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Sahra Wagenknecht will eigene Partei "BSW" gründen – so tickt sie privat


Sahra Wagenknecht persönlich
Das Rätsel um ihren verschwundenen Vater

Von Charlotte Koep

Aktualisiert am 20.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Sahra Wagenknecht: Die Politikerin will eine eigene Partei gründen. (Quelle: Britta Pedersen/dpa)

Sahra Wagenknecht will Berichten zufolge neue politische Wege gehen. Das ist über das Privatleben der 54-Jährigen und den plötzlichen Verlust ihres Vaters bekannt.

Seit Monaten ist es im Gespräch, jetzt scheint es bestätigt zu sein: Sahra Wagenknecht wird die Linkspartei verlassen und ihre eigene Partei gründen. Das berichtet nun zumindest unter anderem der "Spiegel". Demnach werde sie am kommenden Montag an die Öffentlichkeit gehen und "BSW – für Vernunft und Gerechtigkeit" vorstellen. "BSW" steht für "Bündnis Sahra Wagenknecht". Was weiß man über die Frau, die sich von ihrer Partei loslöst und dafür stark kritisiert wird?

Sahra Wagenknecht wird 1969 in der DDR geboren. Sie lebt die ersten Jahre in Berlin und in Jena-Göschwitz bei ihren Großeltern. Sie gilt als hochbegabt, bringt sich als Kind das Lesen bei, löst später Matheaufgaben, die erst in höheren Klassenstufen behandelt werden, und will mit zwölf Jahren Persisch lernen. "Was ihren Intellekt betraf, war meine Tochter nicht satt zu kriegen", so ihre Mutter 2010 zur "Süddeutschen Zeitung".

Mit sieben Jahren zieht Wagenknecht mit ihrer Mutter in den Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Zu diesem Zeitpunkt leben die beiden bereits alleine. Wagenknechts Vater ist iranischer Abstammung. 1972 läuft seine Aufenthaltsgenehmigung ab und er muss zurück in sein Heimatland. Der Kontakt bleibt zunächst über Briefe bestehen, dann hören Mutter und Tochter nie wieder von ihm.

Dass sie nie nach ihrem Vater gesucht hat, erklärt die heute 54-Jährige so: "Ich wollte meine Vorstellung behalten von dem Ort, wo er gelebt hat. Ich habe meinen Vater über alles geliebt, und er hat mich abgöttisch geliebt. Wenn er leben würde ... er hätte sich gemeldet." Sie und ihre Mutter glauben, dass er in einem Folterkeller des Mullah-Regimes gestorben ist.

"Vieles an dem öffentlichen Bild ist verzerrt"

Wagenknecht wirkt auf viele Menschen unnahbar. Ihr Kollege Michael Leutert erinnert sich an einen gemeinsamen Bootsausflug der Linken-Fraktion, bei dem später auch getanzt wurde. Leutert habe Wagenknecht zum Tanzen aufgefordert, doch das Gefühl gehabt, "eine Mauer im Arm" zu haben. "Ich weiß nichts über sie. Vielleicht gibt es sie ja gar nicht, und sie ist nur ein Phantom?", so der Politiker. Ihre erste Lehrerin erklärte ihrer Mutter einst: "Sahra sitzt immer da wie eine abgeklärte alte Lady und wundert sich, was um sie herum so passiert."

Dem Magazin "Gala" sagte Wagenknecht vor zehn Jahren: "Diejenigen, die mich privat kennen, erleben mich schon als einen anderen Menschen." In der Politik müsse man so tun, als habe man einen "Panzer". Sie sei jedoch "sehr emotional", ein Mensch, "der auch weinen kann, der Glück, Harmonie und Zuspruch braucht". Sie findet: "Vieles an dem öffentlichen Bild ist verzerrt."

Einen Panzer legt sich Wagenknecht auch im Hinblick auf ihr Privatleben zu. Ende der Neunzigerjahre ist sie mit dem selbst ernannten "Exil-Kanzler" Ralph T. Niemeyer verheiratet. Die Ehe wurde 2013 nach 16 Jahren geschieden. Ihre Beziehung schützt sie vor der Öffentlichkeit, sie will sich nicht dafür rechtfertigen müssen: "Und wenn ich mich in einen Mann verliebe, der jeden Tag eine Bank knackt. Das ist meine Sache. Liebe ist ein Bereich, da muss man nichts begründen."

"Ich kann mich einfach fallen lassen"

Es ist die nachfolgende Beziehung, die dann für viele Schlagzeilen sorgt: Wagenknecht kommt mit Oskar Lafontaine zusammen. Sie und der Mitgründer sowie ehemalige Vorsitzende der Linkspartei geben sich Ende 2014 heimlich das Jawort, sind bis heute verheiratet. Über ihr gemeinsames Leben schwärmt sie im April dieses Jahres im "Lose Luder"-Podcast von Désirée Nick: "Ich kann mich einfach fallen lassen. Ich werde dann auf Händen getragen. Das ist einfach wunderschön."

Trotz ihrer glücklichen Ehe kann sich Wagenknecht einen Wunsch allerdings nie erfüllen: den eines eigenen Kindes. "Irgendwann war es leider zu spät", sagt sie vor sechs Jahren dem Magazin "Bunte". "Man denkt, man hat noch viel Zeit. Und dann verfliegen die Jahre und plötzlich stellt man fest: Es ist vorbei. Diese Leerstelle bleibt."

Für eine Familiengründung hätte sie ihren heutigen Ehemann, der 25 Jahre älter ist als sie, auch viel früher kennenlernen müssen. "Aber wir haben drei Enkelkinder, das ist auch wunderbar", sagt sie. Lafontaine bringt zwei Kinder mit in die Beziehung. In ihrer Ehe sei Wagenknecht sehr glücklich. Nun bleibt die Frage, ob sie demnächst auch in beruflicher Hinsicht einen Erfolg feiern kann.

Verwendete Quellen
  • spiegel.de: "Sahra Wagenknecht wird eigene Partei gründen"
  • sahra-wagenknecht.de
  • Podimo: "Lose Luder"-Folge vom 3. April 2023
  • gala.de: "Oskar ist mein bester Freund"
  • bunte.de: "Geständnis: Sie hätte so gerne Kinder gehabt!"
  • bunte.de: "Mit Oskar hätte ich gern ein Kind gehabt"
  • Eigene Recherchen
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