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Dagmar Berghoff: So sah die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin früher aus


"Miss Tagesschau" feiert Geburtstag
So hat sich Dagmar Berghoff über die Jahre verändert

Von dpa, t-online, sow

Aktualisiert am 16.06.2025 - 14:15 UhrLesedauer: 4 Min.
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Dagmar Berghoff: "Miss Tagesschau" moderierte 23 Jahre lang das ARD-Nachrichtenflaggschiff. (Quelle: IMAGO/Robert Schmiegelt)
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Sie war die erste Sprecherin der "Tagesschau", heute feiert Dagmar Berghoff ihren 82. Geburtstag. So hat sie sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert.

Dagmar Berghoff hat Fernsehgeschichte geschrieben. Als erste Frau verlas sie am 16. Juni 1976 die Nachrichten der ARD-"Tagesschau". Sie blieb für 23 Jahre bis zu ihrem Abschied am Silvesterabend 1999 eine beliebte und geschätzte Sprecherin der meistgesehenen Sendung im deutschen Fernsehen.

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Jahrzehntelang war die Hamburgerin auch an anderer Stelle im TV zu sehen. Etwa war sie von 1982 bis 1984 Gastgeberin der "NDR Talk Show" oder führte von 1984 bis 1992 mit Max Schautzer durchs "Wunschkonzert" der ARD. Eine Publikums-"Goldene Kamera" und zwei "Bambis" würdigen ihr Werk. Am 25. Januar feiert sie ihren 82. Geburtstag.

Eine schwierige Kindheit

Der Lebensweg der in Ahrensburg bei Hamburg aufgewachsenen Berghoff war zu Beginn jedoch steinig. Einiges Leidvolle hat sie kürzlich in ihrem mit Constantin Schreiber vorgelegten Buch "Guten Abend, meine Damen und Herren" erzählt. So hielten die Eltern, die im Krieg Stellung und Vermögen verloren hatten, ihr dickes Baby, das mit leichter Missbildung einer Hand zur Welt kam, für vertauscht – und verhielten sich oft lieblos. Mehr dazu lesen Sie hier. Als die depressive Mutter sich das Leben nahm, war Dagmar Berghoff sieben Jahre jung.

Das in einer Barackensiedlung wohnende Kind musste auch mit Gesundheitsstiefeln, einer dicken Zahnspange und starkem Haarausfall fertig werden. Knapp 30 Jahre später sahen Zuschauer davon nichts mehr. Im Gegenteil: Zum Karrierestart in der ARD brachte sie mit jugendlichem Charme frischen Wind in das von Männern dominierte Genre der öffentlich-rechtlichen Nachrichtenwelt. Hier können Sie sehen, wie Berghoff am 16. Juni 1976 aussah.

Doch noch etwas anderes galt seit jeher als Berghoff-Markenzeichen: ihre rauchige Stimme. Sachlich, professionell und zugleich aufrichtig und menschlich wirkte sie bei ihren Auftritten, was das Fernsehpublikum zu schätzen wusste. Ihr ursprünglicher Berufswunsch erfüllte sich nicht: Dagmar Berghoff wollte eigentlich Schauspielerin werden, seit sie mit neun Jahren gegen zehn Pfennig Eintritt selbstverfasste Stücke aufgeführt hatte. So schrieb sie mit 15 Jahren heimlich dem Schauspielstar Joseph Offenbach – und sprach ihm vor.

Sie wollte ans Theater gehen

Offenbach fand sie begabt. Also ging Berghoff nach dem Abitur 1962 als Au-pair nach London und Paris, mit dem Ziel, Sprachen zu lernen und im Anschluss die staatliche Schauspielschule in Hamburg zu besuchen. Sie verdiente sich ihren Lebensunterhalt, indem sie putzte, Post austrug, nachts im Bahnhof Geschirr abwusch sowie in einer Käsefabrik und hinter einer Bar arbeitete.

Doch nach ihrem Examen kam vieles anders als geplant. Trotz eines Angebots, an das Theater in Münster zu kommen, machte Berghoff zunächst eine Sprecherinnenkarriere beim damaligen Südwestfunk (SWF) in Baden-Baden – und ging 1975 der Liebe wegen zurück nach Hamburg. Dort kam bald ein Anruf vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) – der Rest ist Fernsehgeschichte.

Gecastet wurde sie vom damaligen Chefsprecher Karl-Heinz Köpcke. Der stand auch bei ihrem ersten Auftritt in der 20-Uhr-Ausgabe dicht neben ihr. "Ich dachte, das machen die immer so. Aber er hat wohl gemeint, dass ich als Frau vielleicht doch die Nerven verliere und zusammenbreche", erinnerte sich Berghoff vor zwei Jahren anlässlich ihres 80. Geburtstages im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Als Quotenfrau habe sie sich nie gefühlt, das Wort habe es damals noch nicht gegeben. "Von Feministinnen wurde ich ja ein wenig als Vorreiterin eingenommen. Doch das war nie meine Intention. Ich bekam nur einen tollen Job angeboten – und den habe ich gemacht." Dennoch sieht sich die Frau, die mit 47 Jahren den Arzt Peter Matthaes geheiratet hat, auf der Seite der Frauenrechtlerinnen – aber eher entspannt.

Erst Versprecher, dann Lachanfall

Legendär wurde 1988 ein Berghoff'scher Versprecher: die angebliche "WC"-Tennismeisterschaft in Dallas, die Boris Becker gewonnen habe – anstelle von WTC. Worauf die Sprecherin noch einen Lachanfall bekam. Selbst als sie nicht mehr zu sehen war und nur noch aus dem Off die Lottozahlen verlas, kam sie aus dem Lachen nicht mehr heraus – hier sehen Sie in dem Pannen-Zusammenschnitt die Szene ab etwa 0:55 Minuten.

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Ihre Arbeit bei der "Tagesschau" beendete die zur Chefsprecherin aufgestiegene Berghoff auf eigenen Wunsch zum Ende des Jahrtausends. "Ich hatte mir dafür die Silvesterausgabe 1999 überlegt", erzählte sie der dpa. Sie wollte mehr Zeit mit ihrem Mann verbringen, der in Pension gegangen war. Doch Matthaes starb nur ein Jahr später.

Und was macht Berghoff jetzt? Sie lebt im Hier und Heute. Mit Freunden kultiviert sie gern die schönen Seiten des Daseins: Essengehen, Kunstmuseen besuchen, Reisen – gern nach Frankreich. Aus dem Plan, eine Alters-WG zu gründen, wurde nichts, da viele ihrer Freunde früh gestorben sind. Den Medien widmet sie sich immer noch täglich – aber selektiv, wie sie einst erzählte, um sich nicht dem heutigen Dauerfeuer an Informationen auszusetzen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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