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Heiner Lauterbach stellt sich seiner überwundenen Alkoholabhängigkeit


Heiner Lauterbach
"Hätte ich mein Leben nicht geändert, wäre ich heute nicht mehr da"

Nibo

Aktualisiert am 28.07.2014Lesedauer: 3 Min.
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Heiner Lauterbach: Offene Worte in der Talkshow "Ich stelle mich" mit Sandra Maischberger.Vergrößern des Bildes
Heiner Lauterbach: Offene Worte in der Talkshow "Ich stelle mich" mit Sandra Maischberger. (Quelle: WDR - Melanie Grande)

In der ersten Ausgaben der neuen WDR-Talkshow "Ich stelle mich" mit Sandra Maischberger war am Sonntagabend Schauspieler Heiner Lauterbach zu Gast. In ungewohnt offener Art und Weise bilanzierte der 61-Jährige gemeinsam mit der Moderatorin und einigen Überraschungsgästen sein Leben und stellte sich dabei auch ganz offen seiner überwundenen Alkoholabhängigkeit.

Dass Heiner Lauterbach sein Leben verändert hat, ist schon allein an seinem äußeren Erscheinungsbild nicht zu übersehen: Sportlich und jugendlich sitzt der "alte Mann", wie er sich selbst bezeichnet, in den Stühlen der "Ich stelle mich"-Talkrunde. Er ist gebräunt, sieht blendend und gesund aus. Eingeblendete Bilder und Videoschnipsel zeigen einen muskelbepackten, durchtrainierten, agilen Mann, der glatt für Mitte vierzig durchgehen könnte. In der ersten Zuschauerreihe sitzt seine Frau Viktoria, der Lauterbach nach eigener Aussage, einen Großteil seines neuen Lebens zu verdanken hat.

"Alkoholiker? Ja, das muss man so sehen"

Durchzechte Nächte, unzählige Frauen, Hallodridasein, ungesunde Lebensweise, der schleppende Start einer dann doch rasant voranschreitenden Karriere beim Film - die Vergangenheit von Heiner Lauterbach wird nach und nach aufgeblättert. Jugendfreund Jürgen Zeltinger erzählt von rauschenden Nächten in Köln. Einschneidender Punkt: Lauterbach und der Alkohol. Schließlich stellt Sandra Maischberger die Frage: "Waren Sie ein Alkoholiker?" Lauterbach gibt offen zu: "Ja, das muss man so sehen."

Das sei zwar nicht medizinisch verbürgt, doch es gebe für ihn zwei Arten von Alkoholikern. "Die einen, die als Alkoholiker geboren werden, es gibt ja dieses Gen. Und die anderen, die das aus Gewohnheit werden. Wenn man 40 Jahre jeden Tag viel trinkt, dann ist man Alkoholiker." Zu der letzten Gruppe zählt der Schauspieler sich selbst.

"Bisschen zittern morgens, kalter Schweiß"

Die miserablen Blutwerte, die ihm seine Ärzte dann irgendwann vorgelegt hätten, seien ausschlaggebend gewesen, das Leben zu überdenken und von Grund auf zu verändern. Lauterbach verzichtete auf den Alkohol und begann, exzessiv Sport zu treiben. Der körperliche Entzug sei dabei überhaupt nicht schlimm gewesen. "Man muss sich langsam runtertrinken. Man hat dann so ein bisschen ein Zittern morgens, kalten Schweiß. Es waren aber keine körperlichen Schmerzen, jedenfalls bei mir", so der Star aus Kinohits wie "Männer" und "Rossini".

Wesentlich schwieriger sei es gewesen, das ganze Leben umzustrukturieren. Gegen die Langeweile anzugehen, weil der Alkohol nicht mehr da war. Vorher habe er damit ja seine ganze Zeit verbracht: "Man sortiert danach seinen Tag. Man hat Theaterproben, Drehs und es kommt nicht gut an, wenn man da in der Öffentlichkeit säuft. Also muss man sehen, wie man an seine Dosis kommt." Dieses ganze Sortieren fiel dann plötzlich weg.

Mal ein Bier oder Wein geht auch heute noch

Dabei sei es keineswegs Lauterbachs Plan gewesen, komplett trocken zu sein. Auch auf das Angebot Sandra Maischbergers, ob es gehen würde, mit ihr nach der Show ein Bier trinken zu gehen, antwortete er: "Ja, das geht. Ich trinke auch ab und zu Wein." Seine Langzeitplanung sei es immer gewesen, "dass ich mit einem guten Freund nachts ans Meer fahren kann, ein Glas Wein trinken und eine Zigarette rauchen kann, ohne dass ich am nächste Tag wieder qualme wie ein Geisteskranker und zwei Flaschen Wein trinke."

Ängstlicher als die eigenen Eltern

Sein heutiges Glück und seine gute Gesundheit verdankt er zu großen Teilen seiner Familie. Zusammen mit Ehefrau Viktoria hat Lauterbach zwei Kinder (sieben und elf Jahre alt), aus einer früheren Beziehung zu Kollegin Katja Flint stammt ein weiterer Sohn(heute 29). Auf die Frage, ob er mit seinen Kindern genau so gelassen umgeht, wie es seine Eltern ja mit ihm in seiner wilden Jugend getan haben müssen, antwortet Lauterbach ehrlich: "Ich habe meine Probleme damit, speziell bei meinem älteren Sohn, ihm das Leben so zu gestatten, wie ich es gelebt habe, was ja eigentlich fair wäre. Aber ich weiß, dass ich bei allem, was ich erlebt habe, viel Glück gehabt habe. Und weil man kann so ein Glück nicht voraussetzen kann, habe ich in erster Linie unglaubliche Angst um meine Kinder."

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