrativen Verträgen weitere Einnahmen aus, könnten sie laut der britischen Zeitung "Telegraph" "bald ein kleines Cashflow-Problem haben, um ihren kalifornischen Traum aufrechtzuerhalten".

"Ich glaube, sie sind jetzt einfach dem Teufel verfallen"

Der britische Journalist Tom Bower stützt diese Theorie: "Sie brauchen das Geld und sie brauchen es jetzt mehr denn je, weil sie keine andere Einnahmequelle haben", sagte er beim Sender GB News. "Ich glaube, sie sind jetzt einfach dem Teufel verfallen. Sie sind an Netflix gebunden, sie sind an dieses Buch gebunden, und all die Kritik, die sie einstecken müssen, bedeutet nichts, denn das ist ihre einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen."

"Harry, stellen Sie das Geld vor Ihre Familie?", wollte auch ein Reporter von Harry im vergangenen Monat am Rande einer Preisverleihung in New York wissen. Eine Antwort blieb ihm der Prinz schuldig.

Ob es nun das Geld, verletzte Gefühle, eine öffentliche Abrechnung oder doch der Wille ist, toxische Strukturen innerhalb des Palasts aufzudecken – Harry bringt das Königshaus auf jeden Fall weiter in Bedrängnis. Eine Versöhnung scheint nicht in Sicht zu sein. Und das liegt vor allem daran, dass sich Harrys Devise stark von der seiner Verwandten unterscheidet: "Ich weiß nicht, wie schweigen die Dinge besser machen soll."

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