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Justin Welby: Die Predigt des Erzbischofs und Ex-Ölmanagers sorgt für Aufsehen


Trauergottesdienst für die Queen
Detail aus der Predigt des Erzbischofs sorgt für Aufsehen

Von t-online, Kgl

Aktualisiert am 20.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby: Eine seiner Bemerkungen sorgte für Aufsehen.Vergrößern des BildesDer Erzbischof von Canterbury, Justin Welby: Eine seiner Bemerkungen sorgte für Aufsehen. (Quelle: POOL/Reuters)
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Der Erzbischof von Canterbury würdigt in seiner Predigt das Pflichtbewusstsein der Queen. Speziell eine mehrdeutige Formulierung sorgt dabei für Aufsehen.

Harmlose Würdigung für das Leben der Queen oder Seitenhieb gegen Boris Johnson? Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, lässt mit einem Satz in seiner Predigt während des Queen-Trauergottesdienstes aufhorchen. "Jene, die dienen, werden geliebt und in Erinnerung bleiben – und jene, die sich an Macht und Privilegien klammern, werden vergessen", sagte er von seinem Platz auf der Kanzel der Westminster Abbey.

Der Satz wird von einigen Beobachtern, speziell in den sozialen Netzwerken, als Seitenhieb in Richtung von Boris Johnson aufgefasst. Der ehemalige britische Premierminister war in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Skandale in die Kritik geraten, trat aber lange Zeit nicht zurück und klebte an seinem Posten als Regierungschef. Erst als seine eigene Partei gegen ihn meuterte, nahm er schließlich seinen Hut. Seine Entlassung und die Ernennung seiner Nachfolgerin Liz Truss waren der letzte offizielle Termin, den die Queen zwei Tage vor ihrem Tod auf Schloss Balmoral noch wahrgenommen hatte.

"Frecher Blick" in Richtung Johnson

Der politische Kommentator Alastair Campbell retweetete die Szene aus dem Gottesdienst und schrieb eine Beobachtung dazu. Seiner Meinung nach habe der Erzbischof bei der Bemerkung einen "frechen Blick" in Richtung Boris Johnsons geworfen. Er lobte die Rede in einem weiteren Tweet als "exzellent".

Auch Pippa Crerar, Politik-Journalistin beim britischen "Guardian" hielt den Satz für erwähnenswert und zitierte ihn in einem Tweet. Darunter sind einige Kommentare zu finden, die die Aussage als verklausulierte Kritik an dem ehemaligen Premierminister bewerten.

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Der ehemalige Anwalt und Buchautor Nazir Afzal hat den Erzbischof für eines seiner Bücher interviewt. Er teilt den Satz aus der Predigt zusammen mit weiteren Zitaten aus seinem Interview, die wohl erstaunlich progressive Ansichten des kirchlichen Würdenträgers offenlegen sollen. So soll Welby gesagt haben, dass er "white privilege" in der Gesellschaft sehe und den ihm zugesprochenen Spitznamen "Woke Welby" schulterzuckend akzeptiere. Eine Kritik am konservativen Johnson würde dazu passen.

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Progressive politische Ansichten wären nicht das einzige überraschende Merkmal des Erzbischofs. Auch Welbys Lebenslauf ist für einen Mann der Kirche eher ungewöhnlich. Als Absolvent des Elite-Internats Eton und der ähnlich gut angesehenen Universität Cambridge arbeitete er zunächst als Ölmanager für die Firmen "Elf Aquitaine" und "Enterprise Oil".

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Erzbischof Welby und ein Familienverlust als Wendepunkt

Zum Priestertum kam Welby erst mit Anfang 30 unter tragischen Umständen. Er und seine Frau Caroline verloren ihr erstes von sechs Kindern, ein Mädchen mit dem Namen Johanna, bereits als Baby bei einem Autounfall. "Das waren dunkle Zeiten, die uns aber auf merkwürdige Weise Gott nähergebracht haben", sagte Welby später darüber.

Als Priester arbeitete Welby zunächst an einem bekannten Versöhnungszentrum im englischen Coventry. Seit 2013 dient der heute 66-Jährige als 105. Erzbischof von Canterbury und soll sich mit der Queen gut verstanden haben. Unter anderem sollen sie die Auffassung geteilt haben, dass Gottesdienste nicht zu lange dauern sollten.

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