"Habe ich noch nie erlebt" Ehefrau von Kanzler Merz spricht über Politikertreffen

Seit knapp zwei Monaten ist Friedrich Merz offiziell der neue Bundeskanzler Deutschlands. Seine Frau spricht nun über ihre ersten Erfahrungen in ihrer neuen Rolle.
Kananaskis in der kanadischen Provinz Alberta: Ein Ort in den Rocky Mountains, in einer abgelegenen Region im Südwesten des Landes. Für Charlotte Merz ist es eine Ortschaft, die für immer mit ihrer Premiere verknüpft sein wird. Denn der G7-Gipfel in Kanada war für die Frau von Bundeskanzler Friedrich Merz das erste internationale Großereignis, bei dem sie an der Seite ihres Mannes die Rolle der Begleiterin übernahm.
"Ich war gespannt, tatsächlich auch ein bisschen aufgeregt und gleichzeitig habe ich mich auf diese Begegnung gefreut", sagt sie jetzt dem Magazin "Bunte" in einem Interview. "Einen G7- Gipfel habe ich noch nie erlebt, und ich wollte meinen Beitrag dazu leisten, dass auch die Tradition der Partnerbegleitung fortgesetzt wird", so die 64-Jährige.
"Das liefert Stoff für gute Gespräche"
Allein die Anreise für das Kanzlerpaar war bereits mit Besonderheiten verbunden. Denn nach einem Flug mit der Regierungsmaschine in die kanadische Millionenstadt Calgary ging es anschließend mit einem Hubschrauber in die Berge. Am Fuße der Rocky Mountains landete der Helikopter dann in einem hermetisch abgeriegelten Bereich: Das Hotel "Kananaskis Mountain Lodge" wurde für die politische Elite vom 15. bis 17. Juni zum Rückzugsort.
Sie habe sich auf diese Reise vorbereitet, sagt Charlotte Merz in dem Gespräch. "Ich habe mich über den Gipfelort in der Region Alberta informiert und auch die Biografien der anderen Teilnehmenden gelesen." Für die Frau des Kanzlers stehe fest: "Das macht neugierig und liefert Stoff für gute Gespräche. Wir haben eine grandiose Landschaft kennengelernt und Bekanntschaft mit vielen netten Menschen gemacht."
Politische Gespräche mit "privater Note"
Melania Trump, Brigitte Macron und Victoria Starmer gehörten allerdings nicht dazu. Die Frauen der Staatschefs aus den Vereinigten Staaten, Frankreich und Großbritannien reisten nicht mit nach Kanada. Charlotte Merz absolvierte das sogenannte Partnerprogramm in kleiner Gruppe: Mit Heiko von der Leyen, Ehemann von EU-Chefin Ursula von der Leyen, und Yoshiko Ishiba, der Frau von Japans Regierungschef Shigeru Ishiba. Gastgeberin war Diana Fox Carney, Ehefrau des neuen kanadischen Regierungschefs Mark Carney.
"Wir haben uns bestens verstanden und gute Gespräche geführt", berichtet Charlotte Merz. "Ich finde, dass es dem Geist der G7 entspricht, wenn wir auch als Partnerinnen und Partner den familiären Charakter des Treffens betonen. Die Atmosphäre wird leichter, wenn die politischen Gespräche auch eine private Note haben. Das haben wir beim Kulturabend oder beim Essen alle gespürt."
Beim aktuellen Nato-Gipfel in Den Haag ist Charlotte Merz nicht mit vor Ort, genauso wenig wie Melania Trump – Brigitte Macron hingegen schon.
- Eigene Recherchen
- Bunte: "Politik wird mit privater Note leichter" (27/2025, kostenpflichtig)