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Constantin Schreiber: So viel verdient der "Tagesschau"-Sprecher


Constantin Schreiber im "Tagesschau"-Dilemma
"Andernfalls wäre Vertrauen verspielt"

Von t-online, sow

15.09.2023Lesedauer: 3 Min.
"Tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber: Der 44-Jährige will nie wieder öffentlich über den Islam reden.Vergrößern des BildesConstantin Schreiber: Der Nachrichtensprecher hat mit dem Islam abgeschlossen. (Quelle: IMAGO/STAR-MEDIA)
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Constantin Schreiber hat mit seinen Aussagen zum Islam für viel Wirbel gesorgt. Dabei gelten für ihn als "Tagesschau"-Sprecher besondere Regeln.

Constantin Schreiber, der Schriftsteller oder "Tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber? Welche dieser Zuschreibungen die Mehrheit in Deutschland für den 44-Jährigen wählen würde, liegt wohl auf der Hand. Auch Schreiber selbst ist sich seiner besonderen Rolle seit dem 4. Januar 2021 bewusst. Es ist der Tag, an dem er erstmal die 20-Uhr-Ausgabe von Deutschlands bekanntester Nachrichtensendung moderiert.

In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" sagt Constantin Schreiber im April 2023: "Zweitens habe ich gemerkt, dass ich anders wahrgenommen werde, seitdem ich 2021 'Tagesschau'-Sprecher geworden bin. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erwarten eine besondere Art von Objektivität. Man darf nicht zu viel ausstrahlen, die Haltung des Sprechers darf sich nicht vor die Meldung schieben. Ich respektiere das und meide allzu kontroverse Themen."

Das tut er tatsächlich – und zwar fortan mit bemerkenswerter Konsequenz. Der ARD-Sprecher habe infolge seiner Äußerungen über den Islam und insbesondere seitdem sein Buch "Die Kandidatin" über eine muslimische Kanzlerkandidatin erschienen ist, reale Gewalterfahrungen machen müssen. Der "Zeit" sagt er deshalb: "Ich werde mich zu allem, was mit dem Islam auch nur im Entferntesten zu tun hat, nicht mehr äußern."

 
 
 
 
 
 
 

Innerhalb von fünf Monaten ist aus dem "meiden" ein "schweigen" geworden. Ein radikaler Schritt – und eine Entscheidung, die mit Blick auf seine Rolle bei der "Tagesschau" Fragen aufwirft. Schließlich sind Nachrichtensprecher dort – wie Constantin Schreiber es selbst sagt – zur Neutralität verpflichtet. Die ARD sieht auf Anfrage von t-online dennoch keinen Widerspruch: "Constantin Schreiber ist freier Mitarbeiter bei 'ARD-aktuell'. Seine schriftstellerische Tätigkeit ist getrennt von seiner Tätigkeit bei 'ARD-aktuell' zu betrachten." Wie das künftig bei Islamthemen in der "Tagesschau" mit Schreiber ablaufen soll, bleibt unbeantwortet.

Auf der Homepage der ARD steht zur Frage der Neutralität bei der "Tagesschau" Folgendes: "Um so wichtiger ist, dass die ausgewählten Sachverhalte möglichst vollständig und neutral dargestellt werden. Andernfalls wären das große Vertrauen und die Glaubwürdigkeit, die 'ARD-aktuell' beim Zuschauer genießt, bald verspielt. Persönliche Meinungen des zuständigen Redakteurs haben in einer Meldung nichts zu suchen."

So viel verdient "Tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber

Die Zuschauer am Fernsehbildschirm sehen am Ende nur die "Tagesschau"-Sprecher - die Redakteure spielen für die Wahrnehmung keine Rolle. Deshalb ist es durchaus wichtig, dass die Nachrichtenleute im Ersten neutral wirken, die Meldungen in der Sendung möglichst objektiv wiedergeben. Was sie dabei privat denken und machen, ist nebensächlich – sie müssen nur ihren Job souverän abspulen, für gewöhnlich in 15 Minuten zu einer öffentlich-rechtlichen Autorität werden.

Zehn Millionen Zuschauer schalten dann im Schnitt ein und haben ganz genau ein Auge darauf, was Judith Rakers, Constantin Schreiber, Susanne Daubner, Jens Riewa und Co. so von sich geben. Dabei sind die Nachrichtentexte, die die Sprecher verlesen, im Regelfall vorher von der Redaktion geschrieben, die Moderatoren können kurz vorab ein Blick drauf werfen, aber keinen Einfluss darauf nehmen – und im Breaking-News-Fall müssen sie kurzfristig auf Änderungen reagieren und diese vom Teleprompter ablesen.

Dabei haben Constantin Schreiber und Co. eines gemeinsam: Sie sind nicht fest angestellt, sondern freie Mitarbeiter. Sie erhalten ein festes Honorar pro Sendung. Laut dem Blog der "Tagesschau" sind das 259,89 Euro bei der Hauptausgabe der Nachrichtensendung. Auch mehrere Einsätze pro Tag sind möglich. Der ehemalige Sprecher Jan Hofer absolviert so auch mal sieben Sendungen an einem Wochenende.

Wer das überraschend wenig findet, sollte bedenken: Die Nachrichtensprecher besetzen in den meisten Fällen zusätzlich auch noch eine Planstelle. Jan Hofer sagte dem "Hamburger Abendblatt" mal, zusammengenommen habe er so während seiner Zeit im Ersten wie ein "gut bezahlter Angestellter" verdient. Doch reich werde man dadurch nicht. Es ist eher die durch die "Tagesschau" entstehende Popularität die Verdienstmöglichkeiten eröffnet – so wie es bei Constantin Schreiber die Tätigkeit als Schriftsteller ist.

Verwendete Quellen
  • blog.tagesschau.de: "Häufige Fragen zur tagesschau"
  • abendblatt.de: "Jan Hofer: Warum uns die 'Tagesschau' so viel bedeutet"
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