TV-Panne ARD unterbrach Live-Boxkampf für uralten Spielfilm
News folgenDer Samstagabend stand bei der ARD ganz im Zeichen des Boxsports. Krönender Abschluss sollte die Live-Übertragung des Kampfes zwischen Box-Legende Bernard Hopkins und dem 30 Jahre alte Halbschwergewichtler Karo Murat sein. Sollte. Stattdessen wurde der Boxkampf laut Medienmagazin "dwdl.de" mittendrin einfach unterbrochen und man zeigte einen uralten Spielfilm.
Da mag sich in der Nacht zum Sonntag so mancher Boxfan mühsam wach gehalten haben. Das Bierchen gekühlt, die Knabberei portioniert, wartete man gespannt auf den Kampf zwischen Bernard Hopkins und Karo Murat. Live-Übertragung der ARD aus Atlantic City.
Dann ging es endlich los. Man fieberte die ersten fünf Runden mit und sah sich plötzlich mit folgendem Text aus dem Konzept gebracht: "Die nachfolgenden Sendungen sind für Zuschauer unter 18 Jahren nicht geeignet". Was folgte, war der 40 Jahre alte Spielfilm "Cannonball".
Das lässt nicht nur den übermüdeten Zuschauer vor dem Bildschirm ratlos und frustriert zurück. Was war also geschehen?
Mitarbeiter ignorierten Informationen aus den USA
Die zentrale Sendeleitung der ARD in Leipzig habe die Anweisung gehabt, den Spielfilm ab 4.15Uhr zu starten. Der Sendeplan sah das so vor. Man habe in den USA jedoch gewusst, dass es zu Verzögerungen beim Boxen kommen könne und habe auch über die Verschiebung des Kampfbeginnes informiert.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung haben die Mitarbeiter die Anrufe jedoch ignoriert und sich lieber an die Anweisungen gehalten und also die Live-Übertragung zugunsten des Spielfilmes unterbrochen.
"Probleme in der Kommunikation"
Nun bittet man händeringend um Entschuldigung. Wie die ARD-Programmdirektion "dwdl" in einem Statement mitteilte, bedaure man "den ungeplanten Abbruch der Übertragung des Kampfes von Karo Murat gegen Bernard Hopkins aus Atlantic City. Wir entschuldigen uns dafür bei unseren Zuschauern. Soweit es sich bis zum jetzigen Zeitpunkt recherchieren lässt, waren Probleme in der Kommunikation die Ursache."
In der "Sportschau" am Sonntagabend um 18.00 Uhr wolle man eine Zusammenfassung des Kampfes zeigen. Ob der geneigte Zuschauer daran nach durchwachter Nacht noch interessiert ist, darf bezweifelt werden.
