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Weitere Vorwürfe gegen den NDR veröffentlicht


"Das grenzt an Hofberichterstattung"
Nächste Recherche bringt NDR in Erklärungsnot

Von t-online, mbo

Aktualisiert am 26.08.2022Lesedauer: 3 Min.
NDR: Weitere Vorwürfe gegen den öffentlich-rechtlichen Sender werden detaillierter benannt.Vergrößern des BildesNDR: Weitere Vorwürfe gegen den öffentlich-rechtlichen Sender werden detaillierter benannt. (Quelle: IMAGO / Winfried Rothermel)
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Nach einem Bericht über die "Causa Grote", die den ÖRR erneut in eine prekäre Lage bringt, werden jetzt weitere Vorwürfe gegen den NDR bekannt.

Mehrere NDR-Journalistinnen und -Journalisten haben beim Redaktionsausschuss des Senders schwerwiegende Missstände angeprangert. Der "Stern" veröffentlicht nun Details zu zwei Fällen, bei denen die "Staatsferne" des Senders offenbar in den Hintergrund rückt.

Dabei geht es zum einen um die beim Norddeutschen Rundfunk nicht vorhandene Berichterstattung über Hans-Jörn Arp, den inzwischen ehemaligen Parlamentarischen Geschäftsführer der schleswig-holsteinischen CDU-Landtagsfraktion, der im Frühjahr 2019 betrunken zwei Autos rammte.

Während in jedwedem Medium Berichte über diese Angelegenheit zu finden waren (mehr dazu lesen Sie auch bei t-online), suchte man diese beim NDR vergebens. "Die Nicht-Berichterstattung über den Vorfall rund um den Abgeordneten Arp bewerten wir rückblickend als Versäumnis", ließ eine Sendersprecherin nun auf Anfrage des "Stern" hierzu verlauten. Mehr gebe es dazu nicht zu sagen.

Doch schon in der Recherche des "Business Insiders" hieß es, die NDR-Chefetage habe ein sehr enges Verhältnis zur schleswig-holsteinischen Landesregierung. Ministerpräsident Daniel Günter etwa nenne man schlicht bei seinem Vornamen. Und es ist in der Tat auffällig, wie wenige Beiträge zu Skandalen der in Schleswig-Holstein regierenden CDU beim Norddeutschen Rundfunk zu finden sind.

Anfang 2022 erfuhren die Zuschauerinnen und Zuschauer beim NDR etwa nichts zu den Anschuldigungen gegen den CDU-Landtagspräsidenten Klaus Schlie in Bezug auf diverse Nebentätigkeiten des Politikers.

"Eine Art von vorauseilendem Gehorsam"

Ein nicht namentlich genanntes Mitglied der NDR-Redaktion sagte dem "Stern" jedoch: "Das grenzt schon an Hofberichterstattung." Unklar ist, ob es diesbezüglich direkte Weisungen aus der Kieler Staatskanzlei gab und gibt. Doch ein weiterer Insider betonte: "Das ist eine Art von vorauseilendem Gehorsam. Redaktions- und Funkhausspitze wollen ihre gut dotierten Verträge behalten oder weiter vorankommen." Und es heißt auch: "Es geht im Grunde darum, den Mächtigen im Land nicht auf die Füße zu treten."

Das zeigte sich auch bei folgendem Fall. So geschehen auf dem Digitalen Bauerntag im Herbst 2020. Die Veranstaltung moderierte die Leiterin der trimedialen Redaktion Politik und Recherche im Landesfunkhaus Schleswig-Holstein, Julia Stein, die im Übrigen über mehrere Jahre hinweg Vorsitzende von "Netzwerk Recherche" war. Sie jedenfalls gab dem auf dem Podium anwesenden Ministerpräsident Daniel Günther laut "Stern" stets die richtigen Stichworte. Den Beitrag über den Bauerntag im "Schleswig-Holstein Magazin", der wenig später ausgestrahlt wurde, hat dem Abspann zufolge ebenfalls Julia Stein verantwortet. Sie hatte also komplett in der Hand, was die Zuschauerinnen und Zuschauer erfahren und was sie nicht erfahren.

Der "Business Insider" veröffentlichte am Donnerstag eine Recherche, derzufolge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NDR in internen Untersuchungsberichten etwa von einem "Klima der Angst" und von einem "politischen Filter" berichteten. Führungskräfte sollen demnach immer wieder kritische Berichterstattung verhindert haben. Mehr zu den zuerst veröffentlichten Vorwürfen lesen Sie hier.

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Mit den Enthüllungen beim NDR kommen nun die nächsten Ungereimtheiten bei einer ARD-Sendeanstalt ans Tageslicht. Zuvor war über Wochen der Fall Patricia Schlesinger in den Schlagzeilen – und damit die Frage, wie gut die Kontrollmechanismen beim RBB funktionieren. In der Affäre geht es um Vetternwirtschaft und Verschwendung von Beitragsgeldern, inzwischen ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Untreue und Vorteilsannahme. Hier lesen Sie mehr zu den Vorwürfen gegen die Ex-RBB-Intendantin.

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