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Der Tod und das Mädchen - Eine menschliche Tragödie: Der neue Amsterdam-Krimi


Der Tod und das Mädchen
Eine menschliche Tragödie: Der neue Amsterdam-Krimi

Von dpa
16.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Bruno van Leeuwen (Peter Haber, r) und Anton Gallo (Marcel Hensema) rollen gemeinsam einen alten Fall wieder auf.Vergrößern des BildesBruno van Leeuwen (Peter Haber, r) und Anton Gallo (Marcel Hensema) rollen gemeinsam einen alten Fall wieder auf. (Quelle: Martin Valentin Menke/ZDF./dpa)
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Berlin (dpa) - Bei den vielen Krimireihen blickt so mancher Zuschauer nicht mehr durch - vor allem dann, wenn die einzelnen Folgen in großem Abstand zu sehen sind.

Die beiden ersten Folgen des Amsterdam-Krimis im ZDF "Eine Frau verschwindet" (2012) und "Totenengel" (2013) liefen bereits vor einigen Jahren. Am Montag (17. September) folgt nun "Der Tod und das Mädchen - Van Leeuwens dritter Fall".

Einige Zeit zurück liegt auch das Verbrechen, um das es in diesem Fall in Amsterdam geht: Vor 30 Jahren wurde die damals neunjährige Vicky vergewaltigt. Bruno van Leeuwen (Peter Haber) hatte in dem Fall ermittelt und kann nun endlich - dank moderner DNA-Technik - einen handfesten Beweis vorlegen. Damit wird ein Nachbar von Vicky, Piet Martens (Bruno Cathomas), der Tat überführt. Da sie jedoch - nach altem Recht - ganz knapp verjährt ist, wird Martens nicht vor Gericht gestellt und bleibt ein freier Mann.

Vicky (Katharina Lorenz) greift ihren Peiniger im Polizeipräsidium an, verletzt ihn mit einer Flasche, wird angezeigt und gilt fortan als vorbestraft. Dadurch verliert sie ihren Job als Lehrerin. Sie wird so erneut zum Opfer, - worunter auch ihre Eltern (Barbara Auer, Jörg Schüttauf) aufs Neue leiden.

Das ist genau der Fokus in diesem spannenden und bitteren Kriminalfall, der im Grunde vielmehr ein psychologisch ausgefeiltes Drama um die Frage darstellt, wer Opfer oder Täter ist - oder sogar beides in einer Person. Die Schauspieler unter der Regie von Hans Steinbichler (51, "Gefangen - Der Fall K." am Montag im ZDF) liefern eine hervorragende Arbeit.

In ihren intensiven Rollen verfallen sie in eine seltsame Art von Schockstarre, sind oft den Tränen nahe, weinen auch hemmungslos - selbst der sonst so nüchtern wirkende Kommissar. Kein Wunder angesichts der schrecklichen Geschichte voller Schmerz und Trauer, in der nahezu keine der Personen eine Befreiung erlebt. Das ist auch für den Zuschauer im bequemen TV-Sessel nur schwer zu ertragen.

Steinbichler macht daraus zum Glück keinen herkömmlichen TV-Krimi, sondern eine zutiefst menschliche und hochemotionale Tragödie. Er verwendet raffiniert eingesetzte Rückblenden, starke Großaufnahmen und stellt auch wichtige Fragen wie: Warum ist es ausgerechnet der Nachbar gewesen, und warum ist da keiner - trotz gewisser Ahnungen - schon viel früher darauf gekommen? Aus welchem Grund dürfen solche Verbrechen überhaupt verjähren? Wann kann ein Opfer endlich Ruhe finden? Rache stellt dafür mit Sicherheit keine Lösung dar. Das Schwierigste überhaupt wird hier immerhin angedeutet: Vergebung.

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