Royal-Besuch: Die FettnÀpfchen der US-PrÀsidenten
Unerwartete KĂŒsse, Versprecher, Umarmungen: Bei Zusammentreffen zwischen der Queen und US-PrĂ€sidenten kann Einiges schief gehen. Eine Ăbersicht.
Die britische Königin Elizabeth II. hat in ihrer langen Regentschaft schon viele US-PrĂ€sidenten kommen und gehen sehen. Mit den meisten traf sie entweder in den USA oder in GroĂbritannien zusammen.
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Kaum eine der Begegnungen dĂŒrfte aber so schwierig gewesen sein, wie die mit Donald Trump am Freitag. Wird er die Queen in Verlegenheit bringen, wie mehr als 180.000 Menschen fĂŒrchten, die eine Petition gegen einen Staatsbesuch des US-PrĂ€sidenten unterzeichneten?
Harry S. Truman traf die Queen in Washington im Jahr 1951. Damals war sie noch Prinzessin Elizabeth. Wenige Monate spĂ€ter starb ihr Vater George VI. â Elizabeth wurde zur Königin. Truman blieb noch bis 1953 im Amt.
Mit Dwight D. Eisenhower verband sie eine besondere Freundschaft. Sie begegnete ihm 1957 in den USA, bei ihrem ersten Staatsbesuch als britische Monarchin. SpÀter lud sie ihn sogar auf die königliche Jacht Britannia ein und auf ihre Sommerresidenz Schloss Balmoral in Schottland.
John F. Kennedy und First Lady Jackie dinierten mit der Queen und Prinz Philip im Buckingham-Palast im Juni 1961. Der spĂ€ter fĂŒr seinen trockenen Humor berĂŒchtigte Philip soll einer Biografin von Jackie Kennedy zufolge "nett aber nervös" gewesen sein. Der Abend sei trotzdem "sehr angenehm" gewesen, notierte der damalige britische Premierminister Harold Macmillan laut "Vanity Fair".
Lyndon B. Johnson ist der einzige US-PrÀsident, den die Queen wÀhrend ihrer Regentschaft nicht getroffen hat.
Richard Nixon war in den Jahren 1969 und 1970 jeweils zu Besuch. Er versuchte Berichten zufolge verbissen, seine Tochter Tricia mit Prinz Charles zu verkuppeln â vergeblich.
Gerald Ford traf die Queen im Jahr 1976 in den USA wĂ€hrend der Feierlichkeiten zum 200. Jahrestag der amerikanischen UnabhĂ€ngigkeitserklĂ€rung. Trotz seiner generellen Tollpatschigkeit soll er die Queen bei einem Ball mit seinen TanzkĂŒnsten begeistert haben.
Jimmy Carter kam 1977 nach London. Er sorgte fĂŒr einen regelrechten Skandal, als er die Mutter von Elizabeth II., Queen Mum, zur BegrĂŒĂung auf den Mund kĂŒsste. Die versuchte vergeblich auszuweichen und soll sich spĂ€ter empört haben: "Das hat niemand gemacht, seit mein Mann tot ist."
Ronald Reagan und seine Frau Nancy waren GĂ€ste auf Schloss Windsor im Jahr 1982. Auch zu Reagan hatte die Queen einen besonderen Draht. Vor allem, weil Reagan ihre Liebe zu Pferden teilte, heiĂt es. Drei Mal besuchte Reagan die Queen. Ein Mal trafen die beiden bei einem Besuch der Queen an der US-WestkĂŒste zusammen. Er wurde spĂ€ter sogar zum Ritter geschlagen.
George Bush Senior war 1989 zu einem Lunch in den Buckingham-Palast geladen. Ein zweites Mal begegneten sich die beiden 1991 in Washington. Als die Queen dabei von einem Podium sprach, das fĂŒr den knapp 1,90 Meter groĂen Bush eingerichtet worden war, ragte nur ihr Hut hinter dem Pult vor. Bush nahm die Queen auch zu einem Baseball-Spiel mit.
Bill Clinton und seine Frau Hillary trafen die Queen mehrmals, unter anderem im Jahr 2000 im Buckingham-Palast. Die Clintons wurden auch auf die royale Jacht Britannia eingeladen.
George W. Bush kam erstmals im Jahr 2001 nach London. Zwei Jahre spĂ€ter erhielt er als erster US-PrĂ€sident einen pompösen Staatsempfang mit Kutschfahrt auf der Londoner PrachtstraĂe "The Mall". Die beiden kamen zwei weitere Male zusammen. Beim Besuch der Queen in Washington 2007 dankte er Elizabeth II., dass sie bereits 1776 zur Feier des 200. Jahrestag der UnabhĂ€ngigkeitserklĂ€rung dagewesen sei. "Sie gab mir einen Blick, wie nur eine Mutter ihrem Kind zuwirft", sagte Bush ĂŒber den Versprecher.
Auch Barack Obama wurde mit einem Staatsempfang geehrt. First Lady Michelle verfĂŒhrte die Queen sogar zu einem Bruch des Protokolls: Sie legte ihr den Arm um die Schulter, Elizabeth erwiderte die Geste. Die Obamas kamen noch einmal kurz nach deren 90. Geburtstag im Jahr 2016.