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Krebs sprengt das "Zuhause im Glück": Familie Rogge bittet um Weihnachtsgrüße


Nach "Zuhause im Glück"
TV-Familie bittet nach Krebs-Rückschlag um Weihnachtsgrüße

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

17.12.2018Lesedauer: 3 Min.
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Gegen den Kummer: Im Sommer brachte der Urlaub auf der Dominikanischen Republik Familie Rogge auf andere Gedanken, nun sollen nette Briefe die Krebssorgen ein bisschen verdrängen.Vergrößern des Bildes
Gegen den Kummer: Im Sommer brachte der Urlaub auf der Dominikanischen Republik Familie Rogge auf andere Gedanken, nun sollen nette Briefe die Krebssorgen ein bisschen verdrängen. (Quelle: Privat/pixabay)

Nach einer niederschmetternden Diagnose hat eine dreifache Mutter in der Klinik zwei Wünsche: Dem Krebs die Stirn bieten – und viel liebe Weihnachtspost an ihre Familie daheim.

Ein berührender Aufruf einer Krebspatientin aus dem Westerwald zieht Kreise: Sabine Rogge bittet, ihrem Mann und ihren drei Kindern Marie (11 Jahre), Lina (9) und Ben (7) Weihnachtsgrüße zu schicken. "Dann sind wir so sehr mit Lesen der schönen Karten beschäftigt, dass die negativen Gedanken in den Hintergrund rücken", erklärt sie in ihrem Facebook-Profil "Bine Sumsum" die Idee. Nachdem die Familie noch 2017 mithilfe von RTL II in ihr saniertes "Zuhause im Glück" ziehen konnte, ist zuletzt das Unglück eingezogen.

Die 38-Jährige musste in der vergangenen Woche ins Krankenhaus, weil Tumoren an den Lymphknoten stark gewachsen sind – und das trotz einer Chemotherapie. Noch schlimmer: Die Behandlung hat auch nicht verhindert, dass der Krebs gestreut hat. Einfühlsam hatte ihr eine Ärztin die Ergebnisse einer Computertomografie mitgeteilt: vier Metastasen in der Leber. "Die Chemotherapie hat also nicht gewirkt."

"Ich will doch meine Kinder großziehen"

Die Adresse
Wer Familie Rogge zu Weihnachten schreiben möchte:
Familie Rogge
Hauptstrasse 21
56276 Stebach

Zumindest gegen ihre großen Schmerzen haben die Ärzte im Krankenhaus Neuwied etwas tun können: "Ich bin prima eingestellt, mir geht es etwas besser." Aber da sind die Gedanken, was wird: Die neue Diagnose fühle sich an wie ein Todesurteil. "Ich bin so wahnsinnig traurig. Es wird immer schlimmer."

Zunächst soll Sabine Rogge jetzt eine andere, stärkere Chemotherapie erhalten. "Für meine Kinder sieht die Mama dann wieder richtig schlimm krank aus, mit Glatze." Der Gedanke an die beiden Mädchen, den Jungen und ihren Mann mache sie wahnsinnig traurig. "Wenn diese Chemotherapie nicht anschlägt, dann habe ich wahrscheinlich nur noch wenige Monate zu leben. Und ich will doch meine Kinder großziehen. Mein lieber Mann, der beste Papa der Welt, allein mit drei Kinderchen. Das bricht mir das Herz! Es muss ein Wunder geschehen."

2012 erste Krebsdiagnose bekommen

Es wäre nicht das erste Wunder. 2012 erhielt sie die Diagnose Brustkrebs, bekam beide Brüste abgenommen und die Gebärmutter entfernt. Sie hat danach aber auch wieder fast sorgenfreie Zeiten erlebt. Doch im Frühjahr 2017 hieß es wieder, dass es wenig Hoffnung gibt. Hinter den Rippen waren zwei Tumoren entdeckt worden. Noch einmal bekam sie den heimtückischen Angreifer aber scheinbar in den Griff. "Der Krebs schläft", erzählte sie im Sommer 2017. Da erfüllte sich auch der Traum, nicht mehr in einer Baustelle zu leben.

Das Schicksal der Familie hatte nicht nur im Westerwald viele Menschen bewegt und eine Welle der Solidarität ausgelöst, RTL II möbelte auch das Heim der Familie auf, der dazu die Kraft und die Mittel fehlten. Im November 2017 konnten die Fernsehzuschauer sehen, wie eine fast unbeschwerte Familie ins renovierte "Zuhause im Glück" einzieht. Sie war frohen Mutes, wie sie der "Rhein-Zeitung" damals sagte: "Wir haben jetzt ein ruhigeres Leben, das lässt das Schlimme in den Hintergrund rücken."

Botschaft: "Achtet und liebt eure Mitmenschen"

Doch der Krebs kam zurück, schlimmer als zuvor. Und ihre Botschaft klingt fast schon wie ein Vermächtnis: "Gesundheit ist das Wertvollste, was wir haben", schreibt sie in einem Facebook-Posting. "Passt auf euch auf und achtet und liebt eure Mitmenschen. Lieben und geliebt zu werden, ist das Schönste auf Erden."

Aus Liebe zu ihrer Familie ist sie auf die Weihnachtspost-Idee gekommen. Ihr Facebook-Posting mit dem Aufruf wurde über das Wochenende schon mehr als 3.000 Mal geteilt. Sie fürchtet nicht, es könnte zu viel Post kommen, schrieb Sabine Rogge t-online.de aus dem Krankenhaus. t-online.de könne den Aufruf gerne verbreiten. Sie schickte der Redaktion noch ein Foto aus richtig glücklichen Tagen: "Dominikanische Republik. Ich bin so froh, dass wir im Sommer noch mal im Urlaub waren."

Bei rührseligen Aufrufen vorsichtig sein

Die Familie geht das Risiko ein, dass auch nach langer Zeit noch Post kommen könnte. Das Landesklinikum im österreichischen Tulln erhält seit dem Jahr 2000 Post für einen krebskranken Jungen, der angeblich ins Guinnessbuch der Rekorde möchte. Den Jungen mit diesem Wunsch gab es in der Klinik aber nie, dennoch gingen dort auch in den vergangenen Jahren noch manchmal 100 Briefe täglich ein, weil der Kettenbrief mit dem Aufruf immer wieder weitergeleitet und neu verschickt wird. Bei solchen Aufrufen sollten Menschen sich stets erst informieren, bevor sie sich beteiligen.

Verwendete Quellen
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