Giovanni Zarrella: Flagge gegen Gloria von Thurn und Taxis

Er trat bei den Thurn-und-Taxis-Festspielen in Regensburg auf. Dabei setzte Giovanni Zarrella ein Zeichen gegen Aussagen der Schirmherrin, Fürstin Gloria.

Seit jeher polarisiert Gloria Fürstin von Thurn und Taxis mit umstrittenen Ansichten. Sie hat etwa einmal gesagt, Homosexuelle sollen ihre Sexualität diskret ausleben, um nur ein Beispiel zu nennen. Als Zeichen dagegen darf wohl die Aktion von Giovanni Zarrella verstanden werden.

Er stand für ein Konzert bei den Thurn-und-Taxis-Festspielen in Regensburg mit einer Regenbogenflagge, einem wichtigen Symbol der LGBTQI-Bewegung, auf der Bühne und wandte sich ans Publikum.

Zarrella sagte: "Die Liebe sollte ohne Ketten sein. Sie sollte frei sein und man sollte lieben können, wie man möchte. Nicht nur hier in Deutschland, sondern überall auf der Welt." Später sang er den Song "Regenbogenfarben" von Schlagerkollegin Kerstin Ott.

"Es ist wichtig, 'Flagge' zu zeigen"

Für das Lied von Kerstin Ott habe Giovanni Zarrella laut "Bild" ein anderes gestrichen: "Gloria". Zu seiner Aktion sagte der Sänger und ZDF-Moderator dem Blatt: "Es gibt im Leben Gelegenheiten, an denen es wichtig ist 'Flagge' zu zeigen. Jede und jeder, der offensichtlich falsch denkt, muss die Möglichkeit bekommen, seine Meinung noch mal zu ändern!" Ein klares Statement in Richtung Gloria von Thurn und Taxis.

Und die sagte auf Nachfrage von "Bild", dass "Liebe ohne Freiheit" gar nicht gehe. Bezüglich Zarrellas Flagge erläuterte sie, dass "der Regenbogen [...] das Zeichen des ersten Bundes Gottes mit den Menschen nach der Sintflut" sei. Dem fügte sie an: "Wenn der Regenbogen heutzutage zum Symbol der Ausgrenzung religiöser Menschen missbraucht wird, ist dies kein Zeichen der Liebe mehr. Der Regenbogen existiert nur, wenn alle Farben darin ihren Platz haben. Vermischt man die Farben, entsteht nur Schwarz. Wenn alle Regeln verschwinden, wird es dunkel."

Giovanni Zarrella war nicht der Einzige, der in Regensburg ein Zeichen gegen die umstrittenen erzkonservativen Ansichten, die Gloria von Thurn und Taxis immer wieder äußert, setzte. Etwa 300 Menschen hatten zum Start der Festspiele vor Schloss Thurn und Taxis demonstriert. Die DGB-Jugend Oberpfalz hatte dazu aufgerufen.

Außerdem hatten am Freitagabend Mitglieder der "Letzten Generation" die Auftaktveranstaltung unterbrochen. Eine Aktivistin hatte sich zeitweise an ein Bühnenteil geklebt. Zum Publikum hatte sie gesagt: "Die Klimakatastrophe braucht die große Bühne, denn sie ist die größte Bedrohung für uns Menschen, für unsere Gesellschaft, für unsere Demokratie."