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EM 2024 im ZDF: Wie Kommentatorin Claudia Neumann ihre Kritiker verhöhnte


So tickt die ZDF-Frau privat
Wie Claudia Neumann einst ihre Kritiker verhöhnte

Von t-online, sow

20.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Claudia Neumann: Die Sportjournalistin kommentiert für das ZDF EM-Spiele.Vergrößern des BildesClaudia Neumann: Die Sportjournalistin kommentiert für das ZDF EM-Spiele. (Quelle: Torsten Silz/ZDF)

Sie arbeitet seit Jahrzehnten für das ZDF. Seit sie Männerfußball kommentiert, ufert die Kritik an ihr oft aus. Doch was ist eigentlich über Claudia Neumann bekannt?

"Ich wäre die Letzte, die mit dem Finger auf andere zeigt und sagt: 'Du bist ein Vollhorst!'", hat Claudia Neumann einst in einem Interview gesagt – und muss nun selbst immer wieder erleben, wie sie zur Zielscheibe von wüsten Beschimpfungen wird. Mit dem Beginn der Heim-EM und den ersten Einsätzen Neumanns als Kommentatorin beim ZDF nimmt die Kritik an ihr wieder zu.

Sowohl Kollegen als auch ihr Sender stellen sich kollektiv hinter sie, verteidigen Neumann unter anderem als Kommentatorin, die "schon seit Jahren im Live-Fußball zu Hause" sei und "neben ihrer Fachkompetenz ein erhebliches Maß an Erfahrung" mitbringe. Am Donnerstag wird die Sportjournalistin erneut bei einem Live-Spiel der Europameisterschaft im ZDF zu hören sein: Claudia Neumann kommentiert das Spiel Dänemark – England. Doch was ist eigentlich über die 60-jährige Frau aus dem nordrhein-westfälischen Düren abseits der ständig aufkommenden Diskussion um sie bekannt?

Claudia Neumann schreibt Geschichte

Seit 1999 ist Claudia Neumann als Sportreporterin beim ZDF aktiv. Zwölf Jahre später schreibt sie deutsche Sportgeschichte: Neumann ist die erste Kommentatorin im deutschen Fernsehen, die ein Fußball-Großereignis begleitet – damals die Frauen-Fußball-WM in Deutschland. 2016 folgt das nächste Kapitel: Bei der Fußball-EM in Frankreich wird sie die erste Frau, die ein Männerturnier kommentiert.

Doch ihr schlägt Hass entgegen, immer wieder. Also macht sie aus der Not eine Tugend und geht in die Offensive: 2020 veröffentlicht sie ihr Buch "Hat die überhaupt 'ne Erlaubnis, sich außerhalb der Küche aufzuhalten? Wie ich lernte, das Leben sportlich zu nehmen", in dem sie Hetze in sozialen Netzwerken und ihren eigenen Lebensweg als Sportjournalistin in einer Männerdomäne thematisiert.

Mit Blick auf ihre Kritiker hat Neumann einst den Satz geprägt: "Die meisten waren noch nicht geboren, als ich schon Fallrückzieher versenkt habe." Darauf angesprochen, erzählt sie im Januar 2023 in einem Interview mit dem Fußballmagazin "Fums": "Das war eine spontane Reaktion, die ich in der Leichtigkeit des Seins während der EM 2016 in Paris, als alles über mich einbrach und jeder etwas wissen wollte, gesagt habe. Auch, dass ich mich ganz sicher jetzt nicht vom Eiffelturm stürzen würde."

In diesem Gespräch erzählt sie, nie Wettbewerbsfußball gespielt zu haben, "weil es das bei mir in der Nähe nicht gab und ich auch nicht so sehr darauf aus war". Aber sie habe den Fußball schon immer geliebt, "wenn er schön aussah". Dazu erklärt sie: "Von Kind an habe ich angefangen, ein Spiel als schön zu identifizieren. Wir haben die wenigen Spiele, die im Fernseher liefen, erst geschaut und dann nachgespielt. Es gab Spielformen, auf ein Tor und nur Volley zählt und ähnliche Geschichten. Daraus habe ich abgeleitet, wie schön Flugkopfbälle und andere akrobatische Aktionen sind."

Neumann ist in der Eifel aufgewachsen. Nach dem Abitur 1984 und einem Auslandsaufenthalt studierte Neumann von 1986 bis 1992 in Bonn die Fächer Germanistik, Pädagogik und Sport. Ihr großes Fußballvorbild sei immer Klaus Fischer gewesen, der vor allem in den Siebzigern mit dem FC Schalke 04 Erfolge feierte, unter anderem Vizemeister und Pokalsieger wurde. Fischer habe "die schönsten Fallrückzieher verwandelt", so Neumann. "Das war für mich die Vollendung der Ästhetik und ich habe es geübt bis zum Schwindelanfall – zum Teil allein zu Hause, indem ich mir die Bälle selbst an der Hauswand aufgelegt habe."

Über das Privatleben Neumanns ist sonst wenig bekannt. Sie hält ihr Privatleben aus der Öffentlichkeit heraus. Instagram und Twitter seien nichts für sie, das überlasse sie lieber ihren jüngeren Kollegen. Dass sie überhaupt Fußballfan wurde, sei "reiner Zufall" gewesen. "Ich bin nur mit Jungs um mich herum aufgewachsen, habe zwei Brüder. Es gab auch Mädels in meiner Generation, die sich dann schlau gemacht haben, wo sie mit anderen Frauen spielen können. Das war für mich nicht so entscheidend. Ich habe mich immer über dieses Spiel definiert und das durch alle Altersklassen auch mit Jungs gemacht", so die Kommentatorin.

Verwendete Quellen
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